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Samstag, 15. April 2017

Ostern ....


Wenn die Schokolade keimt,
wenn nach langem Druck bei Dichterlingen
Glockenklingen sich auf Lenzeschwingen
endlich reimt,
und der Osterhase hinten auch schon presst,
dann kommt bald das Osterfest.

Und wenn wirklich dann mit Glockenklingen
Ostern naht auf Lenzesschwingen, -
dann mit jenen Dichterlingen
und mit deren jugendlichen Bräuten
draußen schwelgen mit berauschten Händen -
ach, das denk ich mir entsetzlich,
außerdem - unter Umständen -
ungesetzlich.

Aber morgens auf dem Frühstückstische
fünf, sechs, sieben flaumweich gelbe frische
Eier. Und dann ganz hineingekniet!
Ha! Da spürt man, wie die Frühlingwärme
durch geheime Gänge und Gedärme
in die Zukunft zieht,
und wie dankbar wir für solchen Segen
sein müssen.
Ach, ich könnte alle Hennen küssen,
die so langgezogene Kugeln legen.

Joachim Ringelnatz

Freitag, 14. April 2017

Der Karfreitag ....

aber auch schon der Gründonnerstag, bescherten uns Aprilwetter mit allem was man sich vorstellen kann. Regen, Schneeregen, Hagel aber auch Sonne und einen Regenbogen. Mit Gummistiefeln und Regenjacke spazierten wir über unsere Wiese, um die Pflanzen zu begutachten.



Gestern meinte ich an der Weigelie zarte rosa Triebe zu erkennen. Fred aber meinte, da hat sich nichts verändert, es sieht aus wie tot. Heute habe ich noch einmal ganz genau geschaut und tatsächlich, es sind winzige, neue Triebe zu sehen. Das freut mich sehr, denn es ist eine schöne rote Sorte, die sich neben dem duftenden Gartenjasmin sicher gut abheben.

Die Kupfer - Felsenbirne bekam schon die ersten Blütenrispen. Ich bin gespannt wann sie aufgehen. Mir gefällt diese Pflanze sehr gut und sie scheint sich an dem gewählten Standort wohl zu fühlen.

Heute habe ich dann auch noch einmal den Oleanderbaum gründlich untersucht und auch er zeigt jetzt endlich Triebe. Mir scheint, der Regen der letzten Tage war perfekt für unsere neuen Pflanzen und hat uns auch viel Zeit und Mühe erspart. Es sind doch weite Wege, das Wasser dort hin zu bringen.

Die Wurmtabletten für Cleo kommen am Dienstag. Das ist aber nicht weiter tragisch, denn sie hat ja zum Glück noch keine Würmer und bis dahin wird es wohl auch gut gehen.

Ansonsten hatten wir heute einen ruhigen und angenehmen Tag. Ich habe noch ein Tiramisu in Tortenform zubereitet, das wir morgen Nachmittag zum Kaffee schon genießen können. Jetzt geht ja auch die Fastenzeit zu Ende und man darf wieder richtig schlemmen.

Einen schönen Karsamstag wünsche ich Euch!

Apfelblüten in Nachbars Garten. Unsere blühen erst immer später, dafür sind unsere Äpfel früher reif.

Donnerstag, 13. April 2017

Der Mann mit den Bäumen ....

Eine wahre Geschichte!

Bei uns am Wald

Ein älterer Mann in Frankreich. Seine Frau ist gestorben, dann auch sein einziger Sohn. Wofür soll er jetzt noch leben? Er lässt seinen Bauernhof in einer fruchtbaren Ebene zurück. Nur 50 Schafe nimmt er mit. Er zieht in eine trostlose Gegend, in den Cevennen, fast eine Wüstenlandschaft. Dort kann er vielleicht vergessen.

Weit verstreut liegen fünf Dörfer mit zerfallenen Häusern. Die Menschen streiten sich; viele ziehen fort. Da erkennt der ältere Mann: diese Landschaft wird ganz absterben, wenn hier keine Bäume wachsen!

Immer wieder besorgt er sich einen Sack mit Eicheln. Die kleinen sortiert er aus. Auch die mit Rissen wirft er fort. Die guten kräftigen Eicheln legt er in einen Eimer mit Wasser, damit sie sich richtig vollsaugen. Er nimmt noch einen Eisenstab mit, dann zieht er los. Hier und dort stößt er den Eisenstab in die Erde, legt eine Eichel hinein.

Nach drei Jahren hat er auf diese Weise 100 000 Eicheln gesetzt. Er hofft, dass 10.000 treiben. Und er hofft, dass Gott ihm noch ein paar Jahre schenkt, so weitermachen zu können. Als er im Jahre 1947 im Alter von 89 Jahren stirbt, hat er einen der schönsten Wälder Frankreichs geschaffen. Da gibt es einen Eichenwald von 11 km Länge und 3 km Breite an drei verschiedenen Stellen.

Und was sonst noch geschehen ist? Die unzähligen Wurzeln halten jetzt den Regen fest, saugen Wasser an. In den Bächen fließt wieder Wasser. Es können wieder Weiden, Wiesen, Blumen wachsen. Die Vögel kommen zurück.

Selbst in den Dörfern verändert sich alles: die Häuser werden wieder aufgebaut, angestrichen. Alle haben wieder Lust am Leben, freuen sich, feiern Feste. Keiner weiß, wem sie das zu verdanken haben; wer die Luft und die ganze Atmosphäre verändert hat.

Aus Willi Hoffsümmer - Kurzgeschichten 1

Ich wünsche Euch einen ruhigen Karfreitag!

Gänseblümchen auf unserer Wiese