Von Hans-Jürgen Geese
Erinnern Sie sich, wie das dereinst war in der Beziehung zwischen Russland und Deutschland nach dem Fall der Mauer? Erinnern Sie sich an die versprochene Friedensdividende? Frieden auf Erden. Und Freundschaft, Freundschaft über alles. Vor allem mit Russland. Im Jahre 2007 spielte das Musikkorps der Bundeswehr, unter riesigem Applaus, auf dem Roten Platz in Moskau „Preußens Gloria“. Wer hätte das jemals gedacht? Und so lautete auch, in Erstaunen, die Überschrift damals der staatlichen russischen Nachrichtenagentur „Novosti“: „Preußens Gloria auf dem Roten Platz in Moskau.“
Sechs Jahre zuvor, am 25. September 2001, hatte Wladimir Putin seine berühmte Rede vor dem Deutschen Bundestag gehalten. Auf der Münchener Konferenz für Sicherheitspolitik 2007 dann sprach der Vorsitzende der Konferenz, Horst Teltschik, vor der Rede Putins, von der Weiterentwicklung der deutsch-russischen Partnerschaft. Anschließend legte Putin seine Vision von der Zukunft dar.
Putin erläuterte wie eine monopolare Welt aussieht und sagte deutlich, dass eine monopolare Welt weder für Russland noch für den Rest der Welt eine gute Sache sei. Der Mann nahm wirklich kein Blatt vor den Mund. Da saßen alle wichtigen Leute der NATO im Raum. Meinten die, dass der Mann vor ihnen phantasierte? Da saßen auch die Hardliner aus Amerika und sie hätten nichts weiter tun müssen, als auf die Vorschläge Russlands zumindest einzugehen, sie zu diskutieren und zu versuchen, in Frieden, die Probleme der Welt gemeinsam zu regeln.
Denn nach dem Fall der Mauer war in der Tat die Welt auf Frieden eingestellt. In den 90er Jahren reisten daher Deutsche wie ich nach dem damaligen Leningrad, um Russisch zu studieren und um eine Völkerverständigung herbeizuführen. Das große Vorbild war die Versöhnung nach dem Zweiten Weltkrieg mit Frankreich. Die geschah auf ganz einfache Art und Weise: Die deutsche Jugend lernte Französisch und reiste nach Frankreich. Und die Franzosen kamen nach Deutschland. Partnerschaften der Städte und Gemeinden wenig später. Es war ein großer Erfolg. Und genau dieses Vorgehen hätte auch den ewigen Frieden zwischen Russland und Deutschland herbeigeführt. So einfach? Ja, so einfach.
Heute müssen wir uns leider die Frage stellen, ob das Musikkorps der Bundeswehr jemals wieder auf dem Roten Platz in Moskau spielen wird? Denn die Deutschen haben entschieden, anstelle des Musikkorps Waffen zu schicken, die Russen töten.
Es sind wieder einmal, wie seit über 100 Jahren, Mächte am Werk, die zerstören wollen. Es sind wieder einmal Mächte am Werk, die vor allem die Freundschaft zwischen Russen und Deutschen zerstören wollen. Und daher muss nach der unerwünschten Zeit der Annäherung wieder Krieg sein in Europa. Damit Deutsche und Russen nicht in Frieden leben. Dieses Verhalten richtet sich natürlich nicht nur gegen die Interessen der Deutschen und der Russen, sondern auch gegen die Interessen der Europäer. Ohne dass die Europäer etwas zu sagen haben in der Angelegenheit. Wir wissen nur, so wird uns immer wieder gesagt, dass Russland an dem Krieg schuld sei. Ein guter Krieg für uns also. Den wir gewinnen müssen.
Zu unserer Beruhigung hören wir täglich von den westlichen Medien, dass der Westen, offiziell vertreten von der Ukraine, diesen Krieg in der Tat gegen Russland gewinnen wird. Er gewinnt ihn eigentlich schon seit Anfang 2022, gleich kurz nach dem Beginn der Kriegshandlungen. Aber um ganz sicher zu gehen, hat mittlerweile die NATO gigantische Mengen an Kriegsmaterial an die Ukraine geliefert. Und sie macht stets weitere Versprechungen von Wunderwaffen, die den Sieg sozusagen garantieren sollen. Es mag Sie interessieren zu wissen, wie der Stand der Dinge im Juli 2023 ist? Wann wird Russland endlich besiegt sein?
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https://www.anderweltonline.com/klartext/klartext-20232/lugen-und-propaganda-haben-im-krieg-ganz-kurze-beine/