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Dienstag, 8. Mai 2018

Gedichte und Bilder zum Vatertag ....


Unsere Väter

Unsere Väter sind gesessen
auch vor vollen Gläsern hier;
unsre Väter sind vergessen,
und vergessen werden wir.

Wer kann alles auch behalten,
was geschieht und nicht geschieht?
Ob sich hier die Stirn in Falten,
dort der Mund zum Lächeln zieht?

Leer' und volle Köpf und Taschen
werden nach uns auch noch sein,
nach uns gibt's noch Krüg' und Flaschen,
Gläser mit und ohne Wein.

Und wenn diese gehen zu Scherben,
neue Gläser werden draus;
wenn die alten Gäste sterben,
kommen neue Gäst ins Haus.

Könnten unsre Väter sprechen,
sprächen sie: Stoßt an und zecht!
Leben war noch nie Verbrechen,
und der Lebende hat Recht.

August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798-1874)

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Vatertagsgedicht 

Vom Vater hab ich die Statur,
Des Lebens ernstes Führen,
Vom Mütterchen die Frohnatur
Und Lust zu fabulieren.

Urahnherr war der Schönsten hold,
Das spukt so hin und wieder;
Urahnfrau liebte Schmuck und Gold,
Das zuckt wohl durch die Glieder.

Sind nun die Elemente nicht
Aus dem Komplex zu trennen,
Was ist denn an dem ganzen Wicht
Original zu nennen?

Johann Wolfgang von Goethe (1749 – 1832)

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Es ist ein frommer Wunsch aller Väter, das was ihnen selbst abgegangen an den Söhnen realisiert zu sehen, so ungefähr als wenn man zum zweiten Mal lebte und die Erfahrungen des ersten Lebenslaufes nun erst recht nutzen wollte.

Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832)

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