Warum will der französische Präsident Emmanuel Macron so unbedingt am BRICS-Gipfeltreffen Mitte August in Südafrika teilnehmen? Medial wird bereits darüber spekuliert, ob es ihm darum geht, die global aufsteigenden BRICS von innen heraus zu spalten. Nominell betont die französische Außenministerin Catherine Colonna lediglich den Wunsch Frankreichs nach Dialog, "auch wenn man sich nicht zu 100 Prozent einig ist".
Tatsächlich erinnert die französische Außenpolitik gegenüber den BRICS an Zuckerbrot und Peitsche. Während Macron versucht, gegenüber China zu punkten – etwa mit Reden über eine "strategische Autonomie" Europas von den USA –, zeigt Frankreich volle Härte gegenüber Russland. Erst kürzlich warf Macron Moskau vor, Afrika zu destabilisieren. Hintergrund ist die politische Umorientierung mehrerer ehemaliger französischer Kolonien in Richtung Moskau. Russland reagierte prompt und lehnte eine Teilnahme Macrons am BRICS-Gipfel ab. Können die BRICS den westlichen Interventionsversuchen widerstehen?