Um die Unternehmer und ihre Rolle ging es auch dem Gastredner des Abends, den Volksbank-Vorstand Hauke Haensel als mutigen Menschen, als Geschäftsmann mit 100-prozentiger Bonität und als Träger des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse vorgestellt hat. Vielen ist Wolfgang Grupp, Chef des Textilherstellers Trigema aus dem Schwäbischen, eher für Sprüche bekannt wie „Egal, wie alt ich bin, meine Frau sollte immer Anfang 20 sein“ und "Menschen mit großen Problemen sind Versager".
"Verantwortung wieder zurück in die Gesellschaft"
Das sind dann auch zwei Sprüche, die er in seiner Ansprache unter dem Titel "Deutschland - noch ein Standort mit Zukunft?" wiederholt. Wichtiger ist ihm aber einen Appell: "Haftung und Verantwortung brauchen wir endlich wieder zurück in unserer Gesellschaft." Unter Applaus geißelt er Manager, die trotz Fehlentscheidungen Millionen kassieren, und einen Rechtsstaat, der es manchen erlaubt, ohne Leistung zu einem Vermögen zu kommen. Auf den Standort Deutschland lässt er aber nichts kommen - solange Unternehmer ihre Pflicht erfüllen und nicht die Gier regieren lassen. Bemerkenswert auch seine Haltung zum Mindestlohn. Die Diskussion darum, so Grupp, verstehe er nicht. Deutschland sei eben ein Hochlohnland und sollte nicht mit Billiglöhnen die Konkurrenz schlagen - sondern eben mit herausragender Qualität.
Mit einem Missverständnis räumt er zum Schluss noch auf: Mit seiner Frau ist er seit 35 Jahren verheiratet. Eine junge Frau sei ihm aber seinerzeit wichtig gewesen, damit diese noch offen für Neues ist und zu ihm selbst in einen Ort wie Burladingen zieht.
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