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Dienstag, 24. Dezember 2019

Frohe Weihnachten ....


einen schönen, besinnlichen und friedvollen Heiligabend und ein frohes, gesegnetes Weihnachtsfest wünsche ich allen Menschen da draußen in der Welt.

Der kleine Klaus fährt mit seinem Fahrrad zum Spielplatz, als ihm plötzlich ein Auto von der Seite ins Fahrrad fährt. Wenig später hört man die Sirenen eines Krankenautos. Dieses bringt Klaus in ein Krankenhaus. Einige Stunden später kommen die Eltern des Jungen mit verweinten Gesichtern aus der Klinik. Klaus ist an den Folgen des Autounfalls gestorben. Das ist eine traurige Geschichte. Die Eltern sind sehr verzweifelt.

Ein halbes Jahr ist nun vergangen und die Tage sind kurz geworden. Am Vorabend des Nikolaustages stellt Klaus` Mutti die Stiefel ihres verstorbenen Sohnes symbolisch vor die Tür.

Am Nikolaustag steckt in den Schuhen ein kleines Fernglas und es liegt ein mit Kinderschrift beschriebener Zettel dabei. Der Zettel ist beschrieben mit einen Gedicht:

Der neue Stern

Es steht ein neuer Stern am Himmelszelt.
Er strahlt ganz hell auf diese Welt.
Der Stern ist noch klein,
doch sein Licht leuchtet rein.

Als will er euch die Worte sagen:
Bitteschön, stellt keine Fragen!
Freut euch, dass es mich am Himmel gibt.
Freut euch auf das helle Licht.

Ich bin jetzt eins der Sternenkinder
und leuchte für euch immer, immer.
Am Heilig Abend dann
schaut euch den Himmel an.

Freut euch über meinen Stern,
ich bin bei euch und niemals fern!
Nehmt das kleine Fernglas und schaut damit am Heiligen Abend in den Himmel.

Der Heilige Abend ist da und Klaus` Mutti sucht mit dem Teleskop den Sternenhimmel ab. Plötzlich sieht sie einen kleinen hellen Stern und auf dem Himmelslicht sitzend ihren Sohn winken. Was für eine Freude. Die ganze Nacht schauen die Eltern zu ihren Jungen in den Himmel. Als der erste Weihnachtstag anbricht, erlischt das helle Himmelslicht.
Doch jedes Jahr zu Heiligabend können Klaus´ Eltern ihren Sohn winkend als Sternenkind sehen.

Verfasser unbekannt





3:46 Minuten

Montag, 23. Dezember 2019

Morgen kommt das Christkind ....


und darum habe ich noch eine schöne Weihnachtsgeschichte für Euch.

Heiligabend

Ein Mann torkelte mehr als er ging auf der holprigen Straße, die von der Stadt an den großen Waldsee mit Badeanstalt und Gastwirtschaft führte und die an schönen Sommertagen überfüllt war von Fahrrädern und Autos. Aber jetzt war kein Sommer. Frost zog durch die leere Straße.

Von der Pflasterung war nicht viel zu spüren unter der dicken Schneedecke. Der Himmel wölbte sich klar über der weißen, schweigenden Landschaft. Es war Weihnachten und nur noch wenige Stunden bis Heiligabend.

Richard Hansen war groß, kräftig gebaut und gut gekleidet. Doch er sah aus, als ob er nicht ganz bei Sinnen wäre, wie er so dahinstolperte. Einige Male blieb er stehen und spielte, ohne es zu merken, mit einem Tannenzweig, den er irgendwo abgerissen hatte. Dann hob er sein Gesicht gen Himmel, der zu dämmern begann.

Der Förster kam ihm entgegen und grüßte, bekam aber keine Antwort. Er kannte Richard Hansen und machte sich nicht viel aus seiner Unfreundlichkeit, denn er wusste, wie es um ihn stand. Ruhig ging er weiter.

Richard Hansen stolperte weiter in Richtung Wald und geriet immer tiefer hinein. Seine Augen waren wie auf den Boden geheftet, als suche er etwas, von dem er genau wusste, dass er es nie wieder finden würde.

Vor einem halben Jahr hatte er seine Frau und seine Kinder bei einem Verkehrsunfall verloren. Eine hübsche Frau und zwei niedliche Kinder. Richard Hansen stieß einen schier die Brust zerreißen wollenden Seufzer aus und fuhr sich mit der Hand über die Augen. Warum sie und nicht er? Was sollte er hier noch? Was bedeuteten ihm noch Arbeit und Erfolg, die Achtung seiner Mitmenschen? Immer tiefer ging er in den Wald hinein, immer tiefer in die Dämmerung, die sich rasch hernieder senkte.

Es war Weihnachten, der erste Weihnachtsabend allein in dem großen Haus. Er dachte an das letzte Fest zurück. Die Kleine hatte eine schöne Puppe bekommen, der Junge seinen ersten Baukasten und seine Frau – das Herz verkrampfte sich vor Leid.


Plötzlich traten aus einem Seitenweg zwei Gestalten. Ein Junge und ein Mädchen. Sie hielten sich an den Händen und blieben vor Richard Hansen wie angewurzelt stehen. Ihre Kleider waren dünn, ihre Gesichter verfroren. Er wollte vorübergehen wie beim Förster. Was gingen ihn fremde Kinder an? Da sah er ihre Augen. Große, reine Kinderaugen, die ängstlich auf ihn gerichtet waren. Er blieb stehen und fragte verwundert: „Was macht ihr hier so spät?"

Die Kinder standen unbeweglich und schwiegen verängstigt, denn seine Stimme, die so lange geschwiegen hatte, klang rau und hart. Er räusperte sich und versuchte, seine Worte sanfter klingen zu lassen: "Warum seid ihr nicht bei euren Eltern?"

Da tat das kleine Mädchen den Mund auf und sagte mit zarter Stimme: "Papa ist gestorben." "Unser Vater ist mit seinem Lastwagen verunglückt", fügte der Junge, der älter zu sein schien, hinzu. "Und eure Mutter? Was macht sie?"

"Mama weint viel und arbeitet viel. Sie ist immer noch auf Arbeit“, antwortete das Mädchen. Die Kinder blickten den fremden Mann an, der plötzlich so still geworden war und vor sich hinstarrte. "Und was wollt ihr hier im Wald?"

Die Kleine sah ihren Bruder von der Seite an, gab ihm einen Stoß und er antwortete: "Wir suchen den Weihnachtsmann. Er hat uns im letzten Jahr schon vergessen!"

"Nanu, er war nicht bei euch?", fragte Richard Hansen und um sein Herz wurde es plötzlich warm. Er überlege einen Augenblick, dann erwachte in ihm eine großartige Idee und er sagte schmunzelnd: "Und wenn ich nun der Weihnachtsmann bin?"

Die Kinder lachten. "Nein, du bist nicht der Weihnachtsmann!", meinte der Junge und das Mädchen stimmte ihm zu. "Und warum nicht?"

"Weil du keinen Bart hast!", riefen die Kinder einstimmig. Hansen griff an sein Kinn. "Nein", sagte er geheimnisvoll und wirkte plötzlich wie ein großer Junge, "den habe ich mir abschneiden lassen, von einem kleinen Engel!"

Die Kinder glaubten ihm kein Wort. Da zog er den Tannenzweig, den er hinter seinem Rücken verborgen hatte, hervor und ließ ihn durch die Luft sausen. "Und ich bin doch der Weihnachtsmann", donnerte er mit furchterregender Stimme. "Seht ihr meine Rute?" Die Kinder hatten sich mit einem lauten Schrei umgedreht und liefen, was sie konnten, davon.

"Halt!", rief er ihnen hinterher. "So wartet doch!" Ängstlich blieben sie stehen und wagten nicht näher zu kommen Da schleuderte er den Tannenzweig vor ihren Augen in den Wald.

"Passt mal gut auf, was ich euch jetzt sage! Ihr macht jetzt, dass ihr heimkommt und geht mir keinen Schritt vor die Tür. Erst wenn es dreimal klopft, hört ihr? Dreimal! Dann öffnet. Und eurer Mutter sagt kein Wort, verstanden? Aber seid recht lieb zu ihr!"

"Ja!" Sie nickten verschüchtert. "Euch hab ich doch schon mal gesehen! Direkt neben der alten Mühle wohnt ihr, nicht wahr?" Wieder schüchternes Nicken.


"Und nun marsch!" Das brauchte er ihnen nicht zweimal zu sagen. Hand in Hand rannten sie los. Er wartete noch, bis sie verschwunden waren, dann hatte er es plötzlich sehr eilig. Schnellen Schrittes lief er den Weg zurück, den er gekommen war. Es war ein völlig anderer Mann, der jetzt durch den Wald eilte. Richard Hansen rannte mehr als dass er ging, denn es war schon spät und er hatte noch so viel zu erledigen. Er pfiff und summte vor sich hin, manchmal umspielte ein leichtes Lächeln seinen Mund. Den Leuten, denen er begegnete, fiel das sofort auf.

Zuerst ging er in eine Gärtnerei. Er ergatterte nur noch eine kleine Tanne in einem Topf. „Besser als nichts! Nächstes Jahr muss ich früher beginnen“, dachte er. Mit der Tanne unter dem Arm lief er nach Hause, in ein Haus, das vor kurzem noch so leer und verlassen schien. Noch in Hut und Mantel eilte er ans Telefon und wählte die Nummer seines Kaufmanns. Der Ladenbesitzer war nicht sehr freundlich und murrte: "So spät noch? Wir haben schon geschlossen!" Dann erinnerte er sich, mit wem er sprach und nahm die Bestellung entgegen. Es war ein größerer Auftrag. Keine Kinkerlitzchen oder hochfeine Leckerbissen, nein, nur Handfestes. Aber für zwei Kinder Plätzchen, Äpfel und Nüsse.

"Packen Sie alles in einen Sack", bat Richard Hansen." In einen Sack? Jetzt ist er ganz übergeschnappt“, dachte der Kaufmann.

"In einer halben Stunde hole ich die Sachen ab. Und ein fröhliches Fest wünsche ich Ihnen und Ihrer Familie!" "Das wünsche ich Ihnen auch“, rief der Kaufmann überrascht durchs Telefon.

Danach rannte Hansen auf den Boden, suchte in der Weihnachtskiste zusammen, was er noch brauchte. Im Kinderzimmer öffnete er den Schrank und holte eine Hose und einen dicken Pullover für den Jungen und ein warmes Kleid für das Mädchen heraus. Dann packte er noch Strumpfhosen, Schuhe, Unterwäsche, sowie einen Baukasten und eine Puppe ein. Beim Kaufmann war er schnell fertig.

Anschließend fuhr er mit dem Auto durch den Wald. In einem Seitenweg stoppte er, stellte seinen Kombi ab und schleppte eine Riesenlast zu dem kleinen Haus neben der alten Mühle, das er ja kannte. Den Sack und den Tannenbaum stellte er neben die Haustür. Dann zündete er vorsichtig die Kerzen an. Es war windstill und keine Kerze ging aus.

Dreimal klopfte er gegen die Fensterscheibe und rief mit tiefer Stimme: "Der Weihnachtsmann ist da!"

Zu Hause angekommen machte er sich einen Glühwein, setzte sich in den Fernsehsessel und schaute einen Weihnachtsfilm an, dessen Handlung so ähnlich war wie das, was er gerade erlebt hatte. Ein verschmitztes Lächeln umspielte seinen Mund und er war sich sicher, dass die beiden Kleinen heute am Heilig Abend genauso glücklich waren wie die Kinder in dem Film. Etwas Gutes getan zu haben, gab ihm das dankbare Gefühl, doch noch leben zu dürfen. Er schaute aus dem Fenster. Es war dunkel geworden; soweit man bei Schnee von Dunkelheit sprechen konnte. Zwischen den Tannen flimmerten die Sterne prächtig in der frostklaren Nacht. Es war das richtige Wetter für den Weihnachtsmann.

Verfasser unbekannt

 

Sonntag, 22. Dezember 2019

Einen schönen 4. Advent ....


wünsche ich meinen Lesern, Freunden, Verwandten und Bekannten. Genießt den Adventssonntag im Kreis Eurer Lieben.

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Advent

Schwebe hernieder,
Heilige Nacht,
Leuchte uns wieder,
Stern voller Pracht.

Greif in die Saiten,
Himmlischer Chor:
Schönste der Zeiten,
Steige empor!

© Clara Forrer 

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An Heiligabend

Es war noch früh am Morgen. Das Engelchen Susanna saß versonnen auf einer wohlig weichen Wolkenbank. Seit drei Jahren war sie nun schon im Himmel. Traurig blickte sie hinunter auf die tief verschneite Erde. "Heute ist Heiligabend“, dachte sie. "Die Erdenkinder feiern Weihnachten und werden beschenkt, nur mein Wunsch bleibt wieder unerfüllt!“

Der Weihnachtsmann, der Berge von Geschenken auf seinen Schlitten packte, sah das verträumte Engelchen und rief: „Hallo, Susanna! Träum nicht! Hilf mir lieber. Ich muss noch einmal hinunter auf die Erde Geschenke verteilen. Wie soll ich das alles nur alleine schaffen?“

Susanna fuhr zusammen. Sie öffnete artig ihre zarten Flügel und schwebte elegant, wie es nur Engel können, zum Schlitten. „Erfüllst du mir endlich meinen Wunsch, wenn ich dir helfe“, fragte sie keck. „Warum willst du unbedingt auf der Erde Schlitten fahren? Du wirst dir deine Arme, Beine und die Flügel brechen!“, warnte der Weihnachtsmann. „Bitte…bitte, nimm mich mit“, bettelte Susanna mit ihrem allerliebsten Lächeln, „ich passe auch schön auf mich auf!“

Der Weihnachtsmann ging noch einmal die Bestellungen durch und strich alles aus, was er schon aufgeladen hatte. „Hol mir bitte noch die Flöte für Robert“, bat er. „Wer ist Robert?“, wollte Susanna wissen. „Den wirst du gleich kennenlernen“, erwiderte der Weihnachtsmann. „Also erfüllst du mir doch meinen Wunsch und nimmst mich mit?“, jubelte Susanna glücklich und holte die Flöte. „Ja!“, brummte er in seinen Bart. „Du gibst ja doch keine Ruhe. Steig endlich auf, du Quängelchen!“ Er griff in die Zügel, die Rentiere hoben freudig ihre Köpfe und der Schlitten glitt sanft zur Erde.


Hoch oben in den Bergen hielt er genau hinter einem kleinen Haus am Waldesrand an. Es lag tief verschneit in weißer Pracht. Der Weihnachtsmann reichte Susanna ein Päckchen: „Hier! Die Flöte ist für Robert. Du kannst ihm das Geschenk gleich selbst geben. Vielleicht macht er ja aus Dankbarkeit eine Schlittenfahrt mit dir. Grüß ihn herzlich und sei pünktlich wieder hier an diesem Platz. Um acht Uhr wird die Himmelspforte geschlossen. Du weißt ja, Petrus liebt die Pünktlichkeit!“

Da stand sie nun in ihrem dünnen Kleidchen im tiefen Schnee, den sie endlich nach langer Zeit wieder einmal fühlen und sehen durfte. Ihre Flügel zitterten vor Aufregung. Der Schnee, von der Sonne beschienen, glitzerte wie tausend Sterne. Vorsichtig griff sie in das weiche Etwas. Glücklich strahlten ihre Augen. Fliegen war auf der Erde nicht erlaubt, deshalb stapfte sie mutig durch den Schnee auf das Haus zu und klopfte leise an die Haustüre.

Robert war zehn Jahre alt. Er lebte mit seiner Mutter alleine oben in der Einsamkeit. Er hörte das Klopfen, aber seine Mutter hatte ihm verboten, die Türe zu öffnen, wenn sie unten im Dorf zur Arbeit war. Er drückte seine Nase an der Glasfüllung der Haustüre platt, sah aber niemanden. Wieder klopfte Susanna.

„Und wenn es der Weihnachtsmann ist?“, dachte der Junge freudig erregt und öffnete doch die Türe. Vor ihm stand ein kleines Mädchen. Schnee hing in ihren Locken. Ihre blauen Augen strahlten ihn an. „Wer bist du?“, wollte Robert wissen. “Ich heiße Susanna und bin ein Engel“, sagte sie. „Du spinnst!“, entfuhr es ihm. „Ein Engel hat doch Flügel.“ Susanna zeigte sie ihm. Sie bewegte sie von hinten zur Seite und nach vorne. Erschreckt wich Robert zurück.


„Ich soll dich vom Weihnachtsmann grüßen und dir dein Geschenk bringen.“ Roberts Mutter war sehr streng mit ihm. Für jedes Geschenk, das er bekam, musste er eine Gegenleistung erbringen. Deshalb sagte er: „Und was muss ich dafür tun?“ „Wie wäre es mit einer Schlittenfahrt“, schlug Susanna vor. „Da, wo ich herkomme, weit über den Wolken, gibt es keinen Schnee.“ „Woher weißt du dann davon?“, erkundigte sich Robert. „Ich kann mich noch schwach daran erinnern“, gab Susanna zurück. „Und außerdem, wir Kinder da oben sind nicht anders als ihr hier unten. Wir blinzeln manchmal neugierig durch die Wolken.“

„Also, gut“, sagte Robert. „Wenn das dein einziger Wunsch ist. Den kann ich dir leicht erfüllen!“ Robert schrieb für seine Mutter einen Zettel: „Bin mit einem Engel Schlitten fahren.“ Dann legte er das Geschenk unter den Tannenbaum und holte seinen Schlitten aus dem Stall. „Du wirst dir den Tod holen“, sagte er besorgt zu Susanna. „Der hat mich doch schon geholt", dachte sie traurig und setzte sich zu ihm auf den Schlitten. Und los ging die Fahrt.

Wie die Locken flogen, wie ihr Kleidchen wehte! Es ging den Berg hinunter und hinauf, durch einen Hohlweg, über Hügel hinweg, zwischen verschneite Tannen hindurch. Es war noch viel schöner als fliegen. Ihr Lachen klang wie ein helles Glöckchen durch die Stille. Sie ließ sich vom Schlitten fallen, wälzte sich samt Flügeln im Schnee, warf ihn über sich und sah bald bald schon aus, wie eine einzige große Schneeflocke. Susanna bekam nicht genug davon. Zum Abschluss bauten sie vor dem Haus noch einen kugeligen Schneemann und machten eine Schneeballschlacht.


„Jetzt ist mir aber doch ein bisschen kalt geworden!“, sagte Susanna. „Willst du noch mit hineinkommen?“, fragte Robert. Sie schüttelte sich den Schnee aus den Haaren. „Nein. Es ist spät geworden! Das war der schönste Tag in meinem…" Oh, Leben konnte sie ja nicht sagen. "Du hast mir einen großen Wunsch erfüllt“, sagte Susanna. Ihr Dankeskuss war wie ein Hauch auf seiner Wange. „Ich muss los!“ So still und leise wie sie gekommen war, verschwand sie wieder, denn der Weihnachtsmann wartete schon auf sie.

Draußen ging die Sonne unter und legte einen breiten Streifen Licht auf die tief verschneite Umgebung, so als ginge eine Straße geradewegs zu den Sternenwiesen des Himmels hinauf. Abends nahm Robert seine Flöte, öffnete weit das Fenster und spielte ein Weihnachtslied. Und oben saß Susanna glücklich und zufrieden auf ihrer Wolkenbank und hörte zu.

"Wenn die Flöte nicht wäre", dachte Roberts Mutter, "würde ich denken, er hätte nur ein Märchen erfunden, von einer Schlittenfahrt mit einem Engel."

Verfasser unbekannt

Sonntag, 15. Dezember 2019

Einen schönen 3. Advent ....


wünsche ich meinen Lesern, Freunden, Verwandten und Bekannten. Genießt den Adventssonntag im Kreis Eurer Lieben.

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Im Winter

Die Tage sind so dunkel,
Die Nächte lang und kalt;
Doch übet Sternenfunkel
Noch über uns Gewalt.

Und sehen wir es scheinen
Aus weiter, weiter Fern',
So denken wir, die Seinen,
Der Zukunft unsres Herrn.

Er war einmal erschienen
In ferner sel'ger Zeit,
Da waren, ihm zu dienen,
Die Weisen gleich bereit.

Der Lenz ist fortgezogen,
Der Sommer ist entflohn:
Doch fließen warme Wogen,
Doch klingt ein Liebeston.

Es rinnt aus Jesu Herzen,
Es spricht aus Jesu Mund,
Ein Quell der Lust und Schmerzen,
Wie damals, noch zur Stund'.

Wir wollen nach dir blicken,
O Licht, das ewig brennt,
Wir wollen uns beschicken
Zum seligen Advent!

Max von Schenkendorf

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St. Nikolaus und der Jüngling

Es wird erzählt, daß in Bordeaux eine Frau wohnte, welche nur einen einzigen Sohn hatte. Sie wünschte, daß er zu Reichtümern gelange und gab ihn daher in das Haus eines ihrer Verwandten, damit dieser ihn in der Ausführung von Handelsgeschäften unterrichte. Fünfzig Pfund wurden hinterlegt, und der junge Mann wurde zu Geschäftszwecken an einen auswärtigen Platz geschickt. Hier hörte er in der Predigt, daß nichts auf der Welt dem Menschen mehr Ehre und Gut verleihe, als die Freigebigkeit in Almosen. Nun traf er auf dem Rückwege auf eine Kirche des heiligen Nikolaus, welche baufällig war, und für deren Instandsetzung Almosen gesammelt wurden. Da gab der junge Mann seine fünfzig Pfund aus Liebe zu Gott hin. Als er aber zu seinem Herrn zurückgekehrt war und ihm seine Tat berichtete, wurde er ob seines Leichtsinns aus dessen Hause vertrieben und nur auf die Tränen der Mutter hin wieder aufgenommen, doch unter der Bedingung, daß er den Schaden ersetze. Es wurden nunmehr hundert Pfund eingesetzt.

Nach längerer Zeit wurde der junge Mann neuerdings mit einer großen Geldsumme übers Meer gesandt. Es geschah aber, daß Seeräuber die Tochter des Sultans geraubt hatten und zum Verkaufe feilboten. Dem jungen Mann gefielen ihre Schönheit, ihre guten Sitten und ihre Unterhaltungsgabe, und er kaufte sie zum Preise von hundert Pfund, und nach Beendigung seiner Seereise brachte er sie mit nach Bordeaux. Als seine Verwandten die Jungfrau sahen, glaubten sie, er habe sie nur gekauft, um mit ihr ein liederliches Leben zu führen, und sie warfen beide aus dem Hause.


Die Heidin aber wurde zum Glauben an Christus bekehrt und getauft, und sie war so voll Verehrung zum heiligen Kreuze und zur seligen Jungfrau, daß sie auch den Jüngling, der sie gekauft hatte, zu einem heiligmäßigen Leben veranlaßte. Schließlich wurde ihre Verlobung gefeiert, aber die Kraft des heiligen Kreuzes hinderte, daß ein unreiner Trieb in ihnen aufkam. Da sie sehr arm waren, bat die Jungfrau ihren Verlobten, mannigfache Arten von Seidenstoffen und Goldborten einzukaufen, aus denen sie Handarbeiten von wunderbarer Schönheit verfertigte, insbesondere eine goldene Fahne, deren Pracht jeder, der sie sah, anstaunte. Darauf wurde der junge Mann von ihr nach Alexandrien geschickt mit dem Auftrage, er solle an einem bestimmten Feste der Sarazenen die Handarbeiten samt der Fahne auf einem öffentlichen Platze zum Verkaufe ausstellen, und er solle für die Fahne nicht weniger als zweitausend Flor fordern. Ihr Vater, der Sultan, würde auf der Fahne Zeichen erkennen, die kein Lebendiger auf der Erde zu machen wüßte, als sie allein, und er würde aus Liebe zu seiner Tochter jeden Preis dafür zahlen. Namentlich aber wies sie ihren Bräutigam darauf hin, daß er zum Empfange des Geldes nicht in das Schloß ihres Vaters gehen dürfe, vielmehr solle er den Betrag auf dem Platze erwarten, ehe er die Fahne hergebe.

Der junge Mann tat, wie sie ihn geheißen hatte und bot am festgesetzten Feiertage die Handarbeiten feil. Der Sultan wünschte die Fahne zu kaufen, und was auch der Kaufmann dafür verlangte, es wurde ihm ohne Widerrede gewährt. Das Schloß des Sultans aber betrat der junge Mann nicht, obwohl er dringend darum gebeten wurde. Darauf kehrte er mit großen Reichtümern beladen zu seiner Braut zurück. Sie kauften Besitztümer und Ländereien, doch noch wollten sie sich nicht zur Ehe vereinigen, vielmehr gedachten sie zuvor noch größere Mittel zu erwerben. Wiederum kaufte er wunderschöne und äußerst kostbare Seidenstoffe, sie verfertigte daraus Handarbeiten, die noch schöner und besser waren als das erstemal und darunter wieder eine Fahne, wie sie so schön zuvor noch kein Menschenauge gesehen hatte.

Der junge Mann wurde mit den gleichen Aufträgen wie zuvor nach Alexandrien geschickt, an einem hohen Feiertage breitete er die Fahne und die Stickereien aus und verlangte tausend Pfund dafür. Der Sultan kam herunter und überredete aus Liebe zu seiner Tochter den Jüngling mit freundlichen Worten, er möge ins Schloß kommen, um seinen Lohn zu empfangen.

Kaum hatte dieser das Schloß betreten, als er gefangen gesetzt und durch Foltern genötigt wurde, zu gestehen, daß er die Sultanstochter in seinem Hause beherberge. Während er noch gefangen lag, wurden Schiffe ausgesandt, man suchte die Jungfrau auf, ergriff sie und brachte sie trotz ihres Widerstrebens zu ihrem Vater zurück. Der junge Mann mußte sich mit seinem ganzen Gelde loskaufen, dann wurde er freigelassen und durfte nach Bordeaux zurückkehren.

Als er seine Braut daheim nicht mehr vorfand, kehrte er sogleich nach Alexandrien zurück mit einer wunderschönen Stickerei, die ihm die Jungfrau selbst geschenkt hatte. Lange verweilte er dort, ohne jene zu Gesicht zu bekommen. Endlich gelang es ihm durch die Schlauheit seines Gastfreundes, den er in sein Geheimnis eingeweiht hatte, sie in ihrem Garten zu erblicken, und er wurde von ihr erkannt. Zwar wurde er bald wieder hinausgejagt, doch wartete er in der Stadt eine weitere Gelegenheit ab. Schließlich erhielt der Jüngling durch Bestechung der Wächter unter dem Vorwand, er wolle jene von ihr selbst gefertigte Handarbeit verkaufen, Eintritt ins Schloß; er konnte mit seiner Braut reden, und beide kamen überein, daß sie an einem bestimmten Feiertage ein Schiff bereithalten wollten, denn an keinem andern Tage würde sie Gelegenheit zur Flucht haben. Froh ging der junge Mann von dannen.


Das Fest kam heran, aber nirgends war ein Schiff aufzutreiben. Schließlich ging er unter dem Jubel des Festes traurig zum Hafen, und, da nirgends ein Schiff zu sehen war, betete er unter Tränen: »O heiliger Nikolaus, wenigstens könntet Ihr mir das zurückerstatten, was ich aus Liebe zu Gott zur Ausbesserung Eurer Kirche gestiftet habe.« Und siehe, während er so weinend flehte, erblickte er plötzlich am Ausgange des Hafens ein fahrtbereites Schiff; er erfuhr, daß es nach Bordeaux segelte, machte den Fahrpreis aus und begab sich an den von der Jungfrau bezeichneten Ort. Das Mädchen kam beladen mit Edelsteinen und wunderbaren Schätzen, und beide wurden zur heimlichen Flucht in das Schiff aufgenommen. Als sie bei Bordeaux gelandet waren und alle Schätze an Land gebracht hatten, verschwand das Schiff ebenso plötzlich wie es gekommen war, und nach Vollziehung der Ehe lobten sie Gott und die heilige Jungfrau.

Französische Volksmärchen

Freitag, 13. Dezember 2019

Eine Weihnachtsgeschichte ....


Nikolaus, der Wundertäter

Es waren einmal zwei Brüder, der eine war reich und der andere arm. Der Arme hatte eine große Familie, und zu essen gab es nichts mehr. Da ging er zum Bruder und bat ihn um Mehl; doch der schlug es ihm ab. Der Arme nahm ein Bild von Nikolaus dem Wundertäter und brachte es dem Reichen als Pfand. Der Bruder traute ihm nicht und fragte: »Wer wird für dich bürgen?« Da antwortete das Heiligenbild: »Ich bürge für ihn.« Der Reiche verwunderte sich darob, aber nahm das Bild an und gab dafür einen Sack Mehl.

Ein Jahr verging, ein zweites und ein drittes, aber der Arme zahlte dem Bruder die Schuld nicht zurück. »Welch ein Betrüger ist doch der Heilige!« dachte der Bruder, »und dabei hat er noch gesagt, er verbürge sich.« Er nahm das Heiligenbild, brach sich Ruten ab und trug das Bild hinaus auf das Feld, um es dort zu prügeln. Unterwegs begegnete ihm ein Kaufmannssohn und fragte, wohin er das Bild trage. Der Reiche erklärte es ihm. Da bat jener, er möge ihm den wundertätigen Nikolaus verkaufen, gab zwei Sack Mehl für ihn und trug ihn heim. Seine Mutter lobte ihn für die gute Tat, und sie hängten das Bild auf.

Zu dieser Zeit mußte der Kaufmann mit seinen Schiffen in ein anderes Zarenreich fahren; drei seiner Onkel hatten sich schon mit ihren Waren auf die Reise gemacht und nicht auf ihn gewartet. Da wollte er einen Aufseher in seinen Dienst nehmen und fand auch einen. Die Mutter schenkte dem Aufseher ein Ei und sagte, er solle es zusammen mit ihrem Sohn verspeisen. Jener schnitt das Ei in die Hälfte, aber die größere nahm er für sich, die kleinere gab er dem Hausherrn. Da befahl die Mutter, diesen Mann laufen zu lassen, und sagte: »Er sorgt mehr für sich als für seinen Herrn.« Der Kaufmann suchte nun so lange einen Aufseher, bis er einen solchen fand, der die größere Hälfte vom Ei seinem Herrn gab und die kleinere für sich selber nahm.

Sie machten sich dann auf und fuhren ab. Auf dem Meere kamen sie an einer Insel vorbei, und auf der Insel erblickten sie einen alten Mann, der bat sie, ihn auf ihr Schiff hinüberzuholen, und das taten sie auch. Dann fuhren sie in das fremde Zarenreich und handelten so glücklich, daß sie das Geld nicht mehr zu zählen vermochten. Der Zar in dem Lande hatte eine Tochter, die war einmal in ihrer Kindheit von ihm verflucht worden; sie starb darauf und lag schon lange in der Kirche im Sarge. Jede Nacht gingen die Leute einer nach dem andern zu ihr, den Psalter zu lesen, und alle fraß sie auf. So kam auch die Reihe an einen der Onkel des Kaufmannssohnes. Was sollte er tun? Sterben wollte er nicht, aber fortbleiben durfte er nicht. Da bat er den Neffen, für ihn zu wachen. Der ging aber vorher zum Alten und holte sich von ihm Rat, und der Alte sagte ihm, er solle dafür von dem Onkel zwei Schiffe mit Waren verlangen, gab ihm auch ein Buch und ein Stück Kohle und befahl ihm, sich in der Kirche nicht umzuschauen.

Der Neffe tat, wie er ihm geraten hatte, las in der Nacht den Psalter am Lesepult in der Kirche und zeichnete um sich herum mit der Kohle einen Kreis. Um Mitternacht aber, da stieg die Zarentochter aus dem Grabe und fing an, mit den Zähnen zu knirschen. »Ha! Jetzt bist du mir verfallen!« Doch sie konnte auf keine Art in den aufgezeichneten Kreis hineingelangen. Sie wand sich und mühte sich, bis ihre Zeit herum war und sie dort am Kreise niederfiel. Der Neffe aber las immerzu; am Morgen hob er die Zarentochter auf, legte sie zurück in den Sarg und ging selber nach Hause. Sie alle, das Volk und der Zar, staunten, daß er am Leben geblieben war. Der Onkel jedoch mußte ihm zwei Schiffe geben; die Waren gingen rasch ab, und Geld hatte er nun scheffelweis.



In der nächsten Nacht kam die Reihe an den zweiten Onkel, in der übernächsten an den dritten; der Neffe nahm von ihnen je zwei Schiffe und wachte unbeschadet. Endlich, in der vierten Nacht, mußte er für sich selber Wache halten. Da gab ihm der Alte drei eiserne, drei kupferne und drei stählerne Ruten und sprach zu ihm: »Zwing sie, ein Vaterunser zu beten, und sobald sie ins Stocken gerät, prügle sie mit den Ruten.«

Der Kaufmannssohn ging zur Nacht in die Kirche, zeichnete den Kreis um sich herum und las. Die Zarentochter sprang um Mitternacht aus dem Grabe und fing an zu wüten, noch ärger als in den ersten drei Nächten. Sie hatte mit einemmal Ofenkrücken in den Händen und zerrte ihn damit fast aus dem Kreise heraus; rund herum aber tobten zahllose Teufel und machten fürchterlichen Lärm. Endlich blieb die Zarentochter ganz ermattet stehn, aber fiel nicht um. Da zwang sie der Kaufmannssohn, das Vaterunser zu beten. Und wie sie nun anfing und dann steckenblieb, schlug er mit den eisernen Ruten auf sie ein. Danach mußte sie aber weiterlesen, kam bis zur Hälfte und stockte abermals; da prügelte er sie aufs neue mit den kupfernen Ruten. Und wieder zwang er sie weiterzulesen, und sie war noch nicht zu Ende gelangt, als sie nochmals ins Stocken geriet: da schlug er sie mit den stählernen Ruten. Dann las sie jedoch richtig bis zum Schluß. Der Morgen war schon angebrochen, und hinter den Türen fragten die Leute einander: »Lebt er wohl noch?« Und als sie zwei Stimmen hörten, wunderten sie sich: »Was soll das bedeuten?« Sie öffneten die Tür und sahen den Kaufmannssohn und die Zarentochter beieinander. Gleich meldeten sie's dem Zaren. Der freute sich darüber sehr und gab dem Kaufmannssohn seine Tochter zur Frau.

Die Waren hatten sie inzwischen verkauft, und es war Zeit heimzukehren. Der Alte aber sagte dem Kaufmannssohn, daß er seiner Frau des Nachts nicht eher beiwohnen solle, bis er es ihm erlauben würde. Sie fuhren nun auf ihren Schiffen und kamen zu jener Insel. Da sprach der Alte: »Jetzt wollen wir unsern Verdienst teilen.« Sie legten ihre Millionen auf zwei Hälften, und dann sollte auch die Frau geteilt werden. Der Jüngling betrübte sich gar sehr, aber es war nichts zu machen, so hatten sie es vorher verabredet, und er willigte schließlich ein. Der Alte nahm einen Säbel und hieb die Zarentochter in zwei Hälften: da krochen aus ihrem Leibe allerhand Ungeziefer und Schlangen; das waren aber alles Teufel. Der Alte reinigte den Leib und besprengte ihn mit Wasser, da wuchs er zusammen, und die Zarentochter ward wieder lebendig.

»Hier hast du deine wahre Frau«, sprach der Alte, »leb du mit ihr und nimm alles Geld, ich bedarf dessen nicht.« Nur drei Kopeken nahm er mit sich, und dann verschwand er plötzlich, keine Spur war mehr von ihm zu sehn. Dem Kaufmannssohn war es leid um den Alten, er hatte ihn liebgewonnen wie einen Vater, aber da ließ sich nichts tun, und er reiste heim. Zu Hause erzählte er der Mutter von ihm, berichtete, was ihm begegnet war, und bedauerte den Alten.

Die Mutter aber sprach zu ihm: »Warum dachtest du nicht an den wundertätigen Nikolaus? Hättest du ihm doch vorher eine Kerze geweiht.« Da besann er sich darauf und ging zu dem Heiligenbild, dort brannte aber schon eine Kerze für drei Kopeken. Sie fragten herum, wer sie wohl gestiftet habe, denn der Heilige hätte eine für einen Rubel haben sollen, doch niemand bekannte sich dazu. Da erriet er, daß der Alte der heilige Nikolaus, der Wundertäter, gewesen war und für jene drei Kopeken sich selbst eine Kerze aufgestellt hatte. Sie ließen die Kerze brennen, und mit all dem Gut, das sie erworben hatten, lebten sie glücklich und zufrieden.

Russische Volksmärchen



2 Minuten

Donnerstag, 12. Dezember 2019

Winterschneebälle ....


sie blühen wieder und das reichlich. Letztens hatten wir mal wieder einen sonnigen Tag, was leider recht selten geworden ist. Meist regnet es oder es ist neblig. Da war es eine Pracht die Blüten mit dem blauen Himmel im Hintergrund zu sehen.

Wir haben wie jedes Jahr Weihnachtsbeleuchtung aber um uns herum ist nicht mehr viel davon zu sehen. So mancher hat nun keine Weihnachtsbeleuchtung mehr und so liegt vieles im Dunklen. Es scheint als würde wieder ein Stück unserer Tradition abgeschafft. Ich finde es sehr schade!

Mögt Ihr Sternschnuppen? Dann liegt eine Woche vor uns, in der es viele zu sehen gibt. Der Höhepunkt soll am Samstag erreicht werden. Ich werde die Augen offen halten und selbstverständlich werde ich einen Wunsch damit verbinden, sollte ich eine sichten.

Quelle: Epoch Times



7:02 Minuten

Sonntag, 8. Dezember 2019

Einen schönen 2. Advent ....


wünsche ich meinen Lesern, Freunden, Verwandten und Bekannten. Genießt den Adventssonntag im Kreis Eurer Lieben.

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Adventswarten

Es ist das ganze Leben
Für den, der Jesus kennt,
ein stetes, stilles Warten
auf seligen Advent.

Er kommt, heißt unser Glaube,
er kommt, heißt unser Trost,
wir hoffen in der Stille
und wenn das Wetter tost.

Wir schauen auf im Kampfe,
wir seufzen oft im Dienst:
Ach, daß du kämst, Herr Jesu,
ach, daß du bald erschienst!

Hedwig von Redern
 
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Das Hirtenbüblein

Ein Hirtenbüblein war wegen seiner klugen Einfälle und witzigen Antworten weit und breit bekannt. Von ihm hörte auch eines Tages der Bischof; der ließ ihn sogleich zu sich kommen, um zu erfahren, ob die Leute wahr geredet. Der Knabe erschien vor dem geistlichen Herrn, das Käpplein in der Hand, züchtig in Gebärden und freundlich von Antlitz. Da sagte der Bischof: er habe von ihm gehört, daß er ein kluger Knabe sei, und er wolle ihm nun zur Probe drei Fragen vorlegen, und wenn er sie gut beantworte, so solle er für jede Antwort einen Goldgulden erhalten. Das war dem Büblein recht.

Der Bischof sprach: "Zum ersten sag' mir, wie viel Sterne sind am Himmel?" Das Büblein verlangte Tinte, Feder und Papier; denn es hatte fein schreiben, lesen und rechnen gelernt, und Religion obendrein. Dann machte er auf das Papier so viel Tüpflein, als er vermochte, und zeigte drauf das Papier dem Bischof, und sagte: So viele Sterne sind's, und nicht mehr. Der Bischof sagte: Wer wird diese Tüpflein alle zählen? Das Büblein antwortete: Der Sterne sind eben auch unzählige. Mit dieser Antwort war der Bischof zufrieden, und er gab ihm einen Goldgulden.

Drauf fuhr er fort: "Zum zweiten sag' mir, wie viel Tropfen sind im Meer?" Das Büblein nahm wiederum einen Bogen Papier, und schrieb Zahl an Zahl, so weit das Papier reichte. Das gab er dem Bischof hin, und nahm einen andern Bogen, und schrieb wiederum fort. Der Bischof sagte: Wenn du so fort schreibst, so kommen wir an kein Ende. Das Büblein antwortete: Und wenn die Quellen und die Flüsse es so forttreiben, so kommen wir mit dem Zählen der Tropfen auch an kein Ende. Wollt Ihr aber machen, daß alle Quellen versiegen und alle Flüsse vertrocknen, so will ich's sagen, wie viel Tropfen das Meer hat, anders nicht. Mit dieser Antwort war der Bischof wiederum zufrieden, und er gab ihm einen zweiten Goldgulden.

Drauf legte er ihm die dritte Frage vor: "Wie viel Blätter gibt's auf allen Bäumen, die in der Welt sind? Aber das mußt du mir im Kopf ausrechnen, anders gilt's nicht." Das Büblein war nicht verlegen, sondern sagte: Wenn ihr alle Blätter, die im Herbst abfallen, wollt abziehen von denen, die im Frühjahr darauf wachsen, so wißt ihr's ganz genau. Der Bischof sagte: Da bleiben ja keine übrig. Ja, sagte das Büblein, es sind auch keine Blätter auf den Bäumen im Winter. Der Bischof mußte lachen, und gab ihm den dritten Goldgulden.

Das Hirtenbüblein bedankte sich. Dann sagte er: Herr Bischof, erlaubt mir nun noch, daß ich an Euch auch eine Frage stellen darf. Der Bischof erlaubte es ihm, und war begierig zu hören. Das Büblein sagte: Worin gleichen wir beide einander, und worin unterscheiden wir uns? Das erratet der Bischof nicht. Da sagte das Büblein: Im Katechismus steht, daß Ihr ein Hirt seid, und Schafe zu hüten habt; darin sind wir einander gleich. Wir sind aber darin von einander unterschieden, daß Ihr ein Oberhirt seid, und Reichtum und Ehre besitzt, und ich bin ein ganz armer Hirtenbube, und habe von beiden nichts. Darum, so bitte ich Euch, nehmet mich in Eure Dienste, und gebt mir Nahrung und Kleidung, und tragt Obsorge für mich. Das tat denn auch der Bischof; und aus dem armen Hirtenbüblein wurde später ein angesehener und hochstudierter Mann.

Autor: Ludwig Aurbacher

Freitag, 6. Dezember 2019

Heute kommt der Nikolaus ....


mit all seinen schönen Gaben.

Ich wünsche Euch einen schönen, gemütlichen Nikolausabend!

Ein kleines Gedicht für Euch!


Heute kommt der Nikolaus

Ihr Kinder, stellt die Schuh’ hinaus,
denn heute kommt der Nikolaus;
und wart ihr immer gut und brav,
dann lohnt’s euch Nikolaus im Schlaf.

Er bringt euch Äpfel, Feigen, Nüss’
und gutes Backwerk, zuckersüß
doch für das böse, schlimme Kind
legt er die Rute hin geschwind.

Verfasser unbekannt


Und hier noch eine eine kleine Geschichte von der Weihnachtsfee Mariella.

"Endlich ist bald Weihnachten!", jubelt Max und kuschelt sich in sein Kopfkissen.

"Dann kommt der Weihnachtsmann und bringt uns viele Geschenke", strahlt seine kleine Schwester Marie und zieht sich die Bettdecke bis zur Nasenspitze hoch.

"Na, wie sieht’s aus? Alles fertig zur Gutenachtgeschichte?", fragt Oma Trudchen und setzt sich wie immer in ihren Schaukelstuhl zwischen die beiden rechts und links vom Fenster stehenden Bettchen ihrer Enkelkinder.

Draußen schneit es und der Wind heult ab und zu ums Haus, als ob er wüsste, dass Oma sich heute etwas ganz Besonderes ausgedacht hat und zuhören möchte.

"Aber nicht wieder ein Märchen, das ich schon kenne", mault Max und schaut seine Omi trotzig an.

"Wo hast du denn das Märchenbuch? So kannst du ja gar nicht vorlesen!", stellt Marie verdutzt fest und will schon aus dem Bett springen, um es zu holen.

"Halt! Halt! Marie, steig wieder ins Bett. Das hat schon seine Richtigkeit. Heut lese ich nichts vor. Heut erzähle ich euch eine Geschichte und zwar die Geschichte von der Weihnachtsfee Mariella." Omas Stimme klingt richtig spannend. Aber Max nuschelt: "Och, die kenne ich doch schon. Was ist denn da neu?"

"Wart’s nur ab! Oder weißt du, wer die Weihnachtsfee einmal war?", fragt Oma schelmisch.

"Wieso? Eine Fee wird doch als Fee geboren, so wie ein Mensch ein Mensch bleibt für immer und immer!" Max schüttelt den Kopf über soviel Unverstand.

"Dann passt mal auf und spitzt die Ohren!", beginnt Oma verheißungsvoll zu erzählen. "Es war einmal ein kleines, obdachloses Waisenkind namens Mariella. Sie war vielleicht so alt wie du Marie."

"Also sieben", wirft Max‘ Schwesterchen ein.

"Richtig! Aus ihrem Zuhause wurde sie erbarmungslos vertrieben, da die Eltern hoch verschuldet waren. So trieb sie sich überall herum, doch nie bettelte sie. Am liebsten schlenderte sie über den täglich geöffneten Marktplatz. Hier konnte sie immer einem Standbesitzer helfen, wofür sie als Lohn etwas zu essen erhielt. Sie war bei allen bekannt und beliebt, doch niemand kam auf die Idee, sich ihrer anzunehmen. Soweit ging die Nächstenliebe der Menschen dann doch nicht. Ihr müsst wissen, dass die Leute meist selbst kaum das Nötigste zum Leben hatten und einen Esser mehr konnten sie sich halt nicht leisten. Die, die genug hatten, waren zu geizig und herzlos, als dass sie die Not dieses kleinen, in Lumpen gehüllten Bündels Mensch hätten sehen wollen.

Schlimm wurde es, als der Winter mit Schnee und Kälte Einzug hielt. Doch solange der Markt offen war, durfte sie sich am Feuer des alten Fischers auch über Nacht wärmen. Seine Feuerstelle erlosch nie, da er die Fische, die nicht verkauft wurden, gleich am nächsten Morgen knusprig röstete und sie dann köstlich duftend doch noch an den Mann bringen konnte. Auch er hatte wohl kein Zuhause, denn wenn er nicht auf dem Markt war, fuhr er auf den See hinaus, um zu angeln.

Am Weihnachtstag kam der alte Fischer nicht mehr zum Markt und seine Feuerstelle erlosch für immer. Das Elend des Mädchens war nun besonders groß. Der Markt wurde zeitig geschlossen. Alle waren mit Vorbereitungen zum Weihnachtsfest beschäftigt. Niemand kümmerte sich um die arme Waise. Wo sollte sie nur hin? Mutterseelenallein stapfte sie in Richtung Wald durch den hohen Schnee. Vor Kälte spürte das Mädchen kaum noch Hände und Füße. Da sah sie plötzlich in der Ferne ein Licht. In ihrer Herzensnot lief sie schnurstracks darauf zu, schneller und immer schneller. Ihr kleines Herz pochte wild vor Aufregung und Hoffnung. Als sie die ersehnte Stelle erreichte, lag da ein großer, silberner Stern, der nur so funkelte. Geblendet hielt sich das Mädchen zuerst die Hände vor die Augen, doch allmählich nahm das Glitzern ab und der Stern sprach mit heller Stimme: "Kleine Mariella! Ich bin gekommen, um dich ins Feenreich zu bringen."

"Woher weißt du wie ich heiße? Und außerdem, meine Mutter hat immer gesagt, dass ich nicht mit Fremden mitgehen darf", erwiderte das Mädchen, wobei ihre Zähne vor Kälte nur so klapperten.

Der Stern lachte und sprach weiter: "Das ist auch richtig! Doch die Feenkönigin hat dich seit dem Tode deiner Eltern beobachtet. Du warst gut, hast jedermann geholfen, dich aber nur recht und schlecht durchgeschlagen, so allein wie du bist. Da sich niemand erbarmt hat, dich aufzunehmen, will sie es tun. Sie hat etwas ganz besonderes mit dir vor. Du sollst zur Weihnachtsfee ausgebildet werden und nach der Feenabschlussprüfung dem Weihnachtsmann bei unlösbaren Aufgaben zur Seite stehen. Glaub mir, du wirst es nicht bereuen! Oder möchtest du so weiterleben wie bisher? Komm, setzt dich auf mich!"

Was sollte das Mädchen dagegen sagen. Der Stern hatte in allem recht. Kaum dass sie einen Fuß auf ihn gesetzt hatte, wurde ihr wohlig warm. Die Kälte wich schnell aus ihrem kleinen Körper. Ihr war so heimelig, wie früher, als sie zu Hause vor dem Ofen saß und der Mutter beim Kochen zusah.

Der Stern hob ab und sein Schweif war an diesem Heilig Abend weithin zu sehen.

So wurde aus der kleinen Waise die Weihnachtsfee Mariella", endete Oma Trudchen ihre Geschichte.

"Oh, war das schön! Ich möchte auch eine Fee werden!", seufzt Marie von ganzem Herzen. Schnell schläft sie ein und lächelt im Traum.

"Pah, unser kleiner Teufel und eine Fee!", murmelt Max leise, schon ist auch er eingeschlafen. Oma Trudchen gibt beiden einen Gutenachtkuss und tappt leise aus dem Kinderzimmer.

Der Wind heult nicht mehr, sicher hat auch ihm die Geschichte gefallen. Nun streicht er leise durch die sternklare, kalte Winternacht, erhellt von märchenhaftem Mondlicht.

Verfasser unbekannt


Mittwoch, 4. Dezember 2019

Eine Weihnachtsgeschichte ....


Die kleine Krüppeltanne

In der Tannenschonung ging es zu wie in jedem Jahr. Jeder Baum wollte der schönste sein und so rekelten und streckten sie sich nach der Sonne. Wenn es regnete, spreizten sie ihre Zweige und Nadeln, um immer den meisten Regen abzubekommen. Jeder wollte den gleichmäßigsten, rundesten Wuchs haben. Das hatte einen Grund: Von Forstarbeitern, die immer mal wieder im Wald nach dem Rechten sahen, hatten sie einige Sätze von einem Weihnachtsfest im Dezember aufgeschnappt, zu dessen einzigem Zweck sie gepflanzt wurden, von geschmückten Weihnachtsbäumen, und leuchtenden Kinderaugen. Doch Genaueres wusste nicht einmal die einzige, riesige, uralte und krummgewachsene Kiefer dieser Schonung. Leider war noch nie ein geschlagener Baum zurückgekommen, um zu berichten, was er alles erlebt hatte.

Ende November kam ein Förster und markierte viele Bäume. Alle, die nun ein weißes Kreuzchen besaßen, träumten vor sich hin. Jeder hatte so seine eigenen Vorstellungen vom Weihnachtsfest, indem er eine Hautrolle spielen sollte.

Hin und wieder wurde in der Schonung mächtig gestritten Eine Douglastanne beschimpfte eine Kiefer, sie soll sich nicht so breit machen und ihr die ganze Sonne nehmen. Die Edeltannen waren schlecht auf die Kiefern zu sprechen und so schimpfte jede auf jede. Nur gegen die Laubbäume im angrenzenden Wald, die stets alles besser wissen wollten, waren sich die Nadelbäume einig: Die Laubler wären einfach nur töricht. Bei all der Streiterei schlügen sie wütend mit den Zweigen um sich und verlören so alle Blätter, bis sie kahl und nackt dastünden.

"Kahle Bäume, kahle Bäume, kahle Bäume ha, ha, ha!", tönte es dann wie im Chor von den Nadlern.

Eine Linde keifte böse zurück: "Keiner von uns wird Weihnachtsbaum. Na gut! Aber ihr landet zu guter Letzt im Osterfeuer. Und eine Buche knarzte voller Wut: "Wenn ihr geschlagen seid, dann habt ihr auch bald keine Nadeln mehr, weil ihr vertrocknet, aber wir bekommen im Frühjahr neue Blätter, hi, hi, hi!"

Eine Douglastanne plärrte "Dafür seht ihr keine glücklichen Kinderaugen!"

So verging die Zeit und eines Tages standen die Waldarbeiter in der Schonung.

Ein Raunen ging durch die Baumwipfel. Alle Bäume streckten sofort ihre obersten Äste und jede einzelne Nadel gen Himmel. So wirkten sie größer.

Als die dralle Douglastanne fiel, kam auf einmal eine ganz kleine Weißtanne zum Vorschein, leider verkrüppelt.

Die Waldarbeiter ließen sie stehen. Dabei hatte sich die kleine Tanne so sehr gewünscht, auch geschmückt zu werden. Aber im Schatten der ausladenden Douglastanne bekam sie keine Sonne und kaum Regen ab. Ja, das hatte ihr wahrlich gefehlt und nun genoss sie all das in vollen Zügen.

Das Schlagen der Bäume hatte bald ein Ende und in der Schonung war Ruhe eingetreten und Platz geworden.

Doch schon am nächsten Tag kam der Förster noch einmal zurück, grub die Krüppeltanne samt Wurzelballen aus, packte sie auf seinen Autoanhänger, murmelte: "Zu Schade zum Schreddern" und stieg in seinen Wagen.

Angekommen an seinem Haus, pflanzte er sie in einen Topf und stellte sie in den Wintergarten. Oh, hier war es lange nicht so kalt und windig wie im Wald, einfach herrlich – fand das Bäumchen. Da erblickte es plötzlich durch eine große Scheibe die dralle Edeltanne, unter der es noch vor ein paar Tagen verdeckt gestanden hatte, herrlich bunt geschmückt und mit vielen, vielen Lichter bestückt. Etwas neidisch war die kleine Krüppeltanne nun schon und sie seufzte, das wie ein leises Knarzen durch den Wintergarten ging.

Das Bäumchen beobachtete begierig das Weihnachtsfest und wusste nun alles darüber. Wie gerne hätte es den Laubbäumen erzählen wollen, was es alles gesehen hatte, denn die wussten ja so vieles nicht.

Doch irgendwann war das Weihnachtsfest vorbei. Da bekam die Krüppeltanne eines Tages einen solchen Schock, dass sie beinahe genadelt hätte. Da wurde doch der wunderschöne Schmuck von ihrer ehemaligen Nachbarin abgenommen und oh Schreck, sie hatte ja auch fast keine Nadeln mehr. Nun wurde sie auch noch brutal aus dem Fenster in den Hof geworfen – einfach schrecklich! Letztendlich rief der Förster: "Die kommt mit ins Osterfeuer. Ihr kräftiges Stämmchen wird lange brennen."

"Also doch, die Laubler haben recht. Nach dem Fest und aller Pracht, mit dem eine Tanne oder Kiefer in einen Weihnachtsbaum verwandelt wird, wird man tatsächlich verbrannt – einfach fürchterlich und kaum zu glauben! Oh, welch ein Glück, dass man mich verschont hat!", dachte die kleine Tanne und schüttelte sich, so sehr saß ihr der Schreck in den Ästen.

Seither ist ein Jahr vergangen und wieder steht Weihnachten vor der Tür. Die kleine Krüppeltanne hat die Zeit über im Vorgarten gestanden. Ein herrlicher Platz mit ausreichend Luft, Sonne, Regen und vor allem einer sehr guten Aussicht. So hat sie sich wunderbar entwickelt und ist zu recht stolz auf sich.

Kurz vor dem Fest sagt die Frau Försterin zu ihrem Mann und zeigt dabei auf die Tanne im Vorgarten: "Dieses Jahr werden wir sie schmücken. Es wird herrlich aussehen."

Die Weißtanne ist erschüttert. Hat sie doch noch das schaurige Ende ihrer ehemaligen Nachbarin vor Augen. "Oh nein! Dann lieber keinen Schmuck und keine Lichter!", jammert sie, aber wer hört sie schon. Sie kann an nichts anderes mehr denken und nachts stellen sich alle Nadeln steil in die Höhe, wenn sie vom Osterfeuer träumt.

Heilig Abend ist da. Und welch eine Freude! Die Weißtanne wird nicht geschlagen, sie wird im Vorgarten mit goldenen Kugeln geschmückt und vielen, vielen Lichtern bestückt, genau wie im vorigen Jahr ihre ehemalige Nachbarin. Ihre Nadeln verliert sie natürlich nicht, muss aber sicher den schönen Schmuck wieder hergeben. Doch das ist der Weißtanne egal, denn sie weiß nun, dass sie noch viele Male wunderschön geschmückt zum Weihnachtsfest eine Hauptrolle spielen wird. Sie ist einfach nur noch glücklich!

Verfasser unbekannt

Sonntag, 1. Dezember 2019

Einen besinnlichen 1. Advent ....


wünsche ich meinen Lesern, Freunden, Bekannten und Verwandten. Genießt den Adventssonntag im Kreis Eurer Lieben.

★★★★★★★★★★★★★★★

Es treibt der Wind

Es treibt der Wind im Winterwalde
die Flockenherde wie ein Hirt,
und manche Tanne ahnt, wie balde
sie fromm und lichterheilig wird,

und lauscht hinaus, den weißen Wegen
streckt sie die Zweige hin - bereit,
und wehrt dem Wind und wächst entgegen
der einen Nacht der Heiligkeit.

Rainer Maria Rilke

★★★★★★★★★★★★★★★


Mittwoch, 26. Dezember 2018

Einen schönen 2. Weihnachtsfeiertag ....

wünsche ich allen Menschen auf unserer Welt.


Der größte Trubel ist vorbei, nun kann man de Rest des Weihnachtsfestes noch in aller Ruhe genießen. Zumindest ist bei uns so.

Dazu habe ich passendes Gedicht gefunden!

Noch einmal ein Weihnachtsfest,
Immer kleiner wird der Rest,
Aber nehm' ich so die Summe,
Alles Grade, alles Krumme,
Alles Falsche, alles Rechte,
Alles Gute, alles Schlechte –
Rechnet sich aus allem Braus
Doch ein richtig Leben raus.
Und dies können ist das Beste
Wohl bei diesem Weihnachtsfeste.

Theodor Fontane 



8:49 Minuten

Dienstag, 25. Dezember 2018

Frohe Weihnachten ....

und Frieden auf der ganzen Welt!


Mit diesem Gedicht wünsche ich Euch einen schönen und harmonischen
1. Weihnachtsfeiertag!

Weihnachtsabend

Die fremde Stadt durchschritt ich sorgenvoll,
der Kinder denkend, die ich ließ zu Haus.
Weihnachten war’s, durch alle Gassen scholl
der Kinder Jubel und des Markts Gebraus. 

Und wie der Menschenstrom mich fortgespült,
drang mir ein heiser Stimmlein in das Ohr:
„Kauft, lieber Herr!“ Ein magres Händchen hielt
feilbietend mir ein ärmlich Spielzeug vor. 

Ich schrak empor, und beim Laternenschein
sah ich ein blasses Kinderangesicht;
wes Alters und Geschlechts es mochte sein,
erkannt ich im Vorübergehen nicht. 

Nur von dem Treppenstein, darauf es saß,
noch immer hört ich, mühsam, wie es schien:
„Kauft, lieber Herr!“ den Ruf ohn Unterlaß;
doch hat wohl keiner ihm Gehör verliehn. 

Und ich? War’s Ungeschick, war es die Scham,
am Weg zu handeln mit dem Bettelkind?
Eh’ meine Hand zu meiner Börse kam,
verscholl das Stimmlein hinter mir im Wind. 

Doch als ich endlich war mit mir allein,
erfaßte mich die Angst im Herzen so,
als säß’ mein eigen Kind auf jenem Stein
und schrie nach Brot, indessen ich entfloh.

Theodor Storm

 


8:49 Minuten

Montag, 24. Dezember 2018

Einen besinnlichen und friedvollen Heiligabend ....

und ein fröhliches Weihnachtsfest wünsche ich allen Menschen da draußen in der Welt.


Christkind

Die Nacht vor dem heiligen Abend,
Da liegen die Kinder im Traum.
Sie träumen von schönen Sachen
Und von dem Weihnachtsbaum.

Und während sie schlafen und träumen,
Wird es am Himmel klar,
Und durch den Himmel fliegen
Drei Engel wunderbar.

Sie tragen ein holdes Kindlein,
Das ist der heil'ge Christ.
Es ist so fromm und freundlich,
Wie keins auf Erden ist.

Und wie es durch den Himmel
Still über die Häuser fliegt;
Schaut es in jedes Bettchen,
Wo nur ein Kindlein liegt.

Und freut sich über alle,
Die fromm und freundlich sind,
Denn solche liebt von Herzen
Das liebe Himmelskind.

Wird sie auch reich bedenken
Mit Lust auf's Allerbest',
Und wird sie schön beschenken
Zum morgenden Weihnachtsfest.

Heut' schlafen noch die Kinder
Und seh'n es nur im Traum.
Doch morgen tanzen und springen
Sie um den Weihnachtsbaum.

Robert Reinick (1805 - 1852), deutscher spätromantischer-biedermeierlicher Maler und Dichter


 Weihnacht

Zeit der Weihnacht, immer wieder
rührst du an mein altes Herz,
führst es fromm zurück
in sein früh’stes Glück,
kinderheimatwärts.

Sterne leuchten über Städte,
über Dörfer rings im Land.
Heilig still und weiß
liegt die Welt im Kreis
unter Gottes Hand.

Kinder singen vor den Türen:
"Stille Nacht, heilige Nacht!"
Durch die Scheiben bricht
hell ein Strom von Licht,
aller Glanz erwacht.

Und von Turm zu Turm ein Grüßen,
und von Herz zu Herz ein Sinn,
und die Liebe hält
aller Welt
ihre beiden Hände hin.

Gustav Falke (1853 - 1916), deutscher Lyriker und Kinderbuchautor





3:32 Minuten

Sonntag, 23. Dezember 2018

Zum 4. Advent ....

wünsche ich all meinen Besuchern, Freunden, Verwandten und Bekannten einen besinnlichen 4. Advent im Kreis Eurer Lieben. Genießt den Tag bei Kaffee, einem Christstollen und einem guten Gespräch.


Hier ein Gedicht für Euch!

Im Winter

Die Tage sind so dunkel,
Die Nächte lang und kalt;
Doch übet Sternenfunkel
Noch über uns Gewalt.

Und sehen wir es scheinen
Aus weiter, weiter Fern',
So denken wir, die Seinen,
Der Zukunft unsres Herrn.

Er war einmal erschienen
In ferner sel'ger Zeit,
Da waren, ihm zu dienen,
Die Weisen gleich bereit.

Der Lenz ist fortgezogen,
Der Sommer ist entflohn:
Doch fließen warme Wogen,
Doch klingt ein Liebeston.

Es rinnt aus Jesu Herzen,
Es spricht aus Jesu Mund,
Ein Quell der Lust und Schmerzen,
Wie damals, noch zur Stund'.

Wir wollen nach dir blicken,
O Licht, das ewig brennt,
Wir wollen uns beschicken
Zum seligen Advent!

Max von Schenkendorf 

 

30 Sekunden

Freitag, 21. Dezember 2018

Kurz vor Weihnachten ....

sind solche Nachrichten nicht gut. Was ist nur aus unserem, einst so schönen Land geworden?


Die Deutschen verarmen, Merkels Gäste werden verwöhnt mit neuen Wohnungen, von denen so mancher Deutsche träumt.

Mich stimmt es traurig, haben wir doch all die Jahre gearbeitet und schon immer recht hohe Steuern bezahlt. Selbst ein Mensch, der von Sozialhilfe lebt, zahlt von der kargen Hilfe auch 19% Steuern, Mehrwertsteuer nennt es sich. Wer arbeitet und und einigermaßen gut verdient, was selten geworden ist, der zahlt dann auch noch 49% Steuern, zusätzlich zur Mehrwertsteuer. Von den Abzügen für die Kranken- Pflege- und Rentenversicherung ganz zu schweigen. Wobei die Renten mittlerweile bei etwa 48% des Nettolohns angekommen ist. Die niedrigste Rente in der ganzen EU.

Wer eine Betriebsrente bekommt, der zahlt den doppelten Satz an Kranken- und Pflegeversicherung. Wer eine Altersvorsorge- Lebensversicherung abgeschlossen hat, der wurde auch bestraft, denn er muss nun dafür alle Sozialabgaben bezahlen. Dieses Gesetz wurde unter Schröder / SPD beschlossen und rückwirkend angewendet. Die SPD hat damals mit den GRÜNEN regiert und diesen ganzen Mist beschlossen.

Wer als Rentner mehr hat, muss die Rente versteuern. So mancher zahlt dafür doppelt Steuern, da früher ja schon das Einkommen versteuert wurde und danach erst die Rentenversicherung bezahlt wurde.
Nichts desto trotz haben sich die Politiker unseres Landes jährlich mehr genehmigt. Hat ein Kanzler Schröder noch 200.000 DM bekommen, nimmt sich Merkel mittlerweile 349.000 €.

Selbstverständlich bekommen auch die Abgeordneten wesentlich mehr. Allein die Diäten wurden in einem Jahr um einen doppelten Satz erhöht, was Sozialhilfeempfänger bekommen.

Ja, Merkel als mächtigste Frau der Welt hat sich das von den Deutschen erarbeiten lassen. Sie verschenkt unsere Gelder in alle Welt, nur die Deutschen dürfen nichts davon bekommen, was sie allein erarbeitet haben.

Obdachlose werden immer mehr, über eine Million liegen sie schon und Zahl steigt weiter, da Merkels Gäste bevorzugt werden bei der Wohnungssuche. Deutschen wird die Wohnung gekündigt, damit Merkels Gäste sie beziehen können. Eigenbedarf nennen sie es, weil es Gemeindewohnungen sind. Sie vergessen dabei, dass es DEUTSCHE Gemeinden sind.

Nun habe ich mich wieder in Rage geschrieben aber irgendwie muss ich das auch ablassen können. Wir werden von einem Regime regiert, das Land und Leute verraten hat.

Schaut Euch das folgende Video an und urteilt selbst. Merkels Gäste bekommen mehr Sozialleistung als Deutsche, obwohl sie nie etwas eingezahlt haben.



1:47 Minuten

Donnerstag, 20. Dezember 2018

Ein kurzer Weihnachtsfilm ....


Die Neufassung einer Erzählung von Lew N. Tolstoi, geschrieben und animiert von Björn Steffens. Gesprochen von Wolfgang Stössel.

Ich wünsche gute Unterhaltung!


12:02 Minuten

Die Neufassung einer Erzählung von Lew N. Tolstoi, geschrieben und animiert von Björn Steffens. Gesprochen von Wolfgang Stössel.

Ich wünsche gute Unterhaltung!

Mittwoch, 19. Dezember 2018

Das schönste Geschenk ....

Nur noch zwei Tage. Heute muss Papa noch arbeiten, aber morgen am heiligen Abend wird er zu Hause sein. Und er hatte versprochen, dass sie alle zusammen rausgehen würden in den Wald. Sie wollten sich zusammen einen schönen Christbaum aussuchen, Papa, Mama, Tom und seine kleine Schwester Sarah.

Es sollte ein schöner Baum sein, groß, so dass er bis zur Decke der Stube reichte. Und breit, damit er mitten in der Stube stehen konnte. Man wollte sich fast wie draußen fühlen, nur viel wärmer. Er musste natürlich auch viele starke Zweige haben, sonst konnte man ihn ja gar nicht richtig schmücken.


Tom und Sarah waren heute schon einmal in den Wald gegangen - allerdings nicht weit, da hatten sie doch zuviel Angst. Sie wollten sehen, ob sie Papa morgen nicht überraschen könnten. Vielleicht finden sie ja schon den richtigen Baum. Und tatsächlich, nur wenige Meter vom Waldrand entfernt stand eine schöne gerade Tanne, wie man sie sich vorgestellt hatte.

Vorsichtig gingen die beiden Kinder zu dem Baum, begutachteten ihn von allen Seiten, rüttelten ein bisschen an den Zweigen. Sie konnten natürlich nicht bis ganz oben sehen, dafür waren sie zu klein, aber Tom meinte "Der ist richtig! Das wird unser Weihnachtsbaum!" Und Sarah stimmte ihrem großen Bruder zu. Schließlich wusste der immer, was richtig war. Na ja, manchmal machte er auch ziemlichen Blödsinn, wie damals als er das Bonbon-Glas vom Schrank geworfen hatte. Aber meistens hatte er recht, dafür war er schließlich ihr großer Bruder!

Plötzlich hörten sie eine Stimme, sie schien leise zu rauschen, klang wie das Rascheln von Blättern. "Danke," sagte die Stimme, "dass ich euch gefalle."


"Was war das, Tom?" "Ich weiß nicht, vielleicht nur der Wind." Selbst Sarah merkte, dass es Tom nicht ganz geheuer war. Und dann kam wieder die Stimme, diesmal etwas kräftiger: "Ich bin es, die Tanne. Entschuldigt, falls ich euch Angst mache, das wollte ich nicht. Ich freue mich nur, dass ihr mich schön findet. Die meisten Menschen sehen mich hier nämlich gar nicht."

Die Kinder waren erstaunt. Von einem Weihnachtsbaum, der reden kann, hatten sie noch nie gehört. Aber für Tom war das die Krönung: "Mensch, wir werden einen sprechenden Christbaum in der Stube haben. Wenn das nicht das Tollste ist." Sarah kam das schon etwas seltsam vor.

Und der Baum schien nicht so ganz einverstanden zu sein: "Entschuldigt mal, ihr wollt mich doch hoffentlich nicht absägen? Ich meine, ein Baum gehört doch nicht ins Haus. Ich bin doch auch noch gar nicht alt, erst 10 Jahre." Sarah sagte zu Tom, "Du, ich glaube der Baum hat Angst." "Ach was, das ist doch nur ein Baum. Papa sägt den ab und Mama schmückt ihn dann schön. Dann haben wir einen wunderschönen Baum in der Stube."

"Das ist aber nicht gut," rauschte die Tanne, "ich will doch noch älter werden, genau wie ihr. Außerdem könnte ich sowieso nicht mehr sprechen, wenn ich nicht an meinen Wurzeln fest bin."

Jetzt wollte Sarah doch schnell nach Hause, sie hatte Tränen in den Augen. Nicht nur weil sie Angst hatte, sie weinte um den armen Baum, der gerade mal so alt wie Tom war. Und den wollte sie doch auch nicht verlieren. "Das tut mir leid, dass du jetzt weinst, Kleine. Ich wollte dich nicht traurig machen. Du kannst mich gerne immer wieder besuchen und mit mir reden. Aber in eurer Stube geht das nicht." "Und was ist mit unserem schön geschmückten Baum," rief Tom, "sollen wir uns vielleicht einen anderen holen?" "Nein, natürlich nicht," antwortete die Tanne entsetzt, "aber ich habe da eine Idee. Wie wäre es denn, wenn ihr mich hier draußen schmückt und dann mit mir hier Weihnachten feiert?" Einen Moment dachte Tom nach, Sarah sah ihn flehentlich an, dann sagte er: "Das wäre schön. Und wir können Papa überraschen."


Gesagt, getan, Tom und Sarah liefen zurück zum Haus und besprachen alles mit Mama. Dann gingen sie alle, vollgepackt mit Christbaumkugeln, Lametta, kleinen Engeln und Süßigkeiten zur Tanne und begannen sie zu schmücken.

Am nächsten Tag hielten sie Papa im Haus fest, immer war noch etwas zu machen. Erst kurz vor dem Dunkelwerden verschwand Mama. Und dann nahm Papa seine große, schwere Taschenlampe. "So, jetzt müssen wir uns aber beeilen, sonst finden wir keinen Baum mehr!" Tom und Sarah blinzelten sich zu, hielten sich aber immer ganz dicht bei Papa, damit sie ja nicht bei einem falschen Baum blieben.

Plötzlich sahen sie ein paar Lichter vor sich, Papa war erstaunt, wollte sehen, was da los sei. Sie gingen jetzt genau auf ihren Baum zu und der erstrahlte in prächtigem Glanz, schön geschmückt mit vielen, vielen Kerzen. Und um den Baum verteilt lagen die Geschenke. Mama hatte alles schön vorbereitet, damit Papa wirklich überrascht war.

Sarah aber zwinkerte dem Baum zu und raunte "Das verraten wir aber keinem, dass du reden kannst. Und im nächsten Jahr feiern wir Weihnachten wieder mit dir!" Der Baum raschelte leise zurück, Wörter konnte man nicht unterscheiden, aber Sarah wusste auch so, was er sagte.

Noch heute, Sarah ist inzwischen selber Mutter geworden und ihre Tochter hat auch schon wieder ein Kind, kommt sie jedes Jahr zu der Tanne, die wie durch ein Wunder immer noch an der gleichen Stelle steht. Dann erzählen sie sich, was im vergangenen Jahr alles so passiert ist  und freuen sich auf noch viele gemeinsame Weihnachtsfeste.

Autor unbekannt