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Sonntag, 11. November 2018

Gleichnis vom modernen Menschen ....

Ein moderner Mensch verirrte sich in der Wüste. Die unbarmherzige Sonnenglut hatte ihn ausgedörrt. Da sah er in einiger Entfernung eine Oase. Aha, eine Fata Morgana, dachte er, eine Luftspiegelung, die mich narrt. Denn in Wirklichkeit ist gar nichts da.

Er näherte sich der Oase, aber sie verschwand nicht. Er sah immer deutlicher die Dattelpalmen, das Gras und die Quellen. Natürlich eine Hungerphantasie, die mir mein halb wahnsinniges Gehirn vorgaukelt, dachte er. Solche Phantasien hat man bekanntlich in meinem Zustand. Jetzt höre ich sogar die Wasser sprudeln. Eine Gehör- Halluzination. Wie grausam die Natur ist.


Kurze Zeit später fanden ihn zwei Beduinen tot. ,,Kannst du so etwas verstehen", sagte der eine zum anderen, ,,die Datteln wachsen ihm beinahe in den Mund und dicht neben der Quelle liegt er verhungert und verdurstet. Wie ist das möglich?"

Da antwortete der andere: ,,Er war ein moderner Mensch."

Aus dem Buch "Ran an den Löwen" von Bernhard Matheis. 

 

7:07 Minuten

Samstag, 10. November 2018

Ein Klassiker ....

nämlich Johann Wolfgang von Goethe.

Erst gewahrten wir vergnüglich
Wilden Wesens irren Lauf;
Unerwartet, unverzüglich
Trat ein neuer Kaiser auf.

Und auf den vorgeschriebnen Bahnen
Zieht die Menge durch die Flur;
Den entrollten Lügenfahnen
Folgen alle.  Schafsnatur!


Ja, Deutschland war einmal das Land der Dichter und Denker, man glaubt es kaum. Heutzutage ist Deutschland das Land der Zensur. Leider!



2:09 Minuten

Freitag, 9. November 2018

Novembernebel ....

umhüllte uns heute den ganzen Tag. Keine Spur von auch nur einem einzigen Sonnenstrahl, war weit und breit zu sehen.


Mein erster Weg am Morgen führt mich in die Küche, wo ich Kaffee aufsetze und ein paar Brötchen in meinen kleinen Backofen schiebe.

Danach führt mich mein Weg zu unseren Kätzchen. Cäsar, der mittlerweile schon 11 Jahre ist, hat sich unseren Vorraum ausgesucht. Cäsar ist eine Katze, kein Kater aber das wussten wir damals nicht und so blieb es bei dem Namen Cäsar. Am liebsten hat er seine Ruhe, die Jungkatzen gehen ihm mächtig auf den Wecker. Sie akzeptieren das und lassen Cäsar in Ruhe. Die jungen Kätzchen schlafen gemeinsam in einem Zimmer, wo sie auch spielen können und gerne am Fenster Ausschau halten.

Nachdem alle begrüßt und versorgt sind, lasse ich sie später ins Freie. Da wartet dann auch schon Picasso, der heute das erste mal für 5 Minuten im Haus war und sich aufgewärmt hat. Es wird nicht mehr lange dauern, dann wird auch Picasso nicht mehr in der Garage, sondern im warmen Haus übernachten. Er muss es wollen und ich werde sein Vertrauen auch gewinnen, dessen bin ich mir sicher. Picasso ist ein Schmusekater, genau wie Tiger. Sie weichen mir kaum von der Seite, wenn wir alle draußen sind.

Was mag Picasso nur erlebt haben? Anfangs war er so schüchtern aber nun kommt er sofort, wenn man ihn ruft. Wir freuen uns auf den Tag, an dem Picasso endlich zu uns ins Haus kommt. Nun weiß er ja, wie schön warm es da ist und ein Lekkerli gibt es selbstverständlich auch jeden Tag.

Picasso



1:32 Minuten