Putsch in Niger und die Folgen
Wieder ein Putsch in einem Staat der Sahelzone – diesmal in Niger. Die Präsidentengarde putschte gegen Präsident Mohamed Bazoum. Dies ausgerechnet in dem Land, das als letzte Bastion der Stabilität in der Sahelzone galt und von dem Kanzler Scholz bei seinem Besuch vor einem Jahr sagte, dies sei ein Land, »mit dem - so wörtlich – wir eng zusammenarbeiten und das für uns sehr zähle«.
Die Bundeswehr hat mit ein paar 100 Mann in Niger Soldaten ausgebildet, die USA und Frankreich haben Truppen stationiert.
In Niger wird unter anderem Uran gefördert. Doch aus dem Land selbst kommen nur vier Prozent der weltweiten Uranproduktion.
Der westafrikanische Block Ecowas verhängte das Einfrieren »aller Dienstleistungstransaktionen, einschließlich der Energietransaktionen«.
Währenddessen hat Nigeria die Stromversorgung zu seinem Nachbarland Niger abgeschaltet. Die geschehe »im Einklang mit den von Nigers westafrikanischen Nachbarn beschlossenen Sanktionen, hieß es.
Ecowas schickte sogar eine Delegation nach Niger. Über deren Erfolg oder Misserfolg und über die Bedeutung des bisher weitgehend unblutigen Putsches reden wir mit Kurt Gerhardt.
Kurt Gerhardt war Journalist und in den 1980er Jahren Landesdirektor des damaligen Deutschen Entwicklungsdienstes (DED) im westafrikanischen Niger. Heute hat er immer noch viele Freunde dort und bereist das Land.