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Fundsache

In manchen Kanälen stößt man derzeit auf eine etwas verschärfte Rhetorik. Ich finde das sehr ungeschickt. Ja, wir werden jeden Tag mit neuen Horrormeldungen konfrontiert und ja, das ist definitiv belastend. Manche bekommen es auch langsam mit der Angst zu tun. Das ist bei einem Bundeskanzler, der offen sagt, dass er keine roten Linien mehr kennt und nichts mehr ausschließt, auch durchaus verständlich. Aber es bringt uns nicht weiter.

Angst verleitet zu irrationalen Handlungen und das ist das Letzte, was wir jetzt gebrauchen können. Im Gegenteil, jetzt muss man erst recht entspannt bleiben:

Wir haben derzeit eine immer größere Zahl an Menschen, denen die gegenwärtige Politik spätestens mit der Impfpflicht deutlich zu weit geht. Dazu zählen übrigens auch viele Geimpfte. Demonstrationen und friedliche Spaziergänge haben deswegen aktuell einen erfreulichen Zulauf, man kann beinahe von einer neuen Dynamik sprechen. Und wer gesehen hat, wie verzweifelt der sächsische Ministerpräsident Kretschmer neulich die sofortige Zensur von Telegram gefordert hat, der weiß, dass man alleine mit friedlichen Demonstrationen sehr wohl erheblichen Druck auf eine Regierung aufbauen kann. Ich bin zuversichtlich, dass sich diese positive Entwicklung fortsetzt, wenn der Protest nicht durch primitive Beleidigungen oder bescheuerte Aktionen an Attraktivität verliert.

Ein absoluter Großteil der Menschen, deren rote Linie mittlerweile überschritten ist, lehnt Gewalt und aggressive Rhetorik entschieden ab. Das ist auch gut so, denn Gewalt bringt uns nicht weiter und würde vor allem der Regierung als Legitimation für noch mehr Gewalt dienen. Das kann also nicht gut ausgehen - und zwar für niemanden.

Aktuell sind es eindeutig Regierung und Medien, die völlig eskalieren und sich vor allem sprachlich immer mehr im Ton vergreifen. Beinahe sämtliche Spitzenpolitiker und Chefredakteure schütten Tag für Tag eimerweise Spaltung und verlogene Schuldzuweisungen mitten in unsere Gesellschaft. Bei einem Teil der Bevölkerung mag diese durchschaubare Propaganda verfangen, aber einen nicht minder großen Teil stößt sie definitiv ab.

Man kann sich das wie eine Talkshow vorstellen: Ein Gast brüllt die ganze Zeit herum, beleidigt die anderen und wirkt zunehmend gewalttätig. Der andere Gast trägt gelassen und vielleicht sogar mit ein wenig Humor seine Argumente vor. Wer wirkt wohl am Ende überzeugender? Wem würde man sich eher anschließen?

Also lassen wir weiter die Regierung eskalieren und bleiben wir in der Rolle des entspannten Talkshow-Gasts, der dabei zusieht, wie sich sein Gegenüber immer tiefer in nicht aufzulösende Widersprüche manövriert und damit zunehmend abstoßend wirkt.

Wenn man erreichen will, dass eines Tages ausreichend viele Menschen ihre Stimme gegen diese technokratische, empathielose Regierung erheben, dann ist das meiner Ansicht nach der einzige erfolgversprechende Weg.