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Sonntag, 18. Dezember 2022

Einen schönen 4. Advent ....


wünsche ich Euch allen, da draußen in der Welt.

Eine kleine Geschichte zu Weihnachten.

Frau Ursulas Bescherung

Es war ein altmodischer Winter, draußen auf Weg und Steg, Feldern und Bergen alles verschneit bis auf die schwarzen Tannen, von denen der scharfe Wind den Schnee schon wieder heruntergeschüttelt.
Es war gerade der heilige Abend und dunkelte bereits.

Da begannen von den Kirchtürmen der Stadt die Glocken den Festtag einzuläuten, eine nach der andern und dann alle zusammen, dass es lieblich und erhebend klang und man, wenn man auch gar nicht wollte, an die gnadenreiche Weihnacht denken musste und an das süße Christkind und wie wunderbar der alte Segen alljährlich wieder neu werde. Leute aus den Dörfern der Umgegend waren noch auf der Straße, sie hatten gearbeitet in der Stadt drin, nun eilten sie, schneller als an andern Abenden, über den knarrenden Schnee heim zu. Mancher davon trug noch etwas Eingewickeltes unterm Arm, die Weihnachtsgeschenke für Weib und Kinder. Die meisten waren schon vorbei, und aus der Dunkelheit tauchte hin und wieder, da und dort von einem Bauernhofe oder aus einem der zerstreuten Häuslein, ein Licht auf wie ein Sternlein.

Ganz zuletzt kam noch ein armes Weiblein, und das war die Frau Ursula, die in der Stadt um Taglohn mit Fegen und Reinigen auf den morgenden Festtag hin nachgeholfen hatte. Sie wohnte eine gute halbe Stunde weit weg in dem Dorfe und hatte das lange Jahr hindurch den Weg nach der Stadt bei allem Wetter manch liebes Mal gemessen, am frühen Morgen hin, am späten Abend wieder zurück. 

Wie mühsam das war, sie fühlte sich darum nicht unglücklich, im Gegenteil - nur um so vergnügter sah sie aus, wenn es brav Bestellungen gab; verdiente doch, namentlich zur Winterzeit, ihr Mann mit seiner Maurerarbeit gar wenig, während die drei Kinder im Winter wie im Sommer gleichen Appetit hatten, ja die Kälte bei ihnen noch zu zehren schien. - Um dieser Kinder willen, und damit die Haushaltung im ordentlichen Gange bliebe und sie niemanden beschwerlich fallen müssten, scheute dann Frau Ursula weder mühsame, raue Arbeit noch krumme Finger, wenn`s Stein und Bein fror. 

Heute aber ging sie nicht froh, sie ließ den Kopf hängen. Wohl trug sie einen hübschen, wohlverdienten Batzen im Sacke heim; sogar einen lebkuchenen Reiter, ein paar Stücklein Gerstenzucker, einen Bogen mit Bildern und einige kleine rote Äpfelchen hatte sie gekauft. Alles zur Weihnachtsbescherung für ihre Kleinen. Aber Frau Ursula hatte einen großen Fehler begangen: sie hatte zu lange jene Christbäume angesehen, welche bei ihren reichen Kunden gerüstet wurden und die sich beinahe beugten unter der Last von all dem bunten Zuckerzeug, den kostbaren Spielwaren und der Menge sonstiger Herrlichkeiten, wie man sie nur zu ersinnen vermochte.

Bis jetzt war die arme Frau mit ihrem Lose zufrieden gewesen. Als sie aber bei den Reichen all den Reichtum an Gaben ausgebreitet sah und an die Freude denken musste, welche damit den Stadtkindern gleichsam im Übermaße gewährt wurde, da waren der Mutter natürlich auch die eigenen Kinder eingefallen.

Je länger sie nun aber auf die Pracht und die Fülle hinsah, umso mehr verlor sie sich darin und legte unvermerkt den Maßstab davon an jene Bescherung, die sie nach Hause trug, um sie ihren Kindern zu schenken. Hätten die Schätze eines Königreiches vor ihr ausgebreitet gelegen, sie würde nicht so missgestimmt, ja neidisch darauf geworden sein, wie sie es hier war über diese Spielzeuge und die Zuckerherrlichkeiten; denn nicht an sich dachte sie ja, sondern einzig an ihre Kinder. 

Es tat ihr heimlich weh, dass sie zur Weihnacht mit so ärmlicher Gabe, nur mit einem Lebkuchen, ein paar schlecht gemalten Bogen und gewöhnlichen Äpfel sollten abgefunden werden, indessen eine Menge Herrlichkeiten, die ihr Mareili, ihren Fritz und den kleinen Xaveri in den Himmel versetzt hätten, hier in der Stadt unter der übrigen Masse gar nicht einmal bemerkt würden.

Mit dieser Verstimmung im mütterlichen Herzen und dem kleinen Päcklein dürftiger Weihnachtsherrlichkeiten im Korbe schritt Frau Ursula durch die Dämmerung ihrer ärmlichen Wohnung zu. Sie wurde fast verstimmter, als ihre Kinder sich freudig um die Mutter drängten und den Korb beguckten, weil sie wohl vermuteten, das heilige Weihnachtskindlein könnte ihnen was darin zugeschickt haben. Ihn zu öffnen, wagte freilich keines, und so blieb denn der bedeutsame Korb ruhig auf dem Schranke stehen, wohin er gleich gestellt worden. 

Erst nach der Suppe, die nun gekocht und gegessen wurde, und nachdem die Kinder in die Nebenkammer zu Bette gegangen, schritt Frau Ursula daran, das magere, in einen alten Gartentopf gepflanzte Tannenbäumlein mit den wenigen Gaben zu behängen: alles an die äußeren Ästlein, damit es doch ein wenig etwas vorstelle. Als jedes hing und die zwei neuen Taschentüchlein, die das Mareili noch beschert bekam, um den Fuß des Baumes ziemlich breit hingelegt worden, wurden zum Schluss noch etliche Kerzlein an die Zweige geklebt.

Während dieser Arbeit hatte sich das fast bittere Gefühl in ein mehr wehmütiges und in ein Paar feuchte Augen aufgelöst; dann legte sich die gute Frau zu Bette, müde an Leib und Seele, um Not und Sorgen zu verschlafen.

Als Frau Ursula vor Mitternacht erwachte, leise aufstand und sich ankleidete und die Kerzlein anzündete, da sah ihr Gesicht noch recht verzagt und kleinmütig aus und blickte mehr traurig als heiter auf die Lichtlein, welche die dürftige Bescherung recht sichtbar machten. Nur die Besorgnis, die kurzen Lichtstümpflein möchten unnütz verbrennen, überwand ein längeres Zögern und ließ sie rasch die Kleinen wecken. 

Mareili sprang als erste aus dem Bette, war es doch schon eine Weile wach und hatte nur nicht dergleichen getan, sondern nur verstohlen geblinzelt. Bald war aller Schlaf aus den Äuglein gerieben und helle Freude dafür darin angezündet. - Wie schön waren doch die Lichtlein in den grünen Zweigen! Wie appetitlich lachten die Äpfel mit ihren roten Backen! Und dann der köstliche rote und weiße Gerstenzucker, der an den Fäden dazwischen hing! Und vor allem das Hauptstück, der große Lebkuchenreiter mit vergoldetem Hut. Und dies alles vom lieben Christkindlein gebracht! 

Mareili konnte beinah den Blick nicht mehr wenden von den zwei rotgestreiften Taschentüchlein und ward nicht wenig stolz darauf, dass es die nun selber säumen solle. Fast wie die Äpfel so rote Bäcklein bekamen die Kinder vor lauter Eifer und Lust an ihrer Bescherung, und in den bloßen Hemdlein umherhüpfend, fragten sie die Mutter einmal ums andere, ob das Christkind das alles hergebracht? oder machten Plan über Plan, was sie mit jedem Stücklein besonders anfangen, wie sie es teilen wollten, und wer zuerst abbeißen dürfe an dieser und jener Süßigkeit.

Frau Ursula, die anfangs etwas kleinlaut daneben gestanden und sich zur Heiterkeit gezwungen, um die der andern nicht zu verderben, sah sich bald in die allgemeine Freude hineingezogen, sie dachte des armen Gottessohnes im Stalle zu Bethlehem, sie wusste nicht wie? Der große Christbaum in der Stadt mit seiner kostbaren Bescherung war ihr ganz aus dem Sinne gekommen, sie lachte innerlich vergnügt, und ihre Blicke glänzten nicht anders als die der Kleinen auch. Als sähe Ursula mit den Augen der Kinder, so gefiel ihr nun selbst ihr Bäumlein, das sie doch erst so betrübt angeschaut und woran noch dieselben gewöhnlichen Äpfel, die paar Zuckerstücklein und der einzige Lebkuchen hingen. Aber in dem heimlichen Schatten der grünen Ästlein schienen noch verborgene Herrlichkeiten zu ruhen, aus den zitternden Flämmchen der Kerzen etwas Besonderes und Feierliches zu strahlen, das einen eigenen Schimmer über alles andere ausgoss und es gleichsam verklärte; es war wie das Leuchten des Himmels über dem Stalle zu Bethlehem in der ersten Christnacht.

Dieses drang auch in das Herz der Mutter, und in ihrer unverhohlenen Freude daran nahm sie mit ganzer Seele teil an all dem kindischen Gerede und auch an der kindlichen Glückseligkeit. sie sagte sich's freilich nicht und wusste es selbst nicht einmal klar; aber was sie inwendig verspürte und was auch ihr Herz erheiterte und durchwärmte und sie selbst wieder zum Kinde werden ließ, das war doch nur das Gefühl, dass die Freude und der Segen der Weihnachtsbescherung nicht von kostbarer Herrlichkeit und vielen Geschenken abhänge, sondern auch vom dürftigsten Christbäumchen unsichtbar als Hauptbescherung leuchtet, die heilige Zufriedenheit und das köstliche Bewusstsein: "Auch uns ist der Heiland geboren!"

Autor: Theodor Meyer-Merian 

Sonntag, 11. Dezember 2022

Einen schönen 3. Advent ....

wünsche ich Euch allen, da draußen in der Welt.

Die Geschichte von Kira

Die Geschichte von Kira ist nur eine Geschichte. Nicht weniger - aber auch nicht mehr. Man kann sie lesen, man kann darüber nachdenken, vielleicht sogar etwas für sich mitnehmen. Man kann sie aber auch einfach übergehen, sogar ungelesen wegwerfen. Denn das ist das Schöne an Geschichten: Man kann damit machen, was man will.

Die Geschichte von Kira ist die Geschichte von einem kleinen Mädchen. Naja, so klein ist Kira eigentlich gar nicht mehr, sie ist immerhin elf Jahre alt und sogar ein bisschen größer als die anderen Mädchen in ihrem Alter. Außerdem ist sie die ältere Schwester.

Die Geschichte von Kira ist aber auch die Geschichte von einem Mädchen, das nicht glücklich zu sein scheint. Obwohl Kira eigentlich alles hat, was sich Mädchen in ihrem Alter so wünschen. Sie hat coole Klamotten, darf so viel Fernsehen, wie sie will, und Ihr Handy ist auch ganz o.k.

Aber irgendwie kommt Kira mit den anderen nicht klar. Sie spricht immer weniger, am liebsten eigentlich gar nicht. Und weil die anderen ihr nicht ewig nachlaufen, hat sie kaum noch Freunde. Viele halten sie für sonderbar, weil sie oft alleine rumsteht. Manchmal wird sie deswegen gehänselt – Kinder sind eben so. Kira geht dann eben noch weiter weg.

Zum Glück hat Kira aber Lexa. Lexa ist Kiras kleine Schwester und eigentlich immer gut drauf. Lexa nimmt Kira so, wie sie ist. Außerdem nimmt Lexa Kira gerne als Vorbild, weil Kira als die ältere vieles schon besser kann.

Weil Lexa immer fröhlich ist, ist sie überall beliebt. Lexa hat ganz viele Freundinnen und alle wollen mit ihr spielen. Und die Erwachsenen freuen sich immer, wenn sie Lexa sehen, unterhalten sich mir ihr und machen ganz viel Quatsch. Wenn Lexa zu Freunden geht, bleibt Kira daher am liebsten zu Hause.

Das liegt daran, dass es Kira schwer fällt, nach dem Umzug Freunde zu finden, hatten die Bekannten gesagt. Kira müsse behandelt werden, um über den viel zu frühen Tod ihrer Mutter hinweg zu kommen, hatte der Psychiater gesagt.

Für Kira war das alles Quatsch. Sie ist eben so, wie sie ist. Und wenn den anderen das nicht gefällt, dann war das nicht ihr Problem. Sie kam ohnehin allein am besten klar.

Das dachte sie oft, wenn sie alleine war und sogar der Computer langweilig wurde.

Einmal, als sie mal wieder in Gedanken versunken durchs Fenster schaut, sieht sie den Nachbarn aus seinem Haus kommen. Der Nachbar war o.k. Er ist eigentlich nicht anders, als alle anderen und versteht sich gut mit Kiras Vater. Aber der Nachbar hatte von Kira nie verlangt, dass Kira ihn grüßt. Er hatte Kira auch sonst nie angesprochen. Wenn sich Kira und ihr Nachbar sahen, gingen sie einfach weiter ihrer Wege. „Warum konnte die ganze Welt nicht so sein, wie der Nachbar?“, denkt Kira traurig. Tränen kommen Kira natürlich nicht, denn Kira zeigt niemals Gefühle.

Dann steht Kira langsam auf, geht aus dem Zimmer und schließlich aus dem Haus. Sie geht hin zum Nachbarn und sagt, so fröhlich, wie sie nur kann, „Guten Tag!“

So kannte der Nachbar Kira noch gar nicht und er ist so erstaunt, dass er über das ganze Gesicht strahlt.

„Das war eigentlich gar nicht so schwer“, denkt Kira später. Vielleicht mach ich das eines Tages ja nochmal…

Und ganz heimlich ist Kira fast schon ein bisschen zufrieden – womöglich sogar ein ganz klein wenig stolz.

Das hat die Welt über Nacht nicht geändert. Aber es war ein Anfang.

Autor: Martin Hacker 

Sonntag, 27. November 2022

Einen schönen 1. Advent


Letzte Blüten

Noch eine Ros' am kahlen Strauch

Fand im Advent ich aufgeblüht,

Noch eines Liedes zarter Hauch

Klang mir verstohlen im Gemüt.


Der Rose Blätter taumeln hin,

Da ich sie kaum berührt, ins Beet,

Das Liedchen schwand mir aus dem Sinn –

Für Sommerkinder ist's zu spät!

Paul Heyse 

Samstag, 25. Dezember 2021

Wunder einer Winternacht

Dieses wunderschöne Meisterwerk begeistert mit atemberaubenden Aufnahmen des winterlichen Finnlands und einer herzerwärmenden Geschichte. Es ist der perfekte Film für die ganze Familie, der jeden in Weihnachtsstimmung bringt. Die berührende Geschichte, wie der Weihnachtsmann zum Weihnachtsmann wurde.

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Freitag, 24. Dezember 2021

Frohe Weihnachten

wünsche ich meinen Besuchern, Freunden, Verwandten und Bekannten. Genießt den Heiligabend mit Euren Lieben in friedlichem Beisammensein.

Macht es Euch an Weihnachten so richtig schön!

Hier hat es gestern Abend geschneit und nun haben wir eine weiße Winterlandschaft.

Weiße Weihnachten, wie man es sich erträumt.  



Sonntag, 19. Dezember 2021

Einen schönen 4. Advent

wünsche ich all meinen Besuchern, Freunden, Verwandten und Bekannten. Genießt diesen Tag im Kreis Eurer Lieben.

Weihnachtsmarkt 

Die Stimmung ist ausgelassen. Etwas Normalität ist eingetreten. Man sieht wieder mehr Menschen. Es wird Glühwein getrunken und geschlemmt.

Es riecht nach Zimt.

Lisa und Marie freuen sich auf den Abend. 

Der Weihnachtsmarkt ist für alle zugänglich. Nicht für Geimpfte oder Ungeimpfte, sondern für alle Menschen.

Dennoch: Es gilt 2G. 

Somit melden Lisa und Marie sich an einem Stand an - mit Impfzertifikat und dem Personalausweis. „Sie bekommen jetzt ein Bändchen, damit Sie sich an den Ständen etwas kaufen können.“

„Und die anderen nicht?“, fragen sich die beiden. 

Erst einmal wird über den Markt geschlendert. Sie holen sich etwas Warmes zu trinken und freuen sich auf die Leckereien. Es wird gelacht und erzählt.

Die Beiden finden in der Nähe des Kinderkarussells einen kleinen Tisch, um in Ruhe zu essen.

Es gesellt sich eine Familie dazu. Mutter, Vater und ein kleines Kind.

Die Mutter fragt höflich: „Könnten Sie uns einen Gefallen tun?“ 

„Na klar, es ist ja schließlich Weihnachten.“

„Unser Kind möchte mit den anderen Kindern Karussell fahren. Wir können ihm keine Marke kaufen.“

Lisa und Marie sind erst etwas irritiert. Hat die Frau kein Geld?

Da Weihnachten ist und die Nächstenliebe sowieso seit geraumer Zeit zu kurz kommt, zückt Marie ihr Portemonnaie.

„Nein, hier sind 5€. Ich würde mich freuen, wenn Sie damit zum Büdchen gehen und meinem Kind eine Marke kaufen könnten. Mein Kind würde sich so freuen“, bittet die Mutter. 

Marie kauft die Marke und gibt sie der Familie. Die Kinderaugen leuchten.

Hier könnte die Geschichte enden. In einer normalen Welt. In normalen Zeiten. Doch: Die Situation eskaliert.

Der Budenbesitzer kommt brüllend auf die Gruppe zugerannt.

„Was Sie getan haben ist strengstens verboten. Diese Mutter ist nicht geimpft. Sie haben einer UNGEIMPFTEN etwas weitergeben. Ich rufe jetzt die Polizei. Das gibt eine Strafanzeige und 2000€ Bußgeld.“

Lisa, Marie, die Familie und das verängstigte Kind sind irritiert und geschockt.

Es mischen sich schnell weitere Besucher ein. Ein Fremder brüllt „Wegen so welchen wie euch, hört die Pandemie nie auf. Das weiß doch jeder, dass man an Ungeimpften nichts weitergeben darf. Man darf denen nichts verkaufen.“

Andere Besucher solidarisieren sich gegenüber Lisa, Marie und der Gruppe.

„Das war doch nur für das Kind. Es ist doch Weihnachten!“

Die Luft ist zum Schneiden dick. Der fremde Mann und der Budenbesitzer sind außer sich. Es wird geschrien und wild gestikuliert. Die Aggressionen kochen über. 

Bevor der Budenbesitzer die Polizei rufen kann, verlassen Lisa, Marie und die Familie zügig die Situation.

Was zurück bleibt?

Verletzung, Ungerechtigkeit, Hass, Hetze, Unverständnis und Wut. Eine Welt, die so nicht sein sollte. Situationen, die vor Jahren noch undenkbar gewesen wären. 

Verhalten, Einstellungen und Meinungen, die die Kleinsten unter uns ausbaden müssen.

Wie weit seid ihr gegangen?

Und wie weit geht ihr noch?

Fundsache aus dem Internet  

Sonntag, 12. Dezember 2021

Einen schönen 3. Advent

wünsche ich all meinen Besuchern, Freunden, Verwandten und Bekannten. Genießt diesen Tag im Kreis Eurer Lieben.


Vorfreude auf Weihnachten


Ein Kind - von einem Schiefertafel-Schwämmchen

Umhüpft - rennt froh durch mein Gemüt.

Bald ist es Weihnacht! - Wenn der Christbaum blüht,

Dann blüht er Flämmchen.


Und Flämmchen heizen. Und die Wärme stimmt

Uns mild. - Es werden Lieder, Düfte fächeln. –

Wer nicht mehr Flämmchen hat, wem nur noch Fünkchen glimmt,

Wird dann doch gütig lächeln.


Wenn wir im Traume eines ewigen Traumes

Alle unfeindlich sind - einmal im Jahr! -

Uns alle Kinder fühlen eines Baumes.

Wie es sein soll, wie’s allen einmal war.


Joachim Ringelnatz

Sonntag, 5. Dezember 2021

Ein schöner Weihnachtsfilm

Und so könnt Ihr ihn ganz ohne Werbung sehen:

Ladet Euch den Werbeblocker herunter und heftet ihn oben an. Ich kann es nur empfehlen.

Kara und Jessie könnten verschiedener nicht sein: Kara ist das Prinzesschen einer wohlhabenden Familie und genießt alle damit einhergehenden Annehmlichkeiten. Jessie hingegen, stammt aus einer ganz anderen, viel bodenständigeren Welt. Sie hatte es bisher alles andere als leicht und auch Kara musste den ein oder anderen Schicksalsschlag ertragen. Als die beiden durch einen Zufall im Flugzeug nebeneinander sitzen bemerken sie, dass sie eine Menge gemeinsam haben. Zudem sollen die beiden Teenager Weihnachten jeweils bei ihrer Familie auf dem Land verbringen. Doch die Mädchen haben ihre Großeltern noch nie getroffen und so kommt ihnen ein unsäglicher Streich in den Sinn, um die Feiertage ein bisschen spannender zu gestalten. Während es zunächst scheint, als hätte die jeweils andere es viel leichter, merken die beiden Mädchen bald, dass jede ihre Schwierigkeiten im Leben zu meistern hat.

Dieses Weihnachten soll für Kara und Jessie unvergesslich werden. Denn der bisher unbekannte Teil ihrer jeweiligen Familien wird alles für immer verändern...  

 

Einen schönen 2. Advent

wünsche ich all meinen Besuchern, Freunden, Verwandten und Bekannten. Genießt diesen Tag im Kreis Eurer Lieben.

Und morgen einen schönen Nikolaustag Euch allen. Da habe ich eine kleine Geschichte für Euch.


Der Nikolaus und die freche Laus
 
Am Abend des Nikolaustags war dieser schon auf dem Heimweg. Nur noch eine Familie am Rande der Stadt wollte er besuchen. Er hielt vor dem Hoftor an und ging langsam zur Haustüre. Da musste er schmunzeln, denn da standen blitzblank geputzt sieben Paar Stiefel vom größten Paar bis zum kleinsten aufgereiht. Er schaute noch einmal in seinen Sack, ja das würde reichen. So legte er in jeden Schuh ein Nikolausgeschenk.

Karo, der Hofhund beobachtete ihn und kam schwanzwedelnd auf den Nikolaus zugetappt. Ja, auch für Hunde hatte er Leckerlis in seiner Manteltasche, denn auch den Wächtern von Haus und Hof war er zugetan. Als Dankeschön gab Karo Pfötchen und leckte dem Nikolaus über die Hand. Der stieg lachend in seinen Schlitten und lenkte ihn dem eigenen Hause zu. Er hatte für dieses Jahr seine Arbeit getan und alle Kinder hatten ihr Geschenk bekommen.

Erschöpft setzte er sich in den großen bequemen Sessel und machte die Augen zu. Doch leider kam er nicht zur Ruh. Sein langer weißer Bart juckte und zwickte.

"Was kann das nur sein?", fragte sich der Nikolaus. "Es wird mir doch nicht auf den Bauernhof eine Laus in den Bart gesprungen sein?"

Er tastete den Bart auf und ab und wiederum von oben herab. Aber er konnte die Laus nicht packen, denn die dachte, der Nikolaus spielt mit ihr Haschen. Darum zwickte sie den Alten mal hier, mal dort und dann wieder an einer anderen Stelle. Und je mehr sich der Nikolaus ärgerte, um so mehr zwackte ihn die Laus.

Jetzt wurde es dem Nikolaus aber zu bunt. Er griff zu einer großen Schere und schnipp schnapp war er vom seinem juckenden Bart und der Laus darin befreit. Da lag nun der schöne Bart auf dem Boden und die Laus jammerte: "Was mache ich nun, in einem Bart ohne Nikolaus? Darin kann ich nicht wohnen."
Die Katze vom Nikolaus sah sich den Bart auf dem Boden an. "Was ist den da passiert?", fragte sie sich und tupfte mit der Pfote vorsichtig auf die Haare.

Das war für die Laus die große Chance. Schnell krabbelte sie um die Krallen herum in das Fell der Katze.

Und da im nächsten Jahr der Bart des Nikolaus sicher wieder schön gewachsen ist, findet die Laus den Bart des Nikolaus gewiss wieder attraktiv und ihr Spiel kann von Neuem beginnen.

Quelle: Die Geschichte habe ich nach dem Gedicht "Der Bart ist ab" von Manfred Mai geschrieben

Sonntag, 28. November 2021

Einen schönen 1. Advent

wünsche ich all meinen Besuchern, Freunden, Verwandten und Bekannten. Genießt diesen Tag im Kreis Eurer Lieben

Bleibt stark und gesund!

 

Du schaltest kühn und schön in deinem Ringe

Und staunst nicht weiter: ist er je gesprengt ...

Ich bin nur frei weil ein Gesetz mich engt

Ich weiß erst wie ich liebe wenn ich klinge.


Im Menschenweg erfüllst du jedes Ding

Doch fehlt dir noch: vorm Schicksal ganz zu schauern.

So musst ich den Advent mit leisem trauern

Ein Glück dir opfern das mich schon umfing.


Stefan George 1868 - 1933

Samstag, 26. Dezember 2020

Ein Weihnachtsmärchen


Tonys Weihnachtsstern
 
Tony war kaum auf der Welt, da verließ sein Vater die kleine Familie. Er wollte ein freier Mann sein, und nicht für eine Familie sorgen. Tonys Mutter Monika musste schauen, wie sie alleine mit dem Kind zurechtkam. Tony entwickelte sich gut, war ein braves Kind, das seiner Mutter viel Freude machte. Ehe er sich versah, wurde er schon eingeschult.

Es war sein großer Tag, stolz trug er die große Schultüte, die prall gefüllt war. Seine Mutter tat alles, um ihn nicht spüren zu lassen, dass er ohne Vater aufwuchs.

Nun konnte sie sich Arbeit suchen, denn das liebe Geld reichte weder vor noch hinten. An den Vormittagen verkaufte sie frisches Obst und Gemüse auf dem Wochenmarkt. In der Küche stand jetzt immer eine Obstschale mit frischen Früchten.

Eines Tages geschah es. Mutter lernte einen Mann kennen. Er war Busfahrer und hieß Karl. Bald darauf zogen sie in sein Haus. Tony hatte die Mutter jetzt nicht mehr für sich alleine. Wenn Karl von der Arbeit kam, war sie in der Küche mit Essenkochen beschäftigt. Früher war es die Zeit, in der sich seine Mutter intensiv mit Tony beschäftigte. Sie hatten viel Spaß beim Würfelspiel, oder sie gingen Schwimmen. Manchmal dachte Tony: "Wie kann ein fremder Mann mir meine Mutter wegnehmen, oder hat sie mich nicht mehr lieb? Die Mutter spürte, dass Tony unglücklich war. Sie gab sich Mühe, ihrem Sohn viel Aufmerksamkeit zu schenken, doch ihm reichte es nicht. Karl sorgte gut für ihn und seine Mutter, doch Zuwendung konnte er von Karl nicht erwarten. Er war nicht in der Lage, die Vaterrolle zu übernehmen. Sie kamen sich nicht näher.

Tony begleitete die Mutter gerne zum Einkauf. An diesem Tag war es sehr warm und schwül. Die Mutter hatte bei solchem Wetter oft Atembeschwerden, darum trug sie stets ihr Asthmaspray bei sich. Tony gab sich Mühe, mit Mutter den langsamen Schritt zu halten, er alleine lief viel schneller.

Endlich hatten sie den Rückweg geschafft. Als sie gerade den Hausflur betraten, brach die Mutter bewusstlos zusammen. Tony war in großer Not. Er weinte nicht sondern schrie: "Mama, was ist mit dir, bitte mach doch deine Augen auf!"

Karl war bei der Arbeit und der Junge total hilflos. Er rannte auf die Straße und schrie: "Hilfe, meine Mama liegt am Boden!" Dann rannte er wieder zu ihr, schüttelte sie, und versuchte mit seinen kleinen Fingern ihre Augen zu öffnen.

Die Nachbarin hatte Tonys Hilferufe gehört, benachrichtigte die SMH, die kurz darauf seine Mutter ins Krankenhaus fuhr.

Tony blieb bei der Nachbarin, die unverzüglich seinen Stiefvater Karl benachrichtigte. Bevor Karl eintraf, bekam Tony die schreckliche Nachricht, dass das Herz seiner Mutter aufgehört hatte zu schlagen. Tonys Schmerz war unermesslich. Nun stand er alleine da.

Karl gab ihm zu verstehen, dass er nicht für ihn sorgen werde. Außerdem sollte Tony in den Keller ziehen, wenn er weiter in diesem Haus wohnen wolle. "Dann sehe ich ihn wenigstens nicht so oft", dachte Tony trotzig. Also trug er das Wenige, was er besaß, in den Keller. Hier standen ein altes Bett mit fleckiger Matratze und der alte Holzofen seiner Mutter.

Von seinem Großvater hatte er eine Mundharmonika und einen alten Hut geerbt. Tony wünschte sich, dass Großvater jetzt bei ihm wäre. Den Hut drehte er auf seiner Hand und sprach zu sich selbst: "Inzwischen bin ich dreizehn Jahre alt und kann für mich selbst sorgen."

Entschlossen zog Tony am nächsten Tag los. In die Schule ging er nicht mehr, dafür stand er nun Tag für Tag am Marktplatz und musizierte. Vor ihm lag Großvaters alter Hut.

Die Leute auf der Straße sahen ihn mitleidig an, ab und zu warf jemand ein Geldstück in seinen Hut. Bevor es dunkel wurde, machte er sich immer auf den Heimweg. Wenn er zu Hause ankam, schmerzten seine Füße in den ausgetretenen Sandalen. Müde wusch er sich in der Waschküche und setzte sich aufs Bett. Er leerte seinen Hut und begann die Einnahmen zu zählen. Diesmal würde sie für Brot, Butter und ein wenig Speck reichen. Er ließ sich auf sein Bett fallen und dachte darüber nach, wie viele Abende er bisher hungrig eingeschlafen war.

Mit dem Herbst begann Tonys schwerste Zeit. Aber er hatte es kommen sehen und einiges an Geld gespart. Die trüben Regentage verbrachte er im Keller, den er nur verließ, um Brot zu kaufen. Nun schmolz sein Erspartes schneller dahin als er geglaubt hatte.

Doch die Adventszeit kam und es ging wieder aufwärts. Der Weihnachtsmarkt war eröffnet, genau dort, wo Tony immer musizierte. Auf dem Weihnachtsmarkt herrschte Trubel. Die Menschen waren großzügiger und freundlicher als sonst, da fiel auch schon mal eine größere Geldmünze in seinen Hut. Der Duft von Bratäpfeln und gebrannten Mandeln erinnerte Tony an glücklichere Zeiten in seinem Leben, an Mutter und seinen geliebten Großvater. Sie fehlten ihm so sehr.

Tony war aufgefallen, dass immer zur Adventszeit ein Stern am Himmel erschien, der besonders groß und hell leuchtete. Zudem blinkte er in unterschiedlichen Abständen. Nach Weihnachten war er erloschen. Er dachte immer an Mutter und wünschte sich, dass sie dieser Stern sei, der auf ihn acht gäbe. Tony spielte diesmal so lange auf seiner Mundharmonika, bis er seine Füße nicht mehr spürte, seine Lippen taub und seine Hände blau wurden.

Dieser vierte Advent kam und sollte Tonys Leben eine Wende geben. Vier Tage blieben noch bis Heiligabend, dann kam die schmerzlichste Zeit, die er am liebsten verschlafen hätte. Doch Tony stand wieder an seinem Platz, als ein gut gekleideter Fremder mit seiner Frau und drei Kindern vor ihm stehen blieb. Er sah Tony lange ins Gesicht und legte ihm einen großen Geldschein in den Hut mit den Worten: "Du brauchst dringend Winterschuhe und warme Strümpfe, nach drei Tagen werde ich wieder nach dir sehen." Die Familie ging ihres Weges, aber die Kinder drehten sich nach ihm um und winken ihm zum Abschied.

Bei sich zu Hause holte der Mann seine Fotoalben aus dem Schrank. Seine Frau setzte sich zu ihm und fragte: "Martin, kommt dir der kleine Mundharmonikaspieler nicht auch bekannt vor?" Martin sah seine Frau nachdenklich an und sagte: "Ja, Britta, sieh dir diese Fotos an, dieser Musikant könnte wirklich Tony sein! Ich habe ihm in die Augen gesehen und diese Augen kann ich nicht vergessen, es sind die gleichen wie die von Monika!" "Ja, und wie die von dir!" Martin war sich fast sicher, dass dieser Junge sein Neffe Tony war. "Britta, wenn dieser Junge wirklich der Sohn von Monika ist, dann können wir nicht zulassen, dass er auf dem Marktplatz musiziert!"

"Martin, hast du gesehen, wie schmal der Junge aussah? Wir sollten ihn sehr bald zu uns holen!" Martin fasste einen Entschluss: “Morgen bin ich auf Dienstreise, aber danach werden wir Tony bei uns aufnehmen. Er gehört schließlich zur Familie."

Als Tony im Laden gegenüber warme Stiefel und Wollsocken gekauft hatte, gab es keinen glücklicheren Musikanten auf dieser Welt als ihn. Er blickte zum Himmel, und der Stern leuchtete heller als je zuvor. Dann bemerkte er einen fremden Mann neben sich. Seine Hände waren tätowiert und er hatte eine Glatze. Der Fremde stellte sich zu Tony in den hellen Sternenschein.
"Willst du wissen, was der Stern dir zu sagen hat?" "Ja, unbedingt! Kannst du denn seine Zeichen deuten?", fragte Tony neugierig. "Ja", sprach der Glatzkopf, "der Stern sendet Morsezeichen, als Seemann musste ich alle lesen und senden können."

Für Tony war das so spannend, dass er kaum abwarten konnte, endlich zu erfahren, was es mit dem Stern und dem Lichtkreis auf sich hatte. Der Fremde sah starr zum Himmel, er sagte: "Der Stern hat eine Botschaft für dich; deine Mutter liebt dich und das Glück wird dich finden!" Dann war der Fremde auf einmal verschwunden. Wie benebelt trat Tony seinen Heimweg an, er konnte nicht begreifen, was er erlebte.

Zuhause vor der Haustüre wartete Karl auf ihn: "Ein Brief vom Jugendamt ist gekommen. Morgen besucht dich ein Herr Reiter, der mit dir über die Schule sprechen möchte. Ist wohl dein Schuldirektor. Ihm wurde gemeldet, dass du schon lange nicht mehr am Unterricht teilgenommen hast!" Tony wurde bleich und fragte: "Was passiert denn jetzt mit mir, muss ich ins Heim?" "Das weiß ich doch nicht!", antwortete Karl gleichgültig.

Tony ging in den Keller. Er wusste, dass er von diesem Mann keine Hilfe zu erwarten hatte. Er legte sich aufs Bett und grübelte: "Wenn ich liebe Pflegeeltern bekäme, dann hätte ich nichts dagegen von Karl wegzukommen, sollte ich aber in ein Heim gesteckt werden, laufe ich weg."

Herr Reiter war pünktlich. Karl führte ihn in den Keller zu Tony. Freundlich reichte er dem Jungen seine Hand und kam direkt zur Sache. "Tony, ich weiß, du hast Schlimmes erfahren müssen. Solche Erlebnisse können einen jungen Menschen wie dich, aus der Bahn werfen. Zur Schule musst du aber trotzdem gehen. Zurzeit sind Weihnachtsferien, aber danach musst du wieder zum Unterricht! Außerdem kannst du in diesem Kellerloch nicht bleiben. Es wäre besser, du würdest von einer Pflegefamilie aufgenommen werden. Nach Weihnachten, du wirst sehen, wird alles gut." Tony nickte nur! Der Mann verabschiedete sich und ging.

Am nächsten Morgen bevor die Geschäfte ihre Türen öffneten, war Tony bereits in der Stadt. Er hatte ja jetzt Stiefel und Socken an den Füßen, aber seine Hose war durchlöchert. Auf warmen Füßen stand er den ganzen Tag auf dem Marktplatz. Das Geschäft lief heute nicht so gut, aber es langte fürs Essen. Am Abend stellte er seine neuen Stiefel neben sein Bett und schlief zufrieden ein.

Am Morgen waren die Stiefel verschwunden. Weinend fragte er Karl danach, der grinste Tony an: "Ach, die Dinger musste ich verkaufen, sonst hätte ich meine Spielschulden nicht begleichen können." Tony war traurig und wütend zugleich.

Drei Tage waren vergangen, wieder stand Tony in kaputten Sandalen auf dem Marktplatz. Es war Heiligabend und sein Herz blutete, als er die vielen Kinder an den Händen ihrer Eltern vorbeigehen sah.

Jemand legte einen Arm um seine Schulter. Tony drehte sich um und sah den freundlichen Fremden. Der lächelte ihn an und sagte: "Tony, pack deine Sachen zusammen, du kommst mit mir!" "Aber ich kenne Sie doch gar nicht!", antwortete er. "Doch, wir kennen uns, nur wirst du mich vergessen haben, alles andere erfährst du später bei uns zu Hause!" Tony fuhr mit. Was hatte er schon zu verlieren? Schlechter als bei Karl wird es ihm nicht ergehen können.

An der Haustüre warteten schon die Kinder auf ihn. Tony wurde freundlich aufgenommen. Für ihn war alles vorbereitet; ein eigenes Zimmer, neue Kleidung, sogar das erste Wannenbad seit langem. Nachdem er gründlich gebadet hatte, wartete im Esszimmer der Rest der Familie auf ihn.

An den Wänden hingen zahlreiche Fotos und Tony stockte der Atem. Auf einem der Fotos war seine Mutter mit den Großeltern abgebildet. Die Großmutter hatte einen kleinen Jungen auf ihrem Schoß. Tony bemerkte nicht, dass er beobachtet wurde.

"Tony, der kleine Junge auf dem Foto, dass bin ich, dein Onkel Martin. Deine Mutter war meine Schwester Monika. Erst vor kurzem habe ich erfahren, was geschehen war und für uns stand fest, dass wir für dich da sein werden." Tony fragte mit zittriger Stimme: "Warum warst du nicht da, als es meiner Mutter so schlecht ging?" "Ich bin Archäologe und war lange Zeit zu Ausgrabungen in Ägypten; nun bin ich aber wieder hier! Auch wusste ich nicht, dass sie wieder verheiratet war und auch nicht mit wem”, versuchte Martin die bedrückte Stimmung zu lockern.

Martins Frau brachte Getränke. "Ja! Tony, meine Frau ist deine Tante Britta, dann hast du noch zwei Cousinen, Nina und Mona und Cousin Chris. Wir sind, wenn du möchtest, deine neue Familie. Ich sah dich auf dem Markt. Du bist meiner Schwester wie aus dem Gesicht geschnitten, aber sicher war ich mir nicht. Da habe ich Erkundigungen über dich eingezogen und dann ging alles recht schnell."

Für Tony kam so viel Glück auf einmal vor wie ein Traum. Nach langer Zeit durfte er wieder ein schönes Weihnachtsfest erleben in Wärme und Geborgenheit. Von diesem Tag an verlief sein Leben in geordnete Bahnen. Er wuchs zu einem fleißigen, jungen Mann heran.

Seinen Weihnachtsstern sah Tony nie wieder, aber er wusste, hoch da oben, da ist Mutter und passt auf ihn auf.

Autor: Cilia Bless

Donnerstag, 24. Dezember 2020

Einen schönen Heiligabend ....


und ein frohes glückliches und friedliches Weihnachtsfest wünsche ich allen Menschen auf unserer Welt!

Die Fenster unserer Herzen
Machen wir sie auf
für das Licht,
für die Sonne am Tag
und die Sterne in der Nacht.
Kommt Licht in unsere Augen,
dann kommt auch Licht in unser Herz.

Unbekannt


Der Nachbar
 
Mein Nachbar ist Heiligabend allein,
ach was, ich lade ihn einfach zu mir ein.
Ich kaufe ihm noch ein Geschenk,
dann weiß er, dass ich an ihn denk.

Neben unserem Haus wohnt Rudolf, ein älterer Herr. Er ist querschnittsgelähmt und hat vor zehn Jahren im Sommer seine Frau und seinen elf jährigen Sohn durch einen Autounfall verloren. Er selber hat das Unglück überlebt und ist seitdem an den Rollstuhl gefesselt. Als Erinnerung an seine geliebte Familie sitzt auf seiner Couch ein kleiner, brauner Teddy.

Rudolfs Leben ist zurzeit sehr hart und eintönig. Es kommen täglich der Pflegedienst und zweimal die Woche Frau Müller, die die Wohnung aufräumt. Ansonsten ist er allein.

Doch seit kurzem besucht den querschnittsgelähmten Mann der kleine Anton von nebenan. Rudolf holt dann immer das dicke Märchenbuch seines Sohnes aus dem Schrank und liest dem Nachbarsjungen vor. Die schönen Geschichten begeistern stets beide und der Junge kommt gern herüber, um ihnen zu lauschen.
Es ist Heiligabend. Anton wird vom Weihnachtsmann beschert und unter den Geschenken ist auch ein neues Märchenbuch. Nachdem der Junge seine Gaben begutachtet hat, fragte er: „Mutti, können wir nicht den Rudolf heute Abend zu uns holen? Dann ist er nicht so allein und kann sich mit uns freuen und mir aus dem neuen Märchenbuch vorlesen. Ach, Mutti, sag ja!“

Die Mutter schaut aus dem Fenster. Sie bemerkt, dass bei ihrem Nachbar noch Licht brennt und nickt.
„Oh ja! Papa komm, wir holen Rudolf!“

Beide gehen zur Wohnung des kranken Mannes und klingeln. Es dauert einige Zeit, da geht die Tür auf. Vor ihnen steht Rudolf in seinem Rollstuhl.

Freudestrahlend fragt Anton: „Guten Abend Rudolf, kommst du mit zu uns rüber und schaust dir meine Weihnachtsgeschenke an? Ich habe ein neues Märchenbuch bekommen, da könntest du mir gleich etwas draus vorlesen.“

Der einsame Mann sagt sofort: „Ja! Doch warte, ich muss nur schnell noch einmal in meine Wohnung. Ich komme gleich mit.“ Er fährt zurück und kommt mit einer größeren Tüte wieder.

Als Rudolf in das Wohnzimmer seiner Nachbarn kommt, übermannt es ihn und Tränen laufen über seine Wangen. Der Anblick des Weihnachtsbaums und zum Heiligenabend nicht allein sein zu müssen, lässt seine Augen feucht werden.

„Ihr macht mir eine große Freude“, kommt es leise über seine Lippen. Dann überreicht Rudolf seinem kleinen Freund die mitgebrachte Tüte. Es schimmert etwas Braunes aus der Öffnung. Anton holt den Teddybär vor, der bei seinem Märchenonkel immer auf dem Sofa gesessen hat. Der einsame Mann trennte sich von seinem Heiligtum, dem Plüschbären seines verstorbenen Sohnes.

Anton freut sich, doch seine Eltern noch mehr. Sie können das Geschenk sehr gut einordnen.
Auch Rudolf erhält ein kleines Päckchen von seinen Nachbarn. Erneut laufen Tränen der Rührung über sein Gesicht. Es ist Jahre her, seit er zum Weihnachtsfest etwas bekommen hat.

Dann zeigt Anton ihm das neue Märchenbuch und es dauerte nicht lange, bis Rudolf eine Geschichte vorliest. Danach meint er: „Das Märchenbuch ist aber dick, da kannst du mich oft besuchen kommen.“

Die Zeit vergeht wie im Fluge. Plötzlich klingelte es an der Tür. Der Vater schaut nach und ruft: „Rudolf, hier ist Besuch für dich!“ „Das kann doch nicht sein! Wer kommt mich besuchen? Mein Bruder wohnt in Kanada und ansonsten habe ich keine Verwandtschaft mehr.“

Dann steht ganz unverhofft sein Bruder im Wohnzimmer. Wieder laufen Rudolf die Tränen übers Gesicht. Aber dieses Mal sind es Tränen der Freude. „Wir wollten dich überraschen, doch bei dir in der Wohnung brannte kein Licht, so haben wir eben beim Nachbar geklingelt, um uns zu erkundigen.“

Nun kommen auch noch Rudolfs Schwägerin und deren Enkelin Kathrin ins Zimmer. Was für eine Freude. Anton und Kathrin haben gleich Freundschaft geschlossen und spielen miteinander. Der Vater holt eine Flasche Sekt aus dem Kühlschrank und auf das Wiedersehen wird angestoßen.

Rudolfs Bruder ist anschließend noch sechs Wochen in Deutschland geblieben. In dieser Zeit haben sie Rudolfs Wohnung verkauft und ihn für immer mit nach Kanada genommen. Seit dem hat der einsame Mann wieder eine richtige Familie. Sein kleiner Freund Anton bekommt immer noch regelmäßig Post aus Übersee. Seine Märchen muss der Junge allerdings nun alleine lesen.

Verfasser unbekannt

  

3:46 Minuten - https://www.youtube.com/watch?v=vbHpISXAtuY

Sonntag, 20. Dezember 2020

Einen schönen und besinnlichen 4. Advent ....

wünsche ich all meinen Besuchern, Freunden, Verwandten und Bekannten.

Genießt den Tag im Kreis Eurer Lieben.

Eine dauerhafte Botschaft

Tief in uns muß Weihnachten sein.
Nur im Herzen kann sie werden
und von hier aus Licht der Erden
dauerhafte Botschaft sein.

Nicht das Wort, das sich bekennt
laut und prahlend vor der Menge
sprengt des Herzens dumpfe Enge,
daß es still sein Heil erkennt.

Laß die Weihnacht in dich ein,
daß ihr Licht dich ganz erfülle!
Und du darfst Gelaß und Hülle
ihrem ew'gen Wunder sein.

Unbekannt


Samstag, 19. Dezember 2020

Ragnar, die Fee und der Weihnachtsmann

Vor langer, langer Zeit, als der Mond noch ein Gesicht hatte und Feen und Zauberer unter uns lebten, passierte Ragnar ein Missgeschick. Sie war eine liebliche Fee mit langem, seidigem Haar und feinen Gliedmaßen. Doch fehlte es ihr beim Zaubern an Wissen, denn sie war noch jung und unerfahren. So geschah es, als sie in einer Vollmondnacht auf einer Waldlichtung stand und in ihrem Zauberbuch las, dass ihr ein falscher Zauberspruch über die Lippen kam. Sie wurde von einem Wirbel ergriffen und fortgetragen. Die Sterne glitten an ihr vorbei und ehe sie sich versah, befand sie sich auf dem Mond. Einsam war es hier. Kein Lebewesen ließ sich blicken. Als sie sich von ihrem ersten Schrecken erholt hatte, stellte sie fest, dass sie sich nicht zurück zu zaubern vermochte. Der Mond, überrascht über den unerwarteten Besuch, freute sich, nun nicht mehr einsam zu sein. Freundlich hieß er sie willkommen und gab ihr seinen schönsten Platz. Ragnar dankte ihm und richtete sich nun gemütlich ein.

Zur gleichen Zeit saß der Weihnachtsmann abfahrbereit auf seinem Schlitten, um den Erdenkindern ihre Geschenke zu bringen. Er wartete nur noch auf das Einspannen seiner sechs Rentiere, dann sollte es losgehen. Dem Weihnachtsmann ging es nicht besonders gut. Er fühlte sich alt, sehr müde, hatte trübe Augen und Ohrenschmerzen, aber Gott sei dank kein Fieber. Das war aber nicht weiter schlimm, denn die Tiere kannten den Weg. Die Bescherung würde wie immer nur eine Nacht dauern, danach konnte er sich auskurieren. Damit ihm die lange Fahrt zur Erde nicht zu langweilig wurde, hatte er sich vorgenommen, ein Gedicht zu reimen, das er am Weihnachtsfest den Engeln vortragen wollte.

Lea, Bea und Thea, die wildesten Engelchen aller Engelscharen saßen auf ihren Sternschnuppen und umkreisten den Schlitten vom Weihnachtsmann. Die drei waren für ihren Schabernack gut bekannt.
„Ihr lacht, als hättet ihr schon wieder etwas angestellt“, rief der Weihnachtsmann den Engeln zu. „Aber wir doch nicht“, kicherten sie noch mehr und kuschelten sich in ihre Sternschnuppen.

Mittlerweile waren die Tiere eingespannt und die Fahrt zur Erde konnte beginnen. Es gab einen mächtigen Ruck. Der Weihnachtsmann schloss seine Augen und begann zu dichten.

Heilig Abend ist nun da.
Fröhlich jauchzt die Kinderschar.
Omas, Opas, Tanten, Neffen,
keiner wird von mir vergessen.
Besinnliche Stunden,
in frohen Runden
wünscht allen Leut`
der Weihnachtsmann heut.

Und weil dichten so müde macht, war der Weihnachtsmann alsbald eingeschlafen.
Als er wach wurde, traute er seinen Augen nicht. Unter ihm leuchteten nicht die vielen Lichter der Erde, sondern er umkreiste, wer weiß wie lange schon, den Mond. Er rief seine Tiere einzeln beim Namen, aber sie reagierten nicht. Er putzte seine Brille und sah ganz genau hin. Nun wusste er, warum die Engelchen so schelmisch gelacht hatten. Der Stallbursche hatte ihm sechs junge, stürmische Tiere vorgespannt, die den Weg zur Erde nicht kannten. Vor Schreck riss er die Zügel herum. Der Schlitten kippte zur Seite und der Sack mit den Geschenken plumpste dem Mond direkt auf die Nase. Der Weihnachtsmann bekam sein Gefährt nicht mehr in den Griff und landete unsanft samt Schlitten und Rentieren auf dem Mond.

Die Fee Ragnar hatte den Weihnachtsmann bei den Umrundungen des Mondes erstaunt beobachtet. Sie saß hinter einem großen Stein und sah, wie der Schlitten genau vor ihren Augen abstürzte. Langsam ging sie näher. „Nanu, lieber Weihnachtsmann“, sagte sie, „dass du mir selbst die Geschenke bringst, war wirklich nicht nötig!“ „Von wegen Geschenke! Der Sack liegt genau auf der Nase des Mondes. Mein Kommen war nicht geplant, sondern ein Versehen“, schimpfte er.

„Bei mir auch“, lachte die Fee. „Ich habe mich selbst auf den Mond gezaubert und nun komme ich nicht mehr von hier weg. Vielleicht finden wir gemeinsam eine Lösung!“„Glaubst du das wirklich?“, fragte der Weihnachtsmann hoffnungsvoll.

„Ein bisschen zaubern kann ich noch. Lass es mich versuchen!“, schlug Ragnar vor.
„Zauber mir bitte die Geschenke wieder her, denn die Nase des Mondes hängt genau über einem tiefen Krater. Da komme ich nicht ran ohne abzustürzen“, bat der Weihnachtsmann. Gemeinsam gingen sie ganz nahe an die Nase des Mondes heran. 

Der Mond war krank und schlecht gelaunt. Seine Augen tränten und die Nase triefte. Jedes Mal, wenn er niesen musste, hüpfte der Sack in die Höhe und fiel auf die Nase zurück. „Aua!“, schrie der Mond. „Nicht genug, dass Ragnar mir den letzten Nerv tötet, weil Frauen ja immer soviel zu erzählen haben, jetzt taucht der Weihnachtsmann auch noch persönlich hier auf. Hol mir endlich dieses Ding von meiner Nase! Und dann verschwindet. Am besten alle beide!“ 

„Lass mich mal versuchen“, meinte die Fee. Sie murmelte eine Formel und der Sack hängte sich augenblicklich über ein Ohr des Mondes. Jetzt konnte ihn niemand mehr erreichen. Er war für immer verloren. 

„Du bist mir ja eine schöne Zauberin. Und was nun?“, schimpfte der Weihnachtsmann.
Ragnar sprach eine andere Formel, hielt plötzlich einen Zaubersack in beiden Händen und die Spielsachen aus dem Sack am Ohr des Mondes flossen begleitet von kleinen Sternen in den neuen Sack. Der Mond atmete erleichtert auf, schließlich wog der Sack so einiges. „Wir sind gerettet“, jubelten beide und fielen sich in die Arme. 

"Halt, langsam!", rief Ragnar dem Weihnachtsmann zu, der auf der Stelle abfahren wollte. "Ich muss mich noch vom Mond verabschieden. Auch wenn er seit seiner Erkältung schlecht gelaunt ist, so hat er mich doch liebevoll aufgenommen." 

"Machs gut!", rief sie ihm zu. "Gute Besserung und danke, für alles!" Der Mond brummte irgendetwas, aber Ragnar verstand es nicht mehr, denn der Weihnachtsmann hatte es furchtbar eilig auf die Erde zu kommen. Sie konnte nur noch winken.

Der Weihnachtsman brachte Ragnar ins Land der Feen zurück. Die Menschenkinder bekamen noch rechtzeitig ihre Geschenke. Am Heilig Abend sagte der Weihnachtsmann mit triefender Schnupfnase und heiserer Stimme sein noch fertig gewordenes Gedicht auf. Lea, Bea und Thea bekamen zur Strafe Himmelsarrest, nicht nur, weil sie den Stallburschen überredet hatten, dem Weihnachtsmann unerfahrene Tiere vor den Schlitten zu spannen, sondern auch, weil sie über die Vortragsweise des Weihnachtsgedichtes gekichert hatten. Da verging ihnen das Lachen für einige Zeit. Und wenn Ragnar und die anderen Feen abends den Mond betrachteten, sahen sie über seinem Ohr den leeren Sack vom Weihnachtsmann hängen.

Verfasser unbekannt


Sonntag, 13. Dezember 2020

Einen schönen und besinnlichen 3. Advent ....

wünsche ich all meinen Besuchern, Freunden, Verwandten und Bekannten.

Genießt den Tag im Kreis Eurer Lieben.

Hier noch ein Gedicht, passend zum Märchen von gestern.

Vom Bäumlein, das andere Blätter hat gewollt

Es ist ein Bäumlein gestanden im Wald
In gutem und schlechtem Wetter;
Das hat von unten bis oben halt
Nur Nadeln gehabt statt Blätter;
Die Nadeln, die haben gestochen,
Das Bäumlein, das hat gesprochen: 

"Alle meine Kameraden
Haben schöne Blätter an,
Und ich habe nur Nadeln,
Niemand rührt mich an;
Dürft′ ich wünschen, wie ich wollt,
Wünscht′ ich mir Blätter von lauter Gold." 

Wie′s Nacht ist, schläft das Bäumlein ein,
Und früh ist′s aufgewacht;
Da hatt′ es goldene Blätter fein,
Das war eine Pracht!
Das Bäumlein spricht: "Nun bin ich stolz;
Goldene Blätter hat kein Baum im Holz." 

Aber wie es abend ward,
Ging ein Bauer durch den Wald
Mit grossem Sack und langem Bart,
Der sieht die goldnen Blätter bald;
Er steckt sie ein, geht eilends fort
Und lässt das leere Bäumlein dort. 

Das Bäumlein spricht mit Grämen:
"Die goldnen Blättlein dauern mich,
Ich muss vor den andern mich schämen,
Sie tragen so schönes Laub an sich.
Dürft′ ich mir wünschen noch etwas,
So wünscht′ ich mir Blätter von hellem Glas." 

Da schlief das Bäumlein wieder ein,
Und früh ist′s wieder aufgewacht;
Da hatt′ es gläserne Blätter fein,
Das war eine Pracht!
Das Bäumchen sprach: "Nun bin ich froh;
Kein Baum im Walde glitzert so." 

Da kam ein grosser Wirbelwind
Mit einem argen Wetter,
Der fährt durch alle Bäume geschwind
Und kommt an die gläsernen Blätter;
Da lagen die Blätter von Glase
Zerbrochen in dem Grase. 

Das Bäumlein spricht mit Trauern:
"Mein Glas liegt in dem Staub;
Die anderen Bäume dauern
Mit ihrem grünen Laub.
Wenn ich mir noch was wünschen soll,
Wünsch′ ich mir grüne Blätter wohl." 

Da schlief das Bäumlein wieder ein,
Und wieder früh ist′s aufgewacht;
Da hatt′ es grüne Blätter fein.
Das Bäumlein lacht
Und spricht: "Nun hab′ ich doch Blätter auch.
Dass ich mich nicht zu schämen brauch." 

Da kommt mit vollem Euter
Die alte Geis gesprungen;
Sie sucht sich Gras und Kräuter
Für ihre Jungen;
Sie sieht das Laub und fragt nicht viel,
Sie frisst es ab mit Stumpf und Stiel. 

Da war das Bäumchen wieder leer,
Es sprach nun zu sich selber:
"Ich begehre nun keine Blätter mehr,
Weder grüner, noch roter, noch gelber!
Hätt′ ich nur meine Nadeln,
Ich wollte sie nicht tadeln." 

Und traurig schlief das Bäumlein ein,
Und traurig ist es aufgewacht;
Da besieht es sich im Sonnenschein
Und lacht und lacht!
Alle Bäume lachen′s aus;
Das Bäumlein macht sich aber nichts daraus. 

Warum hat′s Bäumlein denn gelacht,
Und warum denn seine Kameraden?
Es hat bekommen in der Nacht
Wieder alle seine Nadeln,
Dass jedermann es sehen kann.
Geh naus, sieh′s selbst, doch rühr′s nicht an!
Warum denn nicht?
Weil′s sticht.

Friedrich Rückert


 

 

Dienstag, 8. Dezember 2020

Gute Nachrichten ....

wie es scheint, hat Donald J. Trump die Wahl haushoch gewonnen und er wird Präsident bleiben. Es wurden Beweise vorgelegt und zum Vorschein kam ein millionenfacher Betrug. Damit haben die Demokraten sich selbst erledigt. Alle, die dabei geholfen haben, werden zur Verantwortung gezogen. Damit dürfte auch der "Great Reset" vom Tisch sein.

Benjamin Fulford hat darüber geschrieben und wenn es tatsächlich so kommt, dann hat das Gute gewonnen!

 

9:30 Minuten - https://www.youtube.com/watch?v=_zd2S6-w9Jo

Und hier noch etwas über Weihnachten und die deutsche Kultur.

Viel Vergnügen!

 

11:30 Minuten - https://www.youtube.com/watch?v=wTQQtRw65p4

Sonntag, 6. Dezember 2020

Einen schönen und besinnlichen 2. Advent ....

wünsche ich all meinen Besuchern, Freunden, Verwandten und Bekannten.

Genießt den Tag im Kreis Eurer Lieben.

Und natürlich auch einen wunderschönen Nikolaustag mit einer schönen Bescherung.

Advent

Es treibt der Wind im Winterwalde
die Flockenherde wie ein Hirt
und manche Tanne ahnt, wie balde
sie fromm und lichterheilig wird,
und lauscht hinaus. Den weißen Wegen
streckt sie die Zweige hin – bereit,
und wehrt dem Wind und wächst entgegen
der einen Nacht der Herrlichkeit.

Rainer Maria Rilke

 


Sankt Nikolaus

Es fürchten die Kinder Sankt Nikolaus
Und seine Rutenhiebe,
Doch teilt er die süßen Gaben aus,
Verwandelt sich Schrecken in Liebe.

Sankt Nikolaus ist des Lebens Bild
Mit seinen Schicksalsstreichen,
Mit seinen Gaben, süß und mild,
Und den Tagen, den freudenreichen.

Friedrich Pesendorfer

Sonntag, 29. November 2020

Einen schönen 1. Advent ....

 


wünsche ich all meinen Besuchern, Freunden, Verwandten und Bekannten. 

Genießt den Tag im Kreis Eurer Lieben.

Letzte Blüten

Noch eine Ros' am kahlen Strauch
Fand im Advent ich aufgeblüht,
Noch eines Liedes zarter Hauch
Klang mir verstohlen im Gemüt.

Der Rose Blätter taumeln hin,
Da ich sie kaum berührt, ins Beet,
Das Liedchen schwand mir aus dem Sinn –
Für Sommerkinder ist's zu spät!

Paul Heyse