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Donnerstag, 28. September 2017

Eine Seebestattung ....

wollte ich eigentlich schon immer haben, weil ich das Meer liebe. Es hat hoffentlich noch Zeit aber wenn man selbst weiß was man will, dann haben es die Hinterbliebenen leichter. Ich möchte schon noch eine lange Zeit hier auf Mutter Erde leben.

Ich wusste bisher nicht, wie eine Seebestattung abläuft. Nun habe an einer Seebestattung teilgenommen, im engsten Kreis der Familie. Mir hat das alles sehr viel besser gefallen als ein normales Begräbnis oder eine Beisetzung in einem Friedwald.

Mein Milchstern

Es war ein kleines Schiff mit verglastem Gastraum. Wir fuhren hinaus aufs Meer, in diesem Fall die Ostsee. Der Redner hielt eine wunderbare, persönliche Rede. Danach wurde die Urne zu Wasser gelassen und wir warfen Blumen aufs Meer. Die See war ruhig und die Sonne schien. Es war ergreifend aber irgendwie anders, schöner als bei einer Beerdigung.
Anschließend saßen wir beisammen im Gastraum, wo es dann noch etwas zu essen gab. Auch Kaffee und Kuchen war da. Unserem Onkel hätte das alles gut gefallen. Es war ein schöner Abschied von ihm.

Die Seebestattung hat eine lange Tradition und lässt sich bis in die griechische Antike zurückverfolgen. Menschen, die sich zu Lebzeiten dem Meer verbunden fühlten, können dies durch eine Seebestattung ein letztes Mal ausdrücken.

Die Seebestattung gehört zu den Naturbestattungen. Nach der Einäscherung in einem Krematorium wird die Asche zu einer Seebestattungsreederei überführt und dort in eine Seeurne umgebettet. Die Aschenreste werden in der verschlossenen, mit Sand oder Kies beschwerten Urne, die sich im Seewasser auflöst, bestattet. Nach der Beisetzung auf dem Meeresgrund wird die Asche im Laufe der Zeit von den Grundsanden des Meeres abgedeckt. Somit entsteht eine Grabstelle auf dem Meeresgrund.

Das Thema ist nicht einfach aber wir müssen alle irgendwann abtreten. Wenn es bei mir soweit ist, dann möchte ich auch eine Seebestattung. Ich liebe die Ostsee und darum habe ich das jetzt so gewählt.

Ich wünsche Euch einen schönen Donnerstag!

Mein Milchstern beginnt zu blühen.

Mittwoch, 27. September 2017

Frühherbst ....


Die Stirn bekränzt mit roten Berberitzen
steht nun der Herbst am Stoppelfeld,
in klarer Luft die weißen Fäden blitzen,
in Gold und Purpur glüht die Welt.

Ich seh hinaus und hör den Herbstwind sausen,
vor meinem Fenster nickt der wilde Wein,
von fernen Ostseewellen kommt ein Brausen
und singt die letzten Rosen ein.

Ein reifer roter Apfel fällt zur Erde,
ein später Falter sich darüber wiegt,
ich fühle, wie ich still und ruhig werde,
und dieses Jahres Gram verfliegt.

Agnes Miegel


Ich wünsche Euch einen schönen Mittwoch!

Dienstag, 26. September 2017

Auf Leben und Tod ....

An einem schönen Sommer-Sonnentag, kurz nach zwölf Uhr am Mittag, lauschte ich einem verzweifelten Kampf auf Leben und Tod, der nur zwei Meter neben mir stattfand. Eine kleine Fliege verbrauchte den letzten Rest ihrer geringen Lebenskraft im vergeblichen Versuch, durch die Fensterscheibe zu fliegen. Das Summen ihre Flügel verkündet die ergreifende Geschichte ihrer Strategie: Strenge dich noch mehr an! Doch es funktioniert nicht. Ihre hektischen Bemühungen bieten keine Hoffnung auf Überleben.

Ironie des Schicksals? Ihr Kampf ist Bestandteil der Falle! Natürlich kann die Fliege niemals so stark gegen die Scheibe fliegen, dass sie hindurch käme. Doch dieses kleine Wesen setzt sein ganzes Leben darauf, sein Ziel durch Entschlossenheit und Einsatz zu erreichen.


Diese Fliege ist dazu verdammt, dort auf dem Fensterbrett zu verenden. Doch nur gute drei Meter von ihr entfernt ist die Tür geöffnet. Zehn Sekunden Flugzeit und sie wäre in der Welt da draußen, in die sie so dringend möchte. Mit einem Bruchteil der Bemühungen, die sie jetzt verschwendet, könnte sie sich aus ihrer selbst gestellten Falle befreien. Es gibt einen Ausweg. Es wäre so einfach.

Warum versucht die Fliege nicht, einen anderen Weg zu finden, warum probiert sie nicht mal etwas vollkommen anderes? Wie hat sie sich so in der Idee verfangen, dass diese Route und ihre entschlossene Anstrengung die größte Aussicht auf Erfolg hätten? Welche Logik darin, durch eine zunehmende Anzahl der gleichen Vorgehensweisen bis zum bitteren Ende auf einen Durchbruch zu hoffen? Der Fliege erscheint dieser Ansatz offensichtlich sinnvoll. Leider wird sie bei diesem Versuch zu Tode kommen.

Größere Anstrengungen sind nicht unbedingt die Lösung, um weiterzukommen. Sie bedeuten nicht unbedingt, dass Sie das erreichen, was Sie wollen. Manchmal haben die verzweifelten Kämpfe sogar großen Anteil an den Problemen.

Wenn Sie Ihre ganze Hoffnung darauf setzen, durch allergrößtes Bemühen zum Durchbruch zu kommen, könnte das Ihre Chance auf Erfolg zunichte machen.
Deshalb, wer weiterhin das tut, was er immer getan hat, braucht sich nicht zu wundern, wenn er weiterhin das bekommt, was er schon immer bekommen hat.

Ich wünsche Euch einen schönen Dienstag!



2:23 Minuten - Antifanten mit NATO Flagge!