Aber bitte nicht wörtlich nehmen, wie in der nachfolgenden Geschichte. Alles nur nicht rutschen!
Es war der 31. Dezember als Gerda in die Dusche stieg, sich gut einseifte und genau in dem Moment, als sie über und über mit Seife bedeckt war, das Telefon klingelte. Sie erwartete einen dringenden Anruf von ihrer Tochter, die ihr noch sagen wollte, ob sie es zum Silvesterabend nach Hause schaffte. Also stieg sie, wohl oder übel, voll eingeseift aus der Dusche, machte einen Schritt in Richtung Badezimmertür und rutschte im selben Moment auf ihren eigenen, seifigen Fußspuren aus. Das würde einen dicken blauen Fleck am Allerwertesten geben. Natürlich hatte das Telefon aufgehört zu klingeln, als Gerda sich endlich wieder in die Höhe gekämpft hatte.
Sie duschte in Ruhe zu Ende, bevor sie ihre Tochter zurück rief. Diese teilte ihr mit, dass sie es leider nicht schaffen würde, weil sie arbeiten musste. Gerda war traurig. Schon der Weihnachtsbesuch ihrer Tochter war sehr kurz gewesen. Aber so war das nun mal mit den jungen Leuten. Immer im Stress. Der blaue Fleck am Po hatte sich noch nicht einmal gelohnt.
Na ja, dann würde sie sich eben alleine einen schönen Jahreswechsel gestalten. Dafür brauchte sie aber noch ein paar leckere Krapfen. Auf dem Weg zum Bäcker dachte sie trotzdem die ganze Zeit an ihre Tochter. Dadurch, dass sie so in Gedanken war, achtete sie nicht genau auf ihre Füße. So übersah sie auch die Bananenschale, die vor dem Eingang des Bäckers mitten auf dem Gehweg lag. Es kam, wie es kommen musste, und Gerda rutschte auf der glitschigen Schale aus. Sie landete auf ihren Schienbeinen und die Verkäuferin aus der Bäckerei kam hinausgeeilt um ihr hoch zu helfen. Mit Ach und Krach kam sie wieder auf die Beine, nur um festzustellen, dass alle Krapfen in der Bäckerei ausverkauft waren. Es gab kein Gramm Schmalzgebäck mehr. Alles weg.
Auch der zweite Sturz war völlig umsonst. Geknickt ging sie wieder nach Hause. Sie fühlte sich einsam. Ihr Po tat weh. Ihre Schienbeine taten ihr weh und es war keiner da, dem sie davon erzählen konnte.
Der Abend begann und Gerda setzte sich vor den Fernseher um Dinner for One zu gucken. Draußen hatte es begonnen zu schneien. Gut, dass sie heute nicht mehr raus musste. Gerade als sie das gedacht hatte, klingelte es an der Tür. Gerda stand auf, öffnete die Tür, machte einen Schritt hinaus auf die vereiste Treppe und…. rutschte aus. Doch diesmal fiel sie sanft. Die Arme ihrer Tochter fingen Sie auf: “Hallo Mama, so war das mit dem guten Rutsch aber nicht gemeint!”, lachte diese. “Eine Kollegin hat für mich übernommen, deswegen habe ich es doch geschafft und ich hab uns selbstgemachte Krapfen mitgebracht!”
Gerdas Herz machte einen freudigen Sprung “Hör mir bloß auf mit einem guten Rutsch – wenn du wüsstest! Aber alle guten Dinge sind ja bekanntlich drei und am besten rutscht es sich eben doch, wenn die Familie dabei ist!”
In diesem Sinne, passt gut auf Euch auf!