Eine Art Tagebuch mit Ausflügen in die Welt der Politik und auch die Natur kommt nicht zu kurz. Mittlerweile beherrscht die Politik die Themen, was nicht unbedingt heißt, dass dieser Blog alle Themen unterstützt. Meinungsvielfalt ist gefragt und eine Bildung der eigenen Meinung!
Leider leben wir momentan in einer düsteren Zeit, schwer für Mutter und Kind. Aber es wird auch wieder bessere Zeiten geben und dafür wünsche ich Euch viel Zuversicht.
Hier habe ich ein paar Gedichte für Euch.
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Mutter
›Mutter‹ ist der schönste Name auf dem weiten Erdengrund. Zärtlich oft wird er gerufen leise aus der Kinder Mund.
Leise nur wird er gesprochen, wenn bang und traurig ist das Herz. Hilfesuchend oft gerufen, wenn dich drückt die Not, der Schmerz.
Wenn die Mutter ist dann selber von der Arbeit müd und alt, der Muttername bleibe heilig, dann denk zurück und gib ihr Halt.
Behütet, beschützt ein Leben lang, drum sag ich heut am Muttertag für deine Güte und Treue hab Dank, hab Dank.
Unbekannt
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Für Mutter...
"Mutter hat immer nur Arbeit und Plag', kennt keine Ruhe bei Nacht und bei Tag. Heut' ging sie fort! Darum helft alle drei: Heut' kochen wir für die Mutter den Brei!"
Milch nimmt der Walter, das Mehl rührt er an. Dann kommt der Zucker und Zimt noch dran; Pfeffer, ein bißchen, ein klein wenig Salz, Muskat und Senf und ein Löffelchen Schmalz.
Essig ein Spritzerchen muß noch hinein Kakaopulver schmeckt herrlich und fein. Nun wird gerührt und der Brei gekocht. "Horcht! Hat's nicht g'rad an der Türe gepocht?"
"Komm, liebe Mutter, der Tisch ist gedeckt! Ja, du wirst staunen, wie gut es dir schmeckt, und was du für tüchtige Köchinnen hast; heut' bist du bei uns Kindern zu Gast."
Mutter probiert und beinah wird ihr schlecht. "Fehlt was am Brei? Ist etwas nicht recht?" Da lacht die Mutter, spricht mahnend dabei: "Ja, viele Köche verderben den Brei!"
Unbekannt
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An Mutter denk ich jeden Tag, was immer auch geschehen mag. Vergessen kann ich Mutter nicht mit ihrem Lachen im Gesicht.
Die großen Augen, frisches Haar, gelebt, geliebt so manches Jahr, an Arbeit reich, an Münzen knapp, auf jeden Fall stets voll auf Trab.
Wenn der Bart von Kaiser Barbarossa dreimal um die Rundung des Tisches reicht, werde er aus dem Kyffhäuser wieder hervorkommen – vor dem jüngsten Tage aufwachen, sein verlassenes Kaisertum aufs neue antreten und bestätigen.
Der alte Kaiser Friedrich Barbarossa ist durch einen Zauber, eine übernatürliche heimliche Gewalt, in ein unterirdisches Schloss des Kyffhäuserberges in Thüringen versetzt worden. Hier sitzt er schlafend auf einem Stuhl von Elfenbein und stützt sein Haupt auf einen Marmortisch. Sein roter Bart, bei Lebzeiten dem gelben Flachse ähnlich, leuchtet wie Glut des Feuers und ist durch den Tisch, ja fast um denselben herumgewachsen.
Zuweilen bewegt der Kaiser das blonde Haupt, hebt die schweren Augenlider halb und zwinkt oder blinzelt mit den Augen. Durch solch’ traumhaftes Augenzwinkern winkt er in langen Zeiträumen – von 100 Jahren – einem Zwerg, kaum der Größe eines Knaben, hinaufzugehen und nachzusehen, ob die Raben, die Bilder der Zwietracht und des Unglücks, noch um den Berg fliegen und krächzen.
Ist dies der Fall, so schließt der Kaiser seufzend die Augen, schläft und träumt abermals 100 Jahre. Erst, wenn der Bart dreimal ganz um den runden Marmortisch gewachsen ist und ein mächtiger Adler in stolzem Flug sich aufschwingt, den Berg umkreist und den Rabenschwarm verscheucht, erst dann wird der Kaiser mit seinen gleichfalls verzauberten Getreuen erwachen.
Friedrich Rückert griff diese Sage auf und dichtete:
Barbarossa
Der alte Barbarossa, Der Kaiser Friederich, Im unterird’schen Schlosse Hält er verzaubert sich.
Er ist niemals gestorben, Er lebt darin noch jetzt; Er hat im Schloß verborgen Zum Schlaf sich hingesetzt.
Er hat hinabgenommen Des Reiches Herrlichkeit, Und wird einst wiederkommen, Mit ihr, zu seiner Zeit.
Der Stuhl ist elfenbeinern, Darauf der Kaiser sitzt: Der Tisch ist marmelsteinern, Worauf sein Haupt er stützt.
Sein Bart ist nicht von Flachse, Er ist von Feuersglut, Ist durch den Tisch gewachsen, Worauf sein Kinn ausruht.
Er nickt als wie im Traume, Sein Aug’ halb offen zwinkt; Und je nach langem Raume Er einem Knaben winkt.
Er spricht im Schlaf zum Knaben: Geh hin vors Schloß, o Zwerg, Und sieh, ob noch die Raben Herfliegen um den Berg.
Und wenn die alten Raben Noch fliegen immerdar, So muß auch ich noch schlafen Verzaubert hundert Jahr.
Grüner Schimmer spielet wieder Drüben über Wies' und Feld. Frohe Hoffnung senkt sich nieder Auf die stumme trübe Welt. Ja, nach langen Winterleiden Kehrt der Frühling uns zurück, Will die Welt in Freude kleiden, Will uns bringen neues Glück.
Seht, ein Schmetterling als Bote Zieht einher in Frühlingstracht, Meldet uns, dass alles Tote Nun zum Leben auferwacht. Nur die Veilchen schüchtern wagen Aufzuschau'n zum Sonnenschein; Ist es doch, als ob sie fragen: »Sollt' es denn schon Frühling sein?«
Seht, wie sich die Lerchen schwingen In das blaue Himmelszelt! Wie sie schwirren, wie sie singen Über uns herab ins Feld! Alles Leid entflieht auf Erden Vor des Frühlings Freud' und Lust - Nun, so soll's auch Frühling werden, Frühling auch in unsrer Brust!
wenn auch nur meteorologisch, der kalendarische Frühling beginnt am 20. März.
Ich bin frohen Mutes, dass der Corona Skandal nun bald vorbei ist und darum habe ich heute ein Gedicht für Euch.
Winters Flucht
Dem Winter ward der Tag zu lang, ihn schreckt der Vogel Lustgesang; Er horcht und hört’s mit Gram und Neid, Und was er sieht, das macht ihm Leid.
Er sieht der Sonne milden Schein, Sein eigner Schatten macht ihm Pein. Er wandelt über grüne Saat Und Gras und Keime früh und sprach: »Wo ist mein silberweißes Kleid, Mein Hut, mit Demantstaub bestreut?«
Er schämt sich wie ein Bettelmann Und läuft, was er nur laufen kann. Und hinterdrein scherzt Jung und Alt In Luft und Wasser, Feld und Wald; Der Kiebitz schreit, die Biene summt, Der Kuckuck ruft, der Käfer brummt; Doch weil’s noch fehlt an Spott und Hohn, So quakt der Frosch vor Ostern schon.
wünsche ich meinen Besuchern, Freunden, Verwandten und Bekannten. Macht Euch einen schönen Tag und und genießt das Leben! Nicht mehr lange und der Albtraum ist vorbei!
Unter diesen Link findet Ihr viele schöne Gedichte zum Valentinstag! Aber auch schöne Bilder.
trotz allem muss man weiter Hoffnung haben. Eigentlich bin ich ein optimistischer Mensch aber natürlich habe ich auch manchmal weniger gute Tage. Diese Politik ist nur noch unerträglich geworden.
So habe ich mir heute mal wieder ein paar Gedichte angeschaut, die sogar in die heutige Zeiten passen.
Man muss auch mal abschalten können, oder?
Wir hatten gestern 10 cm Neuschnee und eine fantastische Winterlandschaft. Nichts ist momentan von einer Klimaerwärmung zu spüren, im Gegenteil, wir haben auch tagsüber Minusgrade. Was soll´s, es ist immer noch Winter!
Dienst – im Dienst! o schlimmes Wort, Das klingt so starr und frostig; Die Lieb' ist hin, der Lenz ist fort, Mein Herz, werd' mir nicht rostig.
Trompete sieht mich traurig an, Mit Flor ist sie umhangen; Sie haben den lustigen Fiedelmann In Käfig eingefangen.
Die schwere Zeit, die schwere Not Sank lastend auf ihn nieder, Muß spielen um sein täglich Brot – Verstummt sind seine Lieder.
Der einst, die Zither leicht im Arm, Sang an des Rheines Welle, Schlägt jetzt den Takt – daß Gott erbarm! In der Sixtinischen Kapelle.
und ein frohes glückliches und friedliches Weihnachtsfest wünsche ich allen Menschen auf unserer Welt!
Die Fenster unserer Herzen Machen wir sie auf für das Licht, für die Sonne am Tag und die Sterne in der Nacht. Kommt Licht in unsere Augen, dann kommt auch Licht in unser Herz.
Unbekannt
Der Nachbar
Mein Nachbar ist Heiligabend allein, ach was, ich lade ihn einfach zu mir ein. Ich kaufe ihm noch ein Geschenk, dann weiß er, dass ich an ihn denk.
Neben unserem Haus wohnt Rudolf, ein älterer Herr. Er ist querschnittsgelähmt und hat vor zehn Jahren im Sommer seine Frau und seinen elf jährigen Sohn durch einen Autounfall verloren. Er selber hat das Unglück überlebt und ist seitdem an den Rollstuhl gefesselt. Als Erinnerung an seine geliebte Familie sitzt auf seiner Couch ein kleiner, brauner Teddy.
Rudolfs Leben ist zurzeit sehr hart und eintönig. Es kommen täglich der Pflegedienst und zweimal die Woche Frau Müller, die die Wohnung aufräumt. Ansonsten ist er allein.
Doch seit kurzem besucht den querschnittsgelähmten Mann der kleine Anton von nebenan. Rudolf holt dann immer das dicke Märchenbuch seines Sohnes aus dem Schrank und liest dem Nachbarsjungen vor. Die schönen Geschichten begeistern stets beide und der Junge kommt gern herüber, um ihnen zu lauschen. Es ist Heiligabend. Anton wird vom Weihnachtsmann beschert und unter den Geschenken ist auch ein neues Märchenbuch. Nachdem der Junge seine Gaben begutachtet hat, fragte er: „Mutti, können wir nicht den Rudolf heute Abend zu uns holen? Dann ist er nicht so allein und kann sich mit uns freuen und mir aus dem neuen Märchenbuch vorlesen. Ach, Mutti, sag ja!“
Die Mutter schaut aus dem Fenster. Sie bemerkt, dass bei ihrem Nachbar noch Licht brennt und nickt. „Oh ja! Papa komm, wir holen Rudolf!“
Beide gehen zur Wohnung des kranken Mannes und klingeln. Es dauert einige Zeit, da geht die Tür auf. Vor ihnen steht Rudolf in seinem Rollstuhl.
Freudestrahlend fragt Anton: „Guten Abend Rudolf, kommst du mit zu uns rüber und schaust dir meine Weihnachtsgeschenke an? Ich habe ein neues Märchenbuch bekommen, da könntest du mir gleich etwas draus vorlesen.“
Der einsame Mann sagt sofort: „Ja! Doch warte, ich muss nur schnell noch einmal in meine Wohnung. Ich komme gleich mit.“ Er fährt zurück und kommt mit einer größeren Tüte wieder.
Als Rudolf in das Wohnzimmer seiner Nachbarn kommt, übermannt es ihn und Tränen laufen über seine Wangen. Der Anblick des Weihnachtsbaums und zum Heiligenabend nicht allein sein zu müssen, lässt seine Augen feucht werden.
„Ihr macht mir eine große Freude“, kommt es leise über seine Lippen. Dann überreicht Rudolf seinem kleinen Freund die mitgebrachte Tüte. Es schimmert etwas Braunes aus der Öffnung. Anton holt den Teddybär vor, der bei seinem Märchenonkel immer auf dem Sofa gesessen hat. Der einsame Mann trennte sich von seinem Heiligtum, dem Plüschbären seines verstorbenen Sohnes.
Anton freut sich, doch seine Eltern noch mehr. Sie können das Geschenk sehr gut einordnen. Auch Rudolf erhält ein kleines Päckchen von seinen Nachbarn. Erneut laufen Tränen der Rührung über sein Gesicht. Es ist Jahre her, seit er zum Weihnachtsfest etwas bekommen hat.
Dann zeigt Anton ihm das neue Märchenbuch und es dauerte nicht lange, bis Rudolf eine Geschichte vorliest. Danach meint er: „Das Märchenbuch ist aber dick, da kannst du mich oft besuchen kommen.“
Die Zeit vergeht wie im Fluge. Plötzlich klingelte es an der Tür. Der Vater schaut nach und ruft: „Rudolf, hier ist Besuch für dich!“ „Das kann doch nicht sein! Wer kommt mich besuchen? Mein Bruder wohnt in Kanada und ansonsten habe ich keine Verwandtschaft mehr.“
Dann steht ganz unverhofft sein Bruder im Wohnzimmer. Wieder laufen Rudolf die Tränen übers Gesicht. Aber dieses Mal sind es Tränen der Freude. „Wir wollten dich überraschen, doch bei dir in der Wohnung brannte kein Licht, so haben wir eben beim Nachbar geklingelt, um uns zu erkundigen.“
Nun kommen auch noch Rudolfs Schwägerin und deren Enkelin Kathrin ins Zimmer. Was für eine Freude. Anton und Kathrin haben gleich Freundschaft geschlossen und spielen miteinander. Der Vater holt eine Flasche Sekt aus dem Kühlschrank und auf das Wiedersehen wird angestoßen.
Rudolfs Bruder ist anschließend noch sechs Wochen in Deutschland geblieben. In dieser Zeit haben sie Rudolfs Wohnung verkauft und ihn für immer mit nach Kanada genommen. Seit dem hat der einsame Mann wieder eine richtige Familie. Sein kleiner Freund Anton bekommt immer noch regelmäßig Post aus Übersee. Seine Märchen muss der Junge allerdings nun alleine lesen.
wünsche ich all meinen Besuchern, Freunden, Verwandten und Bekannten.
Genießt den Tag im Kreis Eurer Lieben.
Hier noch ein Gedicht, passend zum Märchen von gestern.
Vom Bäumlein, das andere Blätter hat gewollt
Es ist ein Bäumlein gestanden im Wald In gutem und schlechtem Wetter; Das hat von unten bis oben halt Nur Nadeln gehabt statt Blätter; Die Nadeln, die haben gestochen, Das Bäumlein, das hat gesprochen:
"Alle meine Kameraden Haben schöne Blätter an, Und ich habe nur Nadeln, Niemand rührt mich an; Dürft′ ich wünschen, wie ich wollt, Wünscht′ ich mir Blätter von lauter Gold."
Wie′s Nacht ist, schläft das Bäumlein ein, Und früh ist′s aufgewacht; Da hatt′ es goldene Blätter fein, Das war eine Pracht! Das Bäumlein spricht: "Nun bin ich stolz; Goldene Blätter hat kein Baum im Holz."
Aber wie es abend ward, Ging ein Bauer durch den Wald Mit grossem Sack und langem Bart, Der sieht die goldnen Blätter bald; Er steckt sie ein, geht eilends fort Und lässt das leere Bäumlein dort.
Das Bäumlein spricht mit Grämen: "Die goldnen Blättlein dauern mich, Ich muss vor den andern mich schämen, Sie tragen so schönes Laub an sich. Dürft′ ich mir wünschen noch etwas, So wünscht′ ich mir Blätter von hellem Glas."
Da schlief das Bäumlein wieder ein, Und früh ist′s wieder aufgewacht; Da hatt′ es gläserne Blätter fein, Das war eine Pracht! Das Bäumchen sprach: "Nun bin ich froh; Kein Baum im Walde glitzert so."
Da kam ein grosser Wirbelwind Mit einem argen Wetter, Der fährt durch alle Bäume geschwind Und kommt an die gläsernen Blätter; Da lagen die Blätter von Glase Zerbrochen in dem Grase.
Das Bäumlein spricht mit Trauern: "Mein Glas liegt in dem Staub; Die anderen Bäume dauern Mit ihrem grünen Laub. Wenn ich mir noch was wünschen soll, Wünsch′ ich mir grüne Blätter wohl."
Da schlief das Bäumlein wieder ein, Und wieder früh ist′s aufgewacht; Da hatt′ es grüne Blätter fein. Das Bäumlein lacht Und spricht: "Nun hab′ ich doch Blätter auch. Dass ich mich nicht zu schämen brauch."
Da kommt mit vollem Euter Die alte Geis gesprungen; Sie sucht sich Gras und Kräuter Für ihre Jungen; Sie sieht das Laub und fragt nicht viel, Sie frisst es ab mit Stumpf und Stiel.
Da war das Bäumchen wieder leer, Es sprach nun zu sich selber: "Ich begehre nun keine Blätter mehr, Weder grüner, noch roter, noch gelber! Hätt′ ich nur meine Nadeln, Ich wollte sie nicht tadeln."
Und traurig schlief das Bäumlein ein, Und traurig ist es aufgewacht; Da besieht es sich im Sonnenschein Und lacht und lacht! Alle Bäume lachen′s aus; Das Bäumlein macht sich aber nichts daraus.
Warum hat′s Bäumlein denn gelacht, Und warum denn seine Kameraden? Es hat bekommen in der Nacht Wieder alle seine Nadeln, Dass jedermann es sehen kann. Geh naus, sieh′s selbst, doch rühr′s nicht an! Warum denn nicht? Weil′s sticht.
Tut auf den Ring und zieht ihn weit und weiter Durch tausend Boten über Berg und Tal! Bald glüht der Bund und flammet stets und heiter Den Völkern all ein friedlich Feuermal.
Was schlecht ist, soll zerrinnen, Die Lüge nicht gewinnen! Ein furchtlos Herz und offene Bruderhand Gewinnt den Sieg im alten Heimatland!
Unsre Heimat, das sind nicht nur die Städte und Dörfer,
Unsre Heimat sind auch all die Bäume im Wald.
Unsre Heimat ist das Gras auf der Wiese, das Korn auf dem Feld,
Und die Vögel in der Luft und die Tiere der Erde
Und die Fische im Fluß sind die Heimat.
Und wir lieben die Heimat, die schöne
Und wir schützen sie, weil sie dem Volke gehört,
Weil sie unserem Volke gehört.
Zitat:
So manch einer wird dieses Lied noch kennen. Zumindest wenn er in der DDR aufwuchs. Heute wird schnell deutlich: Diese Zeilen, dieses Lied stammen aus einer anderen Zeit. Aus einer Zeit, die vor über 30 Jahren zu Ende ging. Doch mit dem Ende dieser Zeit kam nicht das Ende des Sinns dieser Zeilen. Er lebt, bewußt oder unbewußt, in der Erinnerung und in den Herzen der Menschen weiter. Gerade, weil sie wohl wissen, dass dieses Lied einen Idealzustand beschreibt, der so in der Realität nicht zu finden war. Mit der Wende sind wir dem Ideal dieses Liedes nicht nähergekommen. Vielleicht muss es Traum bleiben.
Die innere Begleitmelodie einer Welt ohne Bevormundung und Lüge, in der der Grundstein gelegt ist für ein freies Deutschland, in dem die allen Völkern eigene Heimatliebe wieder das bindende Glied der Menschen wird und sie gerade aufgrund dieser Heimatliebe anderen Völkern die Hände reichen.
Eine Villa im Grünen mit großer Terrasse,
vorn die Ostsee, hinten die Friedrichstraße;
mit schöner Aussicht, ländlich-mondän,
vom Badezimmer ist die Zugspitze zu sehn –
aber abends zum Kino hast dus nicht weit.
Das Ganze schlicht, voller Bescheidenheit:
Neun Zimmer, – nein, doch lieber zehn!
Ein Dachgarten, wo die Eichen drauf stehn,
Radio, Zentralheizung, Vakuum,
eine Dienerschaft, gut gezogen und stumm,
eine süße Frau voller Rasse und Verve –
(und eine fürs Wochenend, zur Reserve) –,
eine Bibliothek und drumherum
Einsamkeit und Hummelgesumm.
Im Stall: Zwei Ponies, vier Vollbluthengste,
acht Autos, Motorrad – alles lenkste
natürlich selber – das wär ja gelacht!
Und zwischendurch gehst du auf Hochwildjagd.
Ja, und das hab ich ganz vergessen:
Prima Küche – erstes Essen –
alte Weine aus schönem Pokal –
und egalweg bleibst du dünn wie ein Aal.
Und Geld. Und an Schmuck eine richtige Portion.
Und noch ne Million und noch ne Million.
Und Reisen. Und fröhliche Lebensbuntheit.
Und famose Kinder. Und ewige Gesundheit.
Ja, das möchste!
Aber, wie das so ist hienieden:
manchmal scheints so, als sei es beschieden
nur pöapö, das irdische Glück.
Immer fehlt dir irgendein Stück.
Hast du Geld, dann hast du nicht Käten;
hast du die Frau, dann fehln dir Moneten –
hast du die Geisha, dann stört dich der Fächer:
bald fehlt uns der Wein, bald fehlt uns der Becher.
Etwas ist immer.
Tröste dich
Jedes Glück hat einen kleinen Stich.
Wir möchten so viel: Haben. Sein. Und gelten.
Daß einer alles hat:
das ist selten.
wünsche ich meinen Besuchern, Freunden, Verwandten und Bekannten. Genießt das Pfingstfest im Kreis Eurer Lieben.
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Hier habe ich noch ein paar Gedichte für Euch.
Pfingsten, das liebliche Fest, war gekommen, es grünten und blühten
Feld und Wald; auf Hügeln und Höhn, in Büschen und Hecken
Übten ein fröhliches Lied die neuermunterten Vögel;
Jede Wiese sproßte von Blumen in duftenden Gründen,
Festlich heiter glänzte der Himmel und farbig die Erde.
Johann Wolfgang von Goethe
Pfingstbestellung
Ein Pfingstgedichtchen will heraus
ins Freie, ins Kühne.
So treibt es mich aus meinem Haus
ins Neue, ins Grüne.
Wenn sich der Himmel grau bezieht,
mich stört's nicht im geringsten.
Wer meine weiße Hose sieht,
der merkt doch: Es ist Pfingsten.
Nun hab ich ein Gedicht gedrückt,
wie Hühner Eier legen,
und gehe festlich und geschmückt –
Pfingstochse meinetwegen –
dem Honorar entgegen.
Joachim Ringelnatz
Pfingsten
Schöne Zeit von Himmelfahrt
Bis zum nahen Pfingsten,
Wo der Geist sich offenbart
Groß auch im Geringsten.
Glockenklang erschallt vom Dom,
Und zur Lust des Maien
Wallt hinaus der Menschenstrom,
Alles will sich freuen!
Freue sich, wer Gutes tat,
Wer dafür gestritten,
Wer gestreut der Zukunft Saat,
Und auch wer gelitten!
Ja, ich weiß, es wird geschehn,
Was wir jetzt noch hoffen,
Daß zum Glück die Tore stehn
Allen einst noch offen.
Daß man nicht mehr sieht verirrt
Scharen Lebensmüder;
Keine Herde und kein Hirt,
Freie nur, nur Brüder!
Wenn kein Druck den Geist mehr dämpft,
Wenn ein zweites Eden,
Aber schöner, weil erkämpft,
Folgt auf unsre Fehden.
Eines Himmels Erdenfahrt
Und ein andres Pfingsten,
Wo der Geist sich offenbart,
Groß auch im Geringsten.
Hermann Lingg
Der Nachtigall Pfingstgesang
Zu Pfingsten sang die Nachtigall
nachdem sie Tau getrunken;
die Rose hob beim hellen Schall
das Haupt, das ihr gesunken!
O kommt ihr alle trinkt und speist,
ihr Frühlingsfestgenossen,
weil übers ird'sche Mal der Geist
des Herrn ist ausgegossen.
Friedrich Rückert
Pfingsten
Zwischen Tulpenflammen und Narzissen
Springen unter schweren Fliederbüschen
Kleine Mädchen losen Haars im Garten.
Lerne, Herz! Die kleinen Mädchen wissen
Mehr vom Glück, als du; mit ihrem Springen
Loben sie den heiligen Geist der Pfingsten
Zwischen Tulpenflammen und Narzissen.
Denn der heilige Geist ist ausgegossen
In den glutenbunten Tulpenflammen,
Und er heißt: Seid fröhlich, Menschenkinder!
Jede Blume, glorienumflossen,
Ist, dem Haupt Mariens gleich, ein Abbild
Milder, tiefer, süßer Gottesliebe ...
Denn der heilige Geist ist ausgegossen.