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Sonntag, 11. Dezember 2022

Eces Onkel klagt an: „Die deutsche Politik hat gnadenlos versagt“ // Flüchtling tötet Mädchen

Bei „Achtung, Reichelt!“ spricht zum ersten Mal ein Familienmitglied von Ece S.! Die 14-Jährige wurde in Illerkirchberg von einem Flüchtling aus Eritrea auf dem Schulweg erstochen – ihr Onkel Kemal Kizilöz erhebt schwere Vorwürfe gegen die deutsche Migrationspolitik.

„Wie viele Einzelfälle brauchen wir noch? Ganz ehrlich: Wollen wir die Millionen Einzelfälle vollmachen?“ Immer wieder liest Kizilöz von Gewalt, von schweren Verbrechen, die Migranten verüben. „Es kann nicht sein, egal ob in Illerkirchberg oder in Frankfurt oder in Stuttgart, dass du dein Kind raus schickst – und es kommt nicht mehr zurück. Der Grund dafür ist, dass die Bundesrepublik Deutschland in ihrer Asylpolitik gnadenlos versagt hat.“

Wenn er an seine ermordete Nichte denkt, ist er weiter fassungslos. „Hier sind die Worte zu Ende.“ Die Familie ist in tiefer Trauer, kann nicht begreifen, was dem Mädchen passiert ist. Kemal Kizilöz will nicht, dass dieses Verbrechen in Vergessenheit gerät.

Im Gespräch mit Reporter Jan Karon erzählt er, dass sich etwas verändert hat in diesem Land. Er ist im Alter von 18 Monaten nach Deutschland gekommen ist, das war 1974, seither lebt er im Süden der Republik, ist selbstständiger Dachdecker-Meister. „Ich bin türkischer Staatsbürger, habe einen türkischen Namen. Aber Deutschland ist meine Heimat. Ich kenne die Türkei nur aus dem Urlaub.“ Und dieser Mann, der gerade um seine Nichte trauert, sagt, er kenne viele Türken und andere Ausländer, die der AfD und Alice Weidel „mehr Recht geben als einer Baerbock oder dem Scholz. Das kann doch nicht wahr sein. Dass ein Türke her kommt und die AfD wählt. Da stimmt mit eurer Politik doch was nicht.“

Sein Eindruck: Die Menschen, die nach Deutschland kommen, sind überfordert und werden im Stich gelassen. Niemand kümmert sich um sie. Wer hier ist, kann tun und lassen was er will – ohne Konsequenzen. Er fordert von der Politik mehr Checks VOR der Einreise – dann würden Islamisten sollten gleichermaßen wie junge Männer, die unsere Werte ablehnen, gar nicht erst einreisen. Und wer strafrechtlich auffällig wird, müsse eben abgeschoben werden können. Kein Asylbewerber habe Respekt vor der deutschen „Kuscheljustiz“. Wer ein Verbrechen begeht, wird seiner Erfahrung nach in eine psychiatrische Klinik gesteckt und darf bleiben. „Aber wenn ich das sage, bin ich ein Nazi.“  

 

TE Wecker am 11.12.2022

Die Zukunft der Ernährung Teil 2 - Gespräch mit Prof. Wilhelm Windisch

Was sollen wir künftig essen? 

Fleisch geht nicht mehr - sagen die einen. Hat uns schon immer ernährt – sagen die anderen. Doch klar ist: ohne Tiere in der Landwirtschaft geht es nicht. Immerhin kann man auf 30 Prozent der gesamten landwirtschaftlichen Nutzflächen bei uns nichts für uns Essbares anbauen. 

Windisch hatte den Lehrstuhl für Tierernährung am Wissenschaftszentrum Weihenstephan für Ernährung, Landnutzung und Umwelt der Technische Universität München (TUM) inne. Er räumt unter anderem damit auf, dass ohne Tiere ein Anbau möglich ist, auch Bio-Anbau ist ohne Tiere und ihre Hinterlassenschaften nicht denkbar. 

Wir klären, warum Tiere so wichtig für die Landwirtschaft sind. Immerhin sind Kühe Spitzensportler.

Ein Gespräch über Kreisläufe in der Natur und eine sich abzeichnende Knappheit an Lebensmitteln. In dieser Situation ist es sehr erstaunlich, dass in Europa eine Diskussion darüber geführt wird, die landwirtschaftliche Produktion einzuschränken oder vollständig aufzuheben.

Unter dem Vorwand, Kühe seien im Augenblick Klimakiller, sollen in Holland beispielsweise 3000 Bauernhöfe dichtgemacht werden, die Landwirte wie in der DDR mit brutaler Gewalt von ihren Höfen vertrieben werden.

Um die Zukunft der Ernährung geht es in einem ausführlichen Gespräch, dass wir mit Professor Wilhelm Windisch geführt haben und das Sie in zwei Teilen heute und morgen hören können.  

 

Einen schönen 3. Advent ....

wünsche ich Euch allen, da draußen in der Welt.

Die Geschichte von Kira

Die Geschichte von Kira ist nur eine Geschichte. Nicht weniger - aber auch nicht mehr. Man kann sie lesen, man kann darüber nachdenken, vielleicht sogar etwas für sich mitnehmen. Man kann sie aber auch einfach übergehen, sogar ungelesen wegwerfen. Denn das ist das Schöne an Geschichten: Man kann damit machen, was man will.

Die Geschichte von Kira ist die Geschichte von einem kleinen Mädchen. Naja, so klein ist Kira eigentlich gar nicht mehr, sie ist immerhin elf Jahre alt und sogar ein bisschen größer als die anderen Mädchen in ihrem Alter. Außerdem ist sie die ältere Schwester.

Die Geschichte von Kira ist aber auch die Geschichte von einem Mädchen, das nicht glücklich zu sein scheint. Obwohl Kira eigentlich alles hat, was sich Mädchen in ihrem Alter so wünschen. Sie hat coole Klamotten, darf so viel Fernsehen, wie sie will, und Ihr Handy ist auch ganz o.k.

Aber irgendwie kommt Kira mit den anderen nicht klar. Sie spricht immer weniger, am liebsten eigentlich gar nicht. Und weil die anderen ihr nicht ewig nachlaufen, hat sie kaum noch Freunde. Viele halten sie für sonderbar, weil sie oft alleine rumsteht. Manchmal wird sie deswegen gehänselt – Kinder sind eben so. Kira geht dann eben noch weiter weg.

Zum Glück hat Kira aber Lexa. Lexa ist Kiras kleine Schwester und eigentlich immer gut drauf. Lexa nimmt Kira so, wie sie ist. Außerdem nimmt Lexa Kira gerne als Vorbild, weil Kira als die ältere vieles schon besser kann.

Weil Lexa immer fröhlich ist, ist sie überall beliebt. Lexa hat ganz viele Freundinnen und alle wollen mit ihr spielen. Und die Erwachsenen freuen sich immer, wenn sie Lexa sehen, unterhalten sich mir ihr und machen ganz viel Quatsch. Wenn Lexa zu Freunden geht, bleibt Kira daher am liebsten zu Hause.

Das liegt daran, dass es Kira schwer fällt, nach dem Umzug Freunde zu finden, hatten die Bekannten gesagt. Kira müsse behandelt werden, um über den viel zu frühen Tod ihrer Mutter hinweg zu kommen, hatte der Psychiater gesagt.

Für Kira war das alles Quatsch. Sie ist eben so, wie sie ist. Und wenn den anderen das nicht gefällt, dann war das nicht ihr Problem. Sie kam ohnehin allein am besten klar.

Das dachte sie oft, wenn sie alleine war und sogar der Computer langweilig wurde.

Einmal, als sie mal wieder in Gedanken versunken durchs Fenster schaut, sieht sie den Nachbarn aus seinem Haus kommen. Der Nachbar war o.k. Er ist eigentlich nicht anders, als alle anderen und versteht sich gut mit Kiras Vater. Aber der Nachbar hatte von Kira nie verlangt, dass Kira ihn grüßt. Er hatte Kira auch sonst nie angesprochen. Wenn sich Kira und ihr Nachbar sahen, gingen sie einfach weiter ihrer Wege. „Warum konnte die ganze Welt nicht so sein, wie der Nachbar?“, denkt Kira traurig. Tränen kommen Kira natürlich nicht, denn Kira zeigt niemals Gefühle.

Dann steht Kira langsam auf, geht aus dem Zimmer und schließlich aus dem Haus. Sie geht hin zum Nachbarn und sagt, so fröhlich, wie sie nur kann, „Guten Tag!“

So kannte der Nachbar Kira noch gar nicht und er ist so erstaunt, dass er über das ganze Gesicht strahlt.

„Das war eigentlich gar nicht so schwer“, denkt Kira später. Vielleicht mach ich das eines Tages ja nochmal…

Und ganz heimlich ist Kira fast schon ein bisschen zufrieden – womöglich sogar ein ganz klein wenig stolz.

Das hat die Welt über Nacht nicht geändert. Aber es war ein Anfang.

Autor: Martin Hacker