Noch nie in der Geschichte der Bundesrepublik hat Deutschland so viele Menschen in so kurzer Zeit aufgenommen. Worüber aber kaum gesprochen wird: Die Probleme, die wir seit 2015 nicht gelöst haben. Und die Probleme, die die neue Flüchtlingskrise uns beschert. Und das allergrößte Problem: Unsere Bundesregierung leugnet auch noch, dass wir in einer Krisensituation sind.
Dabei müsste Innenministerin Faeser nur in die Daten ihrer Behörden gucken, denn seit den Sommermonaten steigt die Zahl der illegalen Grenzübertritte und Asyl-Gesuche unaufhörlich: Im November gab es 31.500 Asylbewerber aus aus Syrien, Afghanistan, Türkei, Irak und weiteren afrikanischen Staaten – das sind Werte wie im Herbst des Krisenjahres 2016.
Dazu kommen rund 1,1 Millionen Ukrainer – zumeist Frauen mit ihren Kindern –, die vor Putins Bomben Schutz suchen.
Unser Reporter Julius Böhm hat sich auf Spurensuche begeben: Entlang der Flüchtlingsroute, in Aufnahmezentren, in der Politik. Er hat mit Migranten & Flüchtlingshelfern gesprochen, mit Bürgermeistern und Bundestags-Abgeordneten.
Eine bittere Wahrheit über die neue Flüchtlingskrise lautet: Aus der ganzen Republik, von Bürgermeistern und Landräten über Parteigrenzen hinweg, sind Hilferufe zu hören. Man wisse nicht mehr weiter, wo man die Menschen unterbringen, geschweige eine gute Integration organisieren solle. Nur zuständige Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) will Überlastung oder gar dem Begriff „Migrationskrise“ nichts wissen.
Und von einem Zusammenhang zwischen Kriminalität und Migration erst recht nicht. Die Regierung lebt in einer Welt, die mit dem Alltag in diesem Land wenig zu tun hat.