Seiten

Mittwoch, 9. Oktober 2024

SCOTT RITTER: USA BRAUCHEN KEINEN KRIEG GEGEN IRAN – BIDEN BEREIT NETANJAHU ZU BEZAHLEN

Ein Jahr ist vergangen seit dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023. Wir wollten vom US-Militärexperten und ehemaligen Waffeninspekteur der Vereinten Nationen, Scott Ritter, wissen: Wo steht Israel ein Jahr später? Wie hat sich die Lage im Nahen Osten verändert? Ritter bringt auf den Punkt: "Die Welt ist heute völlig anders. Sie hat sich durch das, was die Hamas am 7. Oktober getan hat, verändert. Und ein Großteil dieser Veränderungen ist zum Nachteil Israels. Israel ist heute eine strategisch unterlegene Nation."

Ritter analysiert die gravierenden wirtschaftlichen Einbrüche Israels: "Heute ist Israel eine Nation, die wegen dieses Krieges einen wirtschaftlichen Schaden von 67 Milliarden Dollar erlitten hat. Und es wird nur noch schlimmer werden. Sein südlicher Hafen Eilat ist stillgelegt. Keine Schiffe kommen an. Die Wirtschaft Israels liegt am Boden. Die Arbeitslosigkeit ist auf einem Rekordhoch, vor allem, weil die Menschen fliehen, Fabriken geschlossen werden und Reservisten einberufen wurden, um in diesem Krieg zu dienen."

Und auch militärisch ist die Lage Israels laut Ritter düster: "Israel hat keines seiner militärischen Ziele erreicht. Die Hamas ist nicht besiegt. Die Hisbollah ist nicht besiegt. Der Iran ist nicht besiegt. Die Huthi sind nicht besiegt. Keine der Volksmilizen ist besiegt. Stattdessen lassen sie alle weiterhin Raketen auf israelischen Boden niederregnen. Das gepriesene israelische Militär kann Israel nicht verteidigen."

Die große Angst der USA ist jedoch, dass der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu einen Krieg mit dem Iran beginnt. Um das zu verhindern scheint US-Präsident Joe Biden bereit, Israel Kompensationen anzubieten: "Eine Strategie die Netanjahu verfolgt, ist, die bestmöglichen Zugeständnisse der Vereinigten Staaten zu erreichen, indem er sagt: 'Ich werde angreifen'. Er übt politischen Druck auf die Vereinigten Staaten aus, damit sie den Druck erhöhen, um ihn von einem Angriff abzuhalten, und es sieht so aus, als hätten die Vereinigten Staaten darauf reagiert. Sie versprachen mehr militärische Hilfe, mehr diplomatische Unterstützung."

Außerdem sprachen wir mit Scott Ritter über die Bereitschaft des Iran, einen israelischen Militärschlag abzuwehren, über die Auswirkungen der Eskalation im Nahen Osten auf die US-Präsidentschaftswahl und über die Haltung der US-Führung gegenüber der arabischen Welt. Ritters Resümee fällt deutlich aus: "Schau dir den Irak an. Wir sind illegal in den Irak einmarschiert, nachdem wir ein Jahrzehnt lang Sanktionen verhängt hatten, in dem wir Millionen von Menschen ausgehungert und an Krankheiten sterben ließen und ihre Lebenserwartung durch Sanktionen verkürzten. Millionen von Menschen. Und dann sind wir illegal eingedrungen, haben sie niedergemetzelt und dann brutal besetzt, wobei Hunderttausende, wenn nicht sogar Millionen von ihnen dem Tod überlassen wurden. Schau dir Syrien an. Was wir mit Syrien gemacht haben. Sieh dir den Libanon an. Alles, was wir angefasst haben, stirbt. Alles." 

 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Anonyme Kommentare werden entfernt!