Gazprom-Chef sieht Apokalypse des Geldsystems und Neuordnung der Welt steht bevor
Der Vorstandsvorsitzende des weltgrößten Erdgasförderunternehmens, Alexei Miller, bezeichnete am Donnerstag auf dem Internationalen Wirtschaftsforum in St. Petersburg den jüngst starken Anstieg der Gas- und Ölpreise als eine Chance für Russland. So habe das Weltfinanzsystem die Kontrolle über die Rohstoffmärkte verloren und sei selbst zum Auslöser eines starken inflationären Impulses geworden. Miller fügte hinzu, dass sich der Schwerpunkt des Bretton-Woods-Systems von "Geld-Ware-Geld" auf "Ware-Geld-Ware" verlagert habe. So würden nun Rohstoffe den Marktpreis regulieren, und die Dominanz des Dollars würde verschwinden und schließlich würde sich das Paradigma ändern.
"Wir erleben Preisschocks bei den Gaspreisen, eine extrem hohe Volatilität auf den Rohstoffmärkten und eine sehr starke Inflation. Aber all diese Entwicklungen haben nicht erst gestern begonnen, nicht einmal heute, und hier müssen wir den ausländischen Regulierungsbehörden und insbesondere den europäischen Regulierungsbehörden 'vielen Dank' sagen", so Miller.
Die "Apokalypse" des Geldsystems, in dem der US-Dollar den Markt dominierte, sei unaufhaltsam. Zu beobachten sei: Statt in Dollar würde der Welthandel zunehmend in nationalen Währungen abgewickelt werden. Nur eine Frage der Zeit ist ein Paradigmenwechsel, bei dem das Weltsystem neu geordnet wird.