"Wenn das Imperium seinen verbrecherischen Plan vorantreiben will, werden wir unser Heimatland verteidigen und wir werden ein ganzes Land, ein ganzes Volk verteidigen und schützen." – Entschlossen tritt der wiedergewählte venezolanische Präsident Nicolás Maduro am 31. Juli 2024 vor die Presse. Er legt bei seiner Ansprache den Fokus auf die vom Westen geschürten Unruhen in Venezuela und die Nichtanerkennung seines Wahlsiegs im kollektiven Westen.
"Wie viele Regierungen der Welt, meine Herren von der Europäischen Union, meine Herren vom Carter Center, wie viele Kommuniqués haben Sie herausgegeben, als Donald Trump Betrug bei der Wahl anprangerte, bei der Präsident Biden zum Präsidenten ernannt wurde? Wie viele Kommuniqués hat die Europäische Union herausgegeben? Das Carter Center, wie viele Regierungen der Welt haben eine Überprüfung aller Wahllokale in den Vereinigten Staaten gefordert, etwa die Regierung in London, der Hohe Kommissar für Menschenrechte? Trump blieb mit seinem Schrei nach Betrug zurück."
Laut offiziellem Ergebnis des Nationalen Wahlrates in Venezuela (CNE) geht Maduro mit 51,2 Prozent der Stimmen gegen 44,2 Prozent seines Hauptrivalen Edmundo González Urrutia als Sieger aus den Präsidentschaftswahlen Ende Juli hervor.
Die USA und einige lateinamerikanische verbündete Länder erkennen das Ergebnis jedoch nicht und erklärten formell González Urrutia zum offiziellen Sieger. Auch die EU zweifelt an der Echtheit der Wahlergebnisse.
Maduro hingegen beklagt die Einmischung vor allem der USA in die inneren Angelegenheiten Venezuelas und meint, diese würden „mal wieder“, wie schon 2018 bei den venezolanischen Wahlen, versuchen, in seinem Land einen Staatsstreich organisieren. Das öl- und gold-reiche Land wird seit Jahren mit zahlreichen westlichen Sanktionen belegt. Die USA, Portugal, Spanien, Großbritannien, Frankreich und Belgien haben nach Angaben aus Caracas venezolanische Vermögen im Wert von acht Milliarden Dollar eingefroren. Der venezolanische Gold- und Ölhandel wurde mit westlichen Embargos belegt. Venezuela unter Maduro konzentriert sich im Handel stattdessen auf China und Russland und strebt einen baldigen BRICS-Beitritt an.
Die jüngsten Ereignisse rund um die venezolanische Wahl verurteilte Präsident Maduro nun aufs Schärfste und betonte die Entschlossenheit Venezuelas, sich gegen die ausländischen Interventionen zu wehren. Maduro klagte in diesem Zusammenhang auch die westlichen Medien an und warnte vor den Gefahren eines aufgezwungenen Konflikts: "Warum müssen Sie ein Land in den Krieg treiben, Sie und Ihre Medien? Erinnern Sie sich an die Massenvernichtungswaffen im Irak? Wer hat dieses Szenario geschaffen? Wer hat die Lüge erfunden? Und wer hat eine Million Tote im Irak in die Luft gejagt? Und haben die großen Medien des Westens um Vergebung gebeten? Wer verlangt eine Entschuldigung von CNN, BBC, AP, AFP, EFE, Washington Post, New York Times? Wer verlangt Vergebung für die eine Million Familien, die ihre Familien im Irak verloren haben? Wer verlangt Vergebung für die mehr als 200.000 Toten und die Invasion in Libyen und die Ermordung seines Führers, des großen Mohammad Gaddafi? Wer verlangt Vergebung für 20 Jahre der Zerstörung und des Sterbens in Afghanistan? Warum zieht die Presse das venezolanische Volk mit hinein?"
Maduro zeigt sich kämpferisch und entschlossen. Die Unruhen im Land, die bereits mehrere Tote gefordert haben, bezeichnete er als von den USA und ihren Vasallen orchestriert, gesteuert und finanziert: "Die bezahlten, unter Drogen gesetzten, ausgebildeten Kriminellen schafften es nicht, dieses von den Vereinigten Staaten und Amerika und der ganzen Welt vorbereitete Skript zu installieren, und Elon Musk, der Angst hat."