Hiroshima und Nagasaki waren ein Menetekel, mit dessen Folgen wir leben müssen - in völliger Macht- und weitgehender Bewusstlosigkeit.
Dieser Vortrag ist ein Versuch, diesen Zustand zu ändern.
Wie kam es zum Abwurf der Atomwaffen auf Japan, wenn ihre Entwicklung doch damit gerechtfertigt wurde, dass Nazi-Deutschland daran gehindert werden musste, sie als erster und einziger zu besitzen? Hat der Einsatz der Atombomben gegen die Städte Hiroshima und Nagasaki wirklich den 2. Weltkrieg beendet? Sichern die Atomwaffen, so schrecklich sie sind, seitdem den Frieden zwischen den Supermächten? Gibt es also eine moralische Rechtfertigung für die Drohung mit Atomwaffen? Wird die Drohung eines weitaus größeren Massenmordes als den von Hiroshima und Nagasaki einen weiteren Einsatz verhindern?
Warum ist es einerseits unsere moralische, staatlich unterstützte und mit der vollen Schärfe der Gesetze belegte Pflicht, uns an den Massenmord in den Vernichtungslagern der Nazis zu erinnern und seine Wiederholung zu verhindern, während wir andererseits nicht selbst darüber entscheiden sollen, ob die Entscheidung zur Androhung eines Massenmordes an der gesamten Zivilbevölkerung anderer Länder, der Tiere, der Natur und die Verseuchung des Erbgutes allen Lebens unsere Zustimmung findet?
Ist es vernünftig, diese Fragen angesichts einer bedrohlicher werdenden Zukunft weiter in Vollnarkose zu verschlafen?