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Mittwoch, 7. Dezember 2016

Alltag im Advent ....

Nicht nur wir Normalbürger haben mit der Polizei zu tun. Auch einem Nikolaus kann es passieren, dass er mit einem ganz irdischen "Blauen" in Kontroversen kommt.


So wartete am Montagabend, dem berühmten 6. Dezember, ein Streifenbeamter der Polizei an einem ganz gewöhnlichen kleinen Auto, das der Fahrer völlig unvorschriftsmäßig und keck in ein deutlich bezeichnetes Parkverbot gestellt hatte. Der Polizist, - es war nicht gerade in der kritischen Innenstadt - war eben am überlegen, ob er seinen Block mit vorgedruckten Aufforderungen, sich auf dem Revier zu melden, ziehen solle, aber da es so kalt war, ließ er die Hände lieber in den Handschuhen. Unschlüssig stand er, ob er besser weitergehen oder amtliche Kenntnis zu nehmen hätte.
In diese Überlegung hinein trat eine vermummte Gestalt aus dem Hauseingang, schritt auf den Wagen zu und erwies sich als der Fahrer des falsch geparkten Fahrzeugs. Als Polizist kann man nun nicht mehr den Ahnungslosen markieren, sondern ist zur Amtshandlung gezwungen.
"Sie", sagte der Ordnungshüter, dem der Autofahrer den Buckel hinstreckte, "Sie, haben sie nicht gesehen, dass sie im Parkverbot stehen?" Der Fremde drehte sich um. Wahrscheinlich haben dem Polizeibeamten, der ja auch einmal ein Knabe war, in diesem Augenblick die amtsblauen Hosenbeine geschlottert. Denn der Autofahrer trug eine Kurre, einen mächtigen weißen Bart, eine Rute in der Hand und sah ehrfurchtsvoll drein.
"....im Parkverbot stehen", monierte der Beamte nur noch schwach und hätte sich eigentlich am liebsten unverzüglich auf seinen Rundgang begeben.
"Stimmt!" brummte der Nikolaus und ließ lässig die Rute in den Fingern kreisen.
"Das ist ein Parkverbot. Aber sie wissen, dass auch im Parkverbot das Be- und entladen des Fahrzeugs erlaubt ist!"
"Allerdings", stimmte der Polizist froh ein.
"Und wie sie hier sehen", fuhr der Nikolaus fort und schwang einen leeren Sack, "habe ich in diesem Haus einiges entladen. Dieser Sack war einmal voll mit Äpfeln, Nüssen und anderen Sachen. Oder wollten sie, dass ein Nikolaus von heute einen Sack zu Fuß schleppen soll, wo jedes Bierfahrzeug im Halteverbot halten darf?"
"Oh!" lächelte der Polizeibeamte, "das wollte ich keineswegs. Das geht in Ordnung. Ich wünsche Ihnen ein frohes Weihnachtsfest!"
Am liebsten hätte er noch "lieber Nikolaus" angefügt. Aber da genierte er sich. Ein Polizeibeamter ist ja schließlich kein Knabe mehr.

Autor unbekannt

Dienstag, 6. Dezember 2016

Heute kommt der Nikolaus ....

Klirrend kalt ist es bei uns im Norden. Den gestrigen Tag hat eine Raureifschicht schon sehr winterlich aussehen lassen. Vielleicht schneit es ja bald?
Ich wünsche einen wunderschönen Nikolaustag und dazu eine reichliche Bescherung.


Ihr Kinder, stellt die Schuh’ hinaus,
denn heute kommt der Nikolaus;
und wart ihr immer gut und brav,
dann lohnt’s euch Nikolaus im Schlaf.
Er bringt euch Äpfel, Feigen, Nüss’
und gutes Backwerk, zuckersüß
doch für das böse, schlimme Kind
legt er die Rute hin geschwind.
Verfasser unbekannt

Gott grüß euch lieben Kinderlein,
Ihr sollt Vater und Mutter gehorsam sein,
So soll euch was Schönes bescheret sein;
Wenn ihr aber dasselbige nicht tut,
So bringe ich euch den Stecken und die Rut'.
aus: Des Knaben Wunderhorn
 
Wer zog dem alten Nikolaus
denn seine Bischofs-Stola aus
und einen warmen Mantel an,
der aussieht wie vom Weihnachtsmann?
Der das war, hat daran gedacht,
dass so ein Nikolaus bei Nacht
sich schnell einmal erkälten könnt’,
wenn er von Haus zu Hause rennt,
bei Frost und Schnee bis früh halb Vier,
damit dann auch vor jeder Tür
was Süßes in den Stiefeln steckt,
bevor die Kinder aufgeweckt.
Matthias Jentzsch



Montag, 5. Dezember 2016

Advent ....

und alle Herzen schlagen höher und Kinderaugen strahlen mit den Lichterketten um die Wette. Der erste Blick am Morgen fällt auf den Kalender überm Bette. Was mag wohl heute hinterm Türchen sein? Ein Weihnachtsmann aus Marzipan, ein Schokoladenlichtlein?


Die Mutter sagt: Jetzt wird erst mal gefrühstückt und zündet schon zwei Kerzen am Adventskranz an, und Tommy, der es kaum erwarten kann, freut sich von ganzem Herzen auf den Weihnachtsmann.
Was der wohl bringt? Er wünscht sich eine Eisenbahn und einen Kaufmannsladen, doch Mutter sagt, dass beides viel zu schwer sei für den alten Mann: der Kaufmannsladen und die Eisenbahn und dass es Kinder gebe, denen keiner etwas schenkt.
An eines davon wolle sie heute denken, damit es glücklich ist für ein paar Stunden und wieder lachen kann. Und später kauft sie einen großen Weihnachtsmann aus Schokolade, zwei Bilderbücher und ein Herz aus rosa Marzipan.
Sie waren beide in der Innenstadt, und Tommy hat gehüpft an Mamas Seite wie ein junges Känguru. Sie kaufte ihm ein Paar solide Winterschuhe und Tommy dachte voller Sehnsucht an den Schnee, der möglichst fallen soll.
Am Abend kam der kleine Bursche lange nicht zur Ruh; er war so aufgeregt, weil er sich unbändig aufs Christkind freut. So ist es und so wird es immer bleiben in der Weihnachtszeit.
Man kann nur hoffen, dass es allen Kindern bald so geht, dann wäre sogar ich am Weihnachtsabend froh.
Autor: Annelie Kelch