Seiten

Sonntag, 21. April 2019

Am Ostersonntag ....

Die Glocken läuten das Ostern ein
In allen Enden und Landen
und fromme Herzen jubeln darein!
Der Lenz ist wieder entstanden.

Es atmet der Wald, die Erde treibt
und kleidet sich lachend mit Moose
und aus den schönen Augen reibt
den Schlaf sich erwachend die Rose.

Das schaffende Licht, es flammt und kreist
und sprengt die fesselnde Hülle
und über den Wassern schwebt der Geist
unendliche Liebesfülle.

Adolf Böttger, 1815-1870


 

2:38 Minuten

Samstag, 20. April 2019

Frohe Ostern ....


Wünsche ich allen meinen Lesern, Freunden, Verwandten und Bekannten! Genießt die sonnigen Tage im Kreis Eurer Lieben.

Hier noch ein kleines Gedicht.


Bitte an den Osterhasen

Ostern ist nun nicht mehr fern.
Alle Kinder sehens gern,
wenn der Osterhase naht,
wenn er recht viel Naschwerk hat.

Lieber, flinker Osterhase,
leg im Moos und leg im Grase
zwischen gelben Osterglocken
Eier hin und Kandisbrocken.

Nougat ist mein Leibgericht,
und vergiß auch bitte nicht
eine bunte Zuckerstange,
eine lange, riesenlange!

Auch ein Schokoladenei
hätt ich gerne noch dabei,
und ein Ei aus Marzipan,
eins, verpackt in Cellophan,
wünsch ich mir vom Hasenmann.

Volksgut




32 Sekunden

Freitag, 19. April 2019

Karfreitag ....


Karfreitags Krone. Heldenkönig! Einsames Haupt.
Verstoßen. Erheben
Die feige Flucht verdammender Hände.
Ein suchender führender Quell.

Wenn ich erhöht sein werde, will ich alle zu mir ziehen.
Und die Welt, die schwere Welt, die leichtsinnschwere Welt,
Fast schon oben, reißt ab, eine Wunde reißt auf,
Der Seele, Wunde des Leibes, Wunde des Todes:
Vater verzeihe ihnen, sie wissen nicht, was sie tun.

Zum schmerzlichen Hohn der Dornenkrone
Fallen kühlende Tropfen fühlender Größe.
Dem bedeutenden, einsamen Menschen an seinem Tage nahe sei,
So ist stiller Freitag, so ist Ostern
Trauerhelles Opferglück.
Abschiednehmendes Wiedersehn.

Peter Hille (1854 - 1904), deutscher sozialistischer Dichter, Aphoristiker und mystischer Träumer