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Samstag, 25. November 2023

Bettelt Putin um Frieden, oder bereitet Selenski eine Flucht vor? | Podcast

Bettelt Putin um Frieden, oder bereitet Selenski eine Flucht vor? Neue Erklärungen zerreißen das Netz. 

 

TE Wecker am 25.11.2023

Was passiert, wenn der Staat die Grundlagen des Wohlstandes zerstört?

Was bedeutet Schuldenbremse? Wer muss für „Sondervermögen“ bezahlen? Was passiert, wenn der Staat absichtlich die Grundlagen des Wohlstandes zerstört? Eine Handreichung im Gespräch mit Prof Fritz Söllner, Professor für Volkswirtschaftslehre und vor allem Finanzwissenschaft an der TU Ilmenau.  

 

Ein Märchen zum Wochenende

Der erlöste Zwerg

Ein Taglöhner ging eines Morgens in einen Wald, um Holz zu sammeln. Da begegnete ihm ein Bettler, der mühselig auf Krücken einher humpelte und ihn fragte: »Wie weit ist es noch bis zum nächsten Dorf?«

Der Taglöhner antwortete: »Es ist wohl nur eine halbe Stunde, aber du wirst es vor einer Stunde nicht erreichen.«

Der Bettler dankte und fragte weiter: »Möchtest du mir nicht einen Dienst erweisen?«

»Recht gern, wenn ich nur nicht zuviel Zeit verliere, denn ich muss auf meinen Verdienst bedacht sein.«

»Das sei deine geringste Sorge«, erwiderte der Bettler. »Wenn du mir den Gefallen erweist, so sollst du Geld in Hülle und Fülle haben.«

»Und was kann ich für dich tun?« fragte der Taglöhner.

»Geh um Mitternacht«, sagte der Bettler, »dort auf jenen Felsen, der am Ende des Waldes sich erhebt, und klopfe da dreimal an die Erde. Dann wird ein Männlein erscheinen, das sollst du mit einem Stein töten; nimm dich aber dabei in Acht, denn wenn du das Männlein nicht gleich mit dem ersten Schlag tötest, so wird deine Bemühung fruchtlos sein. Du kannst dich übrigens beruhigen; befindest du dich in einer Gefahr, so brauchst du nur die Worte zu sagen:

‚Helft und kommt, wenn es mir frommt.’

Wiederholst du dies dreimal, so wird dir stets geholfen werden. Wenn du deinen Auftrag glücklich vollzogen hast, so kehre auf demselben Weg wieder zurück, und ein Pfiff wird dir kundtun, dass ich im Wald dir nahe bin. Das weitere wirst du erfahren.«

Der Taglöhner hatte zwar einige Bedenken, aber die Aussicht auf Gewinn machte ihm frohen Mut für den Weg. Er stieg auf eine Anhöhe und gewahrte ein Schloss. Das entzog sich aber seinen Blicken, und an dessen Stelle sah er eine blutrote Fahne, welche an einer hohen Stange wehte. Als er immer näher ging, verschwand die Fahne, und er befand sich vor demselben Schloss, das er früher erblickt hatte. Der Taglöhner trat hinein und setzte sich auf eine steinerne Bank im Vorhof, um zu sehen, was da kommen werde. Er bemerkte aber nichts und wollte aufstehen. Da fühlte er sich auf seinem Sitz festgehalten. In der Angst gedachte er des Sprüchleins und rief dreimal:

»Helft und kommt, wenn es mir frommt.«

Da erschien ein kleines Mädchen und sagte, er müsse ein Stück von der Bank abhauen, dann könne er loskommen. Darauf verschwand es.

Der Taglöhner hatte nichts als sein Taschenmesser bei sich. Als er mit diesem den ersten Stoß gegen den Stein versuchte, spaltete sich das Messer in zwei Teile, und aus jedem Teil wurde ein Ei. Das machte ihn unmutig, und er warf die Eier an die steinerne Bank. Sie blieben aber unversehrt, dagegen lag ein Stück von der Bank auf der Erde, und er konnte frei aufstehen.

Er steckte nun die wunderbaren Eier zu sich und ging in das Schloss hinauf, um zu sehen, wer denn darin wohne. Im ersten Stock sah er eine große Tür offen stehen, die zu einem geräumigen Saal führte. Mitten in demselben sah er einen Riesen an einer reich gedeckten Tafel sitzen. Als der Riese den Eintretenden erblickte, hieß er ihn willkommen und lud ihn ein, mitzuhalten. Verlegen setzte er sich zum Tisch. Der Riese war sehr gesprächig und erzählte ihm alle seine Abenteuer, wobei er sich seiner ungeheuren Stärke rühmte. Dabei wurde dem Gast sonderbar zumute. Er dachte hin und her, und es fiel ihm ein, dem gewaltigen Tischgenossen eines seiner Eier als Speise anzubieten. Indem er aber in die Tasche griff, prahlte der Riese wieder, dass er imstande sei, einen festen Schrank mit einem Schlag zu zertrümmern. Dabei hieb er um sich und traf den Kopf seines Gastes so stark, dass dieser bewusstlos zu Boden fiel.

Als er endlich wieder zu sich kam, befand er sich zu seinem Erstaunen nicht im Speisesaal des Riesen, sondern nahe bei jenem Felsen, wo er das Männlein töten sollte. Er wartete, bis die Sonne untergegangen war. Da vernahm er einen Gesang; der von Knaben- und Mädchenstimmen herzurühren schien. Der Gesang kam immer näher, und der Taglöhner trat in ein Gebüsch, um von dort aus die Vorüberziehenden zu belauschen. Da erschien ein Zug von Zwergen, hüpfend und singend. Unter ihnen war ein größerer, um welchen sich die kleinen fröhlich herumtummelten.

Das muss ihr König sein, dachte sich der Lauscher, und vielleicht ist's der, welchen ich um Mitternacht töten soll. Beherzt trat er hervor, ging auf den Zwergenkönig zu und redete ihn an: »Ich habe etwas Wichtiges mit dir zu unterhandeln.« Der Zwerg gab einen Wink, und plötzlich verstummte der Gesang. Der Taglöhner führte ihn abseits und sagte: »Ich habe schon lange auf dich gewartet, weil ich dir mitzuteilen habe, dass ein böser Zauberer euch aus eurer Behausung vertreiben und all eure Schätze nehmen will.«

Der Zwerg wollte Näheres wissen, allein der Taglöhner entgegnete: »Für jetzt kann ich nichts mehr sagen, komm aber um Mitternacht zu jenem Felsen; ich werde dreimal klopfen, und dann erscheine ohne alle Begleitung.«

Der Zwergenkönig versprach, pünktlich zu kommen, und zog dann mit seiner munteren Gesellschaft weiter.

Der Taglöhner war nun in Verlegenheit, da er nicht wusste, wann gerade Mitternacht sein werde. Er sagte daher sein Sprüchlein dreimal her, und es erschien ein Knabe, der sprach: »Mitternacht ist, sobald du ein dumpfes Rauschen vernimmst.« Nicht lange war der Knabe verschwunden, als der Taglöhner ein eigentümliches Rauschen hörte. Da nahm er einen Stein, klopfte dreimal an den Boden und der Zwerg erschien.

Während dieser grüßte und um nähere Mitteilungen bat, versetzte ihm der Taglöhner einen solchen Hieb auf den Kopf, dass er tot niedersank. In dem Augenblick ertönte ein gellender Pfiff, und anstatt des erschlagenen Zwerges stand ein blühender Jüngling vor ihm, der nicht genug danken konnte für seine Erlösung. Um ihn standen eine Menge Edle und Knappen, welche gleich ihrem Herrn sich freuten.

Alle gingen nun den Berg hinab, und unterwegs erzählte der Jüngling folgendes: »Ich bin der Sohn eines Königs und samt meinem Gefolge in früher Jugend von einem bösen Zauberer geraubt worden. Nicht lange danach kam zu meinem betrübten Vater ein anderer Zauberer, der uns zu befreien versprach. Das war jener Bettler, welcher wusste, dass ich in einen Zwerg verwandelt war.«

So gingen sie eine Strecke des Weges miteinander und trafen im Wald statt des alten Bettlers den mächtigen Zauberer. Dieser begrüßte sie und führte alle an den königlichen Hof. Hocherfreut schenkte der König dem Taglöhner ein ungeheures Goldstück, dem der Zauberer noch die Eigenschaft verlieh, dass das Gold von niemand gestohlen werden konnte.

So wurde der arme Taglöhner ein reicher Mann.

Quelle: Theodor Vernaleken