Die Nullzinspolitik war den Sparern gegenüber wenigstens noch ehrlich! So könnte man das Gespräch über die Performance von Geldversprechen, hier im Besonderen des Deutschen liebste Anlageform, die Lebens- oder Rentenversicherung, zusammenfassen.
Während die Versicherungskonzerne die Verzinsungen VOR Abzug von Kosten in homöopathischen Dosen nach oben anpassen, führt die immense Kaufkraftentwertung der aktuellen Zeit dazu, dass die Nettorealverzinsung in einem nie dagewesenen Ausmaß ins Negative abrutscht. Das Ergebnis waren rund 500 Milliarden Euro Kaufkraftverlust in den Geldwerten der Deutschen allein im Jahr 2022. Und trotzdem vertrauen 83 Millionen Besitzer von privaten Lebens- und Rentenversicherungen ihr Geld immer noch den Banken und Versicherungen an und betreiben damit regelmäßig Rückwärtssparen. Das Vertrauen in diese „Anlageform“ ist als sehr hoch einzustufen und das obwohl der Staat in den letzten Jahren immense Eingriffsmöglichkeiten in das Vermögen der Versicherungsnehmer geschaffen hat. Der § 314 Versicherungsaufsichtsgesetz war erst der Anfang. Risikobegrenzungsgesetz, CAC-Klausel und LVRG II sind die Regelungen der aktuellen Zeit, die jeder Besitzer eines solchen privaten Vorsorgevertrages kennen sollte.
Als wäre das nicht schon genug, haben Versicherungen mit den Folgen der Nullzinspolitik zu kämpfen. Die Problematik ist vergleichbar mit der Situation der Pensionskassen in England und mit den jüngsten Bankenschieflagen in den USA. Natürlich sind deutsche Versicherungskonzerne hinsichtlich Ihrer Kundengruppe deutlich diversifizierter aufgestellt, aber das Underlying ist genau dasselbe. Ein Großteil des Kapitals ist in langlaufenden Staatsanleihen aus der letzten Dekade gebunden. Die Renditen dieser Anleihen notieren zwischen 0 – 1,5%. Lächerlich im aktuell Zinsumfeld. Dass diese Anleihen im abgelaufenen Jahr die schlechteste Performance seit 200 Jahren abgeliefert haben, ist wenigen bewusst. Erst wenn ein gewisser unplanmäßiger Liquiditätsabfluss stattfindet, wird das Ausmaß (siehe USA) sichtbar. Anleihen müssen deutlich unter Wert veräußert werden und Gläubiger können nicht mehr voll bedient werden.
Jedem, dem sein hart verdientes Geld noch ansatzweise etwas bedeutet, sollte die Möglichkeiten nutzen, seine Geldversprechen zu schützen und beginnen Vermögens- und Kaufkraftabsicherung zu betreiben.