„Wehret den Anfängen“ bedeutet nicht, dass alles Autoritäre gleich oder vergleichbar ist, sondern dass alles Autoritäre gleich oder vergleichbar beginnt. Wer nicht will, dass wir „Wehret den Anfängen“ sagen, wer diesen Satz fürchtet, ist vermutlich selbst ein solcher Anfang. Wer diesen Satz nicht fürchten muss, hat kein Problem damit, wenn ihn jemand ausspricht.
Unsere Sprache ist einem historischen Angriff skrupelloser, machtbesessener Ideologen ausgeliefert. Sie sitzen in allen Institutionen, in der Regierung, in Behörden, an Gerichten, in den Medien. Sie fürchten nichts mehr als unsere Freiheit, besonders die Freiheit unserer Worte.
Vor einer Woche tilgte die Tagesschau, für die wir alle gezwungen sind zu bezahlen, das Wort Mutter. Im entsprechenden Artikel war von „entbindender Personen”, was streng genommen die Hebamme oder der Arzt wäre, diese Verrückten verrennen sich in ihrer eigenen Phantasiesprache, und von „gebärender Person“ die Rede. Die Regierung will sogar möglich machen, dass das Wort „Mutter“ nicht mehr in Geburtsurkunden steht.
Es ist kein Zufall, dass diese Menschen eine Form von Sprach-Stalinismus betreiben. Es geht ihnen nicht um Worte. Es geht darum, dass wir tun sollen, was die Mächtigen wollen.