Der Prozesstag am 11.09.2024 war aus der Sicht einer Gerichtsreporterin wieder ein trister Tag – aber nur im Gerichtssaal. Umso ereignisreicher war er vor dem Gerichtsgebäude. Statt Verhandlung und der Klärung offener Fragen, fanden wiederum hinter verschlossenen Türen Beratungen über die Ablehnungsbeschlüsse zu Beweisanträgen statt. Die Begründung der Staatsanwaltschaft, nach der es sich beim Beweisantrag des Angeklagten um Verschwörungstheorien handelt, genügte, um die Beweisaufnahme zu verhindern. Es stellt sich die Frage, warum man der Öffentlichkeit verweigert, sich selbst ein Bild davon zu machen, ob es sich um Verschwörungstheorien handelt, denn diese erfährt nicht mal den Wortlaut der Beweisanträge, geschweige denn kann sie die Zeugen hören. Und das alles, obwohl der Staatsanwaltschaft auf meine Nachfrage hin bekannt ist, dass sie auch entlastendes Material nach §160 Abs. 2 StPO zu ermitteln hat.
Umso wichtiger sind direkte Gespräche außerhalb des Gerichtssaals, den vor Gericht erfährt man nichts über den Sachverhalt, es sei denn, eine Zeugenvernehmung wird zugelassen. Neben dem ausführlichen Interview mit Viviane Fischer habe ich ein kurzes Gespräch mit den Verteidigern Wörmer und Siemund über den Prozessverlauf führen können.
Am 20.09.24 stünde Marcel Templin als Zeuge an. Ich sehe selbstverständlich einem Gespräch mit ihm entgegen, falls er kommen sollte.