Als neuen globalen Hauptgegner benennen die G7-Staaten ganz klar die Volksrepublik China. Auf ihrem Gipfeltreffen in Italien formulierten die G7-Staats- und Regierungschefs unmissverständlich eine Aufforderung in Richtung Peking, sich an die Spielregeln des Westens zu halten.
Bei der darauf folgenden Zusammenkunft zwischen US-Außenminister Antony Blinken und NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg wird der diplomatische Tonfall weiter verfinstert. Stoltenberg droht dem chinesischen Präsident Xi Jinping direkt, China müsse sich zwischen Russland und dem Westen entscheiden: "Wenn China seinen Kurs nicht ändert, müssen die Alliierten Konsequenzen ziehen".
Doch China lässt sich nicht drohen. Das chinesische Außenministerium formuliert klar, welches Gewicht es den G7-Staaten noch zumisst: "Die G7 repräsentiert nicht die Welt. Auf die sieben Länder fallen nur 10 Prozent der Weltbevölkerung; ihr Anteil an der Weltwirtschaft ist Jahr für Jahr gesunken; selbst zusammengenommen tragen sie weniger als China zum globalen Wirtschaftswachstum bei."
Doch die Ansprüche des Westens schrumpfen keineswegs mit seiner schwindenden wirtschaftlichen Bedeutung – im Gegenteil. Insbesondere die USA verstärken derzeit ihre Ambitionen in Asien und im Indo-Pazfik.
Doch die Nationen Südostasiens entgleiten allmählich dem westlichen Griff. Längst orientieren sich zahlreiche Länder in Richtung Russland, China und den BRICS. So erklärte jüngst der malaysische Premierminister Anwar Ibrahim: "Früher hatten wir ein bisschen Angst, weil der Druck so groß war, dass man sich auf die Seite des Westens stellen musste, sonst wurde man bestraft. Aber jetzt sagen wir: Schaut, wir arbeiten mit beiden zusammen. [...] Wir haben erklärt, dass wir dies [BRICS-Beitritt] tun werden."
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