Im Jahr 1995 wurden in Srebrenica innerhalb weniger Tage mehrere tausend Muslime ermordet. Die Entscheidung der UN-Vollversammlung, diese Ereignisse als Völkermord anzuerkennen, hat weltweit geteilte Reaktionen hervorgerufen. 84 Länder unterstützten die Resolution, während sich 68 Länder der Stimme enthielten und 19 dagegen stimmten. Kritiker, darunter auch der serbische Präsident Aleksandar Vučić, argumentieren, dass die Resolution die Region weiter spalten und alte Wunden aufreißen wird.
Vučić hatte während der Debatte in der Vollversammlung Fragen gestellt, die auch von Kritikern aufgegriffen wurden: Warum wurde so großer Druck auf die Mitgliedsstaaten ausgeübt, die nicht für die Resolution stimmen wollten? Warum wird gegen ein kleines Land wie Serbien solch ein Druck ausgeübt? Diese Fragen zeigen den kontroversen Charakter der Resolution und die Herausforderungen, die sie für die regionale Stabilität darstellt.
"Die Verabschiedung dieser Resolution wird zweifellos die Spannungen in der Region verschärfen und den Weg zu einer dauerhaften Aussöhnung weiter erschweren", sagt der freie Journalist Marinko Učur im Gespräch mit RT DE. Er kritisiert insbesondere das Vorgehen der deutschen Vertretung bei den Vereinten Nationen: "Die ständige Vertreterin Deutschlands bei der UNO hat in den letzten Monaten versucht, Länder in Afrika und Asien davon zu überzeugen, so abzustimmen, wie Deutschland es wollte."