"Jede einzelne eurer erbärmlichen kleinen europäischen Städte wird zerstört werden. Wollt ihr wissen, wie? In einem gleißenden Lichtblitz. 190 Millionen Grad, die alles im Umkreis von einer Meile verdampfen. Alles weg, Staub fertig. Und dann gibt es neun Meilen weite Feuerbälle, alles brennt, alles schmilzt, alle Gebäude brennen nieder. Und darüber hinaus, in noch größerer Entfernung, wird es weitere Brände, radioaktiven Tod und Zerstörung geben. Und dann geht das ganze Material in die Luft und bedeckt die Wolken. Und der nukleare Winter setzt ein. Es wird nicht nur eine einzige Atombombe explodieren. Es werden Tausende sein, die hochgehen. Europa wird aufhören zu existieren." – So beschreibt der US-Militärexperte und ehemalige UN-Waffeninspekteur Scott Ritter den Ablauf eines Atomkrieges und seine Folgen für Europa.
Ritter warnt eindringlich davor, wie nah der Atomkrieg als tatsächliches Szenario über uns allen schwebt. Sollten der vom ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskij vorgestellte "Siegesplan" tatsächlich realisiert werden – der NATO-Beitritt der Ukraine –, dann stünde die Menschheit vor ihrer totalen Auslöschung: "Glaubt ihr wirklich, dass sich alles ändert, wenn ihr der Ukraine erlaubt, Raketen auf Russland abzufeuern? Glaubt ihr, dass das das Gleichgewicht der Kräfte verschieben wird? Das wird es nicht, denn Russland wird euch vernichten. [...] Wir feuern unsere Raketen ab. Russland feuert Raketen ab, und die ganze Welt geht unter. Übrigens, die ganze Welt geht unter. Es gibt keinen Weg, wie wir aus einem Atomkonflikt mit einem guten Gefühl herauskommen. Da sind wir also. So sieht es aus. Wir werden alle sterben. Und das alles dank der Dummheit der Europäer."
Ritter appelliert insbesondere an die deutschen Bürger, nicht zuzulassen, dass es soweit kommt oder dass US-Mittelstreckenraketen in Deutschland stationiert werden: "Ihr Deutschen da draußen, ihr wisst doch, dass wir Raketen auf eurem Boden stationieren. Scholz hat es erlaubt, und sie werden 2026 kommen, wenn wir dann noch leben. Und diese Raketen werden von Natur aus destabilisierend sein. Vielleicht sind all die Deutschen, die Anfang der 1980er Jahre gegen die Stationierung demonstriert haben, tot oder in Altersheimen. Das ist in Ordnung. Die neue Generation soll sich anschauen, was passiert ist, als Deutschland ein Gewissen hatte, als die Deutschen auf die Straße gehen und Nein zu Atomwaffen sagen konnten. Sie brachten 1983 eine Regierung zu Fall und sorgten für den politischen Schwung, der zum Atomwaffensperrvertrag und zur Abschaffung der Raketen führte. Deutschland könnte wieder führen."
Außerdem sprachen wir mit Scott Ritter über die neuen Spannungen auf der koreanischen Halbinsel, über den möglichen Ablauf eines Krieges zwischen Süd- und Nordkorea, über die zunehmenden weltweiten Spannungen vor dem BRICS-Gipfel kommende Woche und über den Fall des US-Imperiums. Ritter betont: "Wir beobachten den Zusammenbruch eines Imperiums: des US-Imperiums. Und wenn ein Imperium zusammenbricht, gibt es diese Art von Konflikten. Allem gemeinsam ist der Niedergang der Vereinigten Staaten als Weltmacht. Wir sind nicht mehr der Hegemon, für den wir uns halten. Und je mehr wir versuchen, eine hegemoniale Vorherrschaft zu behaupten, desto mehr werden wir zurückgedrängt. Und einige dieser Rückschläge werden sich gewaltsam äußern."