Es ist eine der traurigsten Beobachtungen dieser Krise: „Wir haben mit Suizid-Androhungen in der Beratung zu kämpfen.“ Das berichtet Annabel Oelmann, Vorstand der Verbraucherzentrale Bremen, im Gespräch mit Julian Reichelt.
Sie und ihr Team besuchen Familien, die vor ihren Rechnungs-Bergen verzweifeln und erleben pure Verzweiflung angesichts der steigenden Preise.
Viele Leute wüssten nicht, was im Winter noch auf sie zukommt. Die schlechte Kommunikation der Politik schüre die Ängste. Eine derartige Situation habe Annabel Oelmann noch nie erlebt: „Die Energiepreise sind nur die Spitze des Eisbergs. Ich befürchte, dass viele ihr Eigenheim verlieren werden“
Die Spar-Ratschläge der Politiker machten diese Menschen wütend. „Die haben schon jahrelang keinen Urlaub mehr gemacht.“ Da gehe es nur um die Frage: Reicht die Sozialleistung aus fürs tägliche Leben?
Allen Verbrauchern, die eine enorme Erhöhung des Gasabschlags bekommen haben, rät sie, diese zu prüfen und keinen Euro mehr als nötig zu überweisen. Manche Anbieter verlangen eine Art „Sicherheits-Aufschlag“, dieser sei ungerechtfertigt – Verbraucher können dagegen vorgehen.