Udo Pollmer: Früher waren die Wölfe gefürchtet, weil sie nicht nur das Vieh angriffen, sondern auch regelmäßig Menschen zerfleischten. Zudem richtete die Wolfs-Tollwut, die gefährlicher als die vom Fuchs ist, Verheerungen an.
Derzeit stehen vor allem Wildtiere wie Rehe und Mufflons auf dem Speiseplan der Wölfe, aber zunehmend auch Nutzvieh wie Schafe, Rinder, Schweine, Pferde, Ponys, Katzen oder Hunde. Der Wolf tötet seine Beute nicht unbedingt, oft frisst er sie lebendigen Leibes.
Dringen Wölfe in Gehege ein, leben sie ihre Natur beim surplus killing aus, früher Blutrausch genannt. Nach einem Wolfsangriff humpeln nicht selten Lämmer oder Fohlen mit heraushängendem Gedärm über die Weide. Gegen Rudel sind selbst Herdenschutzhunde machtlos.
Nichts mit Kuscheltier! Können Eltern noch ihren Kindern das Zelten in freier Natur erlauben, ohne sie vermeidbaren Gefahren auszusetzen? Dürfen Kinder noch ohne Begleitung außerhalb von Siedlungen radeln? Vor allem, wenn Wölfe in Städten und Dörfern bereits zu einem gewohnten Anblick werden?
Wir alle sollten das Märchen „Rotkäppchen und der Wolf“ als eindeutige Warnung unserer Vorfahren verstehen und in dem Wolf das sehen, was er ist: ein Raubtier!