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Dienstag, 13. Dezember 2022

Podoljakas Wochenrückblick: Kiew in taktischer Sackgasse, russische Truppen stürmen Artjomowsk

Nahezu am gesamten Frontabschnitt Donbass hält Russland den Druck aufrecht, stellt Juri Podoljaka fest. Für die Ukraine scheint der Zusammenbruch der Front hier so nah wie nie zuvor zu sein: Ein Anzeichen dafür war die Sprengung einer Brücke südwestlich von Artjomowsk durch die ukrainischen Streitkräfte – eine Brücke auf der Strecke von dort zum Ballungsgebiet Slawjansk-Kramatorsk verbindet.

Eine mögliche ukrainische Offensive am nördlichsten Frontabschnitt – Charkow-Swatowo –, um die sich Gerüchte ranken, hält der Journalist wiederum zwar für nicht unmöglich, aber für aussichtslos: Bei einem Durchbruch würden sich Kiews Truppen an der zweiten Verteidigungslinie festfahren.

Juri Podoljaka ist ein ukrainischer politischer Blogger (auf YouTube hatte sein Kanal vor der Löschung durch die Verwaltung der Plattform 2,6 Millionen Abonnenten) und Journalist aus Sumy (er wohnt seit dem Jahr 2014 im russischen Sewastopol), dessen Einsichten im Zeitraum um den Beginn der Intervention in den russischen Medien zunehmend gefragter wurden. Seine Analyseausgaben warten mit nur wenigen Zahlen auf – dafür vermittelt er durch Arbeit mit Karten aber ein gutes Verständnis vom räumlichen Umfang der jeweiligen Entwicklungen und bietet dann und wann kurzfristige Prognosen.

An Quellen bemüht Podoljaka einerseits offen zugängliche Daten: Dies sind Meldungen von Augenzeugen in den sozialen Medien sowie Meldungen des russischen, aber auch des ukrainischen Verteidigungsministeriums. Andererseits gibt er Insiderquellen an: Neben solchen in den Volksmilizen und Sicherheitsorganen der Volksrepubliken Donezk und Lugansk seien dies solche in den ukrainischen Sicherheits- und Regierungsbehörden, die er aufgrund alter Beziehungen aus der Zeit als ukrainischer Journalist noch zu unterhalten erklärt. Um es mit dem aktuellen Jargon der Aufklärungsdienste auszudrücken, ist Juri Podoljaka also vornehmlich ein OSINT-Analyst. 

 

Michael Ballweg: „Wir machen unseren eigenen Great Reset für eine bessere Welt“

Vergessen wir nicht die Personen, die bereit waren, ihre persönliche Freiheit für eine größere Sache zu opfern. Das sagt Stefan Magnet vor dem Interview mit Michael Ballweg, der seit 29. Juni in Untersuchungshaft sitzt. Trotz Gefängnismauern konnte AUF1 dieses Interview führen. 

Der Querdenken-Gründer und Demo-Organisator Michael Ballweg ist bereits seit dem Jahr 2020 dem System ein Dorn im Auge. Mit seinen Demonstrationen brachte Ballweg Millionen Menschen zuerst auf die Straßen Berlins, später demonstrierten die Bürger in ganz Deutschland. Querdenken wurde zu einer Massenbewegung in der Bundesrepublik Deutschland. So ließ die Gesinnungsjustiz nicht lange auf sich warten. Michael Ballweg sitzt nun seit knapp 6 Monaten in Untersuchungshaft. Ohne Anklage. Ohne Aussicht auf ein Weihnachtsfest in Freiheit. 

Doch der freiheitsliebende Ballweg ist keineswegs gebrochen. Er ist voller Zuversicht. Die riesige Anteilnahme und der Zuspruch aus dem ganzen deutschsprachigen Raum geben ihm Kraft. In diesem etwas anderen Exklusiv-Interview mit Stefan Magnet erzählt der politische Gefangene Ballweg, wie es ihm in der Haft ergeht, wie er die derzeitige Lage einschätzt und was ihm Kraft und Zuversicht verleiht.  

 

EU-Friedenspatrouille mit Blendgranaten beworfen – Vučić ruft zur Deeskalation auf

Die Spannungen im Nordkosovo nehmen weiter zu. Nach der Verhaftung eines ehemaligen ethnisch serbischen Kosovo-Polizisten haben einheimische Serben Straßensperren errichtet. Von den Barrikaden aus wurden Schüsse abgefeuert, und ein kosovo-albanischer Polizist wurde verletzt. Eine Friedenspatrouille der Europäischen Union soll mit Blendgranaten beworfen worden sein.

Serbiens Präsident Aleksandar Vucic rief am Montag zur Deeskalation auf: "Wir wollen keinen Konflikt. Wir brauchen alles auf der Welt, aber das (den Konflikt) brauchen wir nicht."