Es wird auch das „achte Weltwunder“ genannt – ein Traum aus kostbarem Bernstein. Im Katharinenpalast bei St. Petersburg in Russland kann man es bewundern: das Bernsteinzimmer. Doch der prachtvolle Raum ist eine Rekonstruktion. Das Original, ein russisch-deutsches Meisterwerk, das über Jahrhunderte ein Symbol gegenseitiger Verbundenheit war, ist verschwunden und treibt seit Jahrzehnten Heerscharen von Schatzsuchern um. Wo steckt der Jahrtausendschatz?
1701 wird das Zimmer von Hohenzollernregent Friedrich III. in Auftrag gegeben und erschaffen. 1713 erbt es Friedrich Wilhelm I., dem solcher Luxus fremd ist. Der „Soldatenkönig“ verschenkt den Schatz an den kunstliebenden Zar Peter den Großen und sichert sich dadurch den Beistand der russischen Großmacht. Katharina die Große, die Zarin aus Deutschland, ergänzt das Zimmer später um wertvolle florentinische Mosaike. Als 1941 die Wehrmacht die Sowjetunion überfällt, gerät das Bernsteinzimmer in die Hände der Deutschen. Zum Kriegsende 1945 wird es das letzte Mal gesehen – als die Rote Armee Königsberg in Ostpreußen erobert.
Manche vermuten, in einem der unterirdischen Gänge des Königsberger Schlosses sollte das Bernsteinzimmer – verpackt in Kisten – den Krieg unbeschadet überstehen und den Russen nicht in die Hände fallen. Aber was ist aus den Kisten geworden? Verbrannten sie bei den Kämpfen um Königsberg? Wurden sie von der Wehrmacht versteckt oder verschüttet? In Königsberg jedenfalls wurde das Zimmer nie gefunden. Das bestärkt diejenigen, die es an einem anderen Ort vermuten.
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