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Donnerstag, 12. Oktober 2023

Scott Ritter: Israel wird die Hamas nicht besiegen

Scott Ritter hat angesichts des aktuellen Gewaltausbruchs zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen beide Seiten verurteilt.

Die Hamas sei eine Terrororganisation, die Zivilisten töte, aber auch Israel töte seit Jahrzehnten Palästinenser. Zudem sei es ein Kriegsverbrechen, wenn nun Zivilisten in Gaza als kollektive Bestrafung bombardiert würden. Die Israelis wüssten genau, dass die Kämpfer und Waffen der Hamas eine riesige Infrastruktur im Untergrund hätten und sich dort aufhielten.

"Jede Bombe, die in Gaza auf dem Boden landet, tötet also unschuldige palästinensische Zivilisten, nicht die Hamas-Führung, nicht die Hamas-Infrastruktur, nicht die Hamas-Kämpfer. Und doch tun sie es weiter. Das ist eine bewusste Aktion gegen eine unschuldige Zivilbevölkerung. Das nennt man Kollektivbestrafung. Und das ist ein Kriegsverbrechen", so Ritter.

Die palästinensischen Zivilisten seien unschuldige Opfer, die in Gaza unter israelischer Kontrolle und Unterdrückung wie in einem "Konzentrationslager" lebten, so Ritter.

Zum Ausgang des gegenwärtigen Krieges, prognostiziert Ritter, dass die Hamas langfristig als "Sieger" aus dem Konflikt hervorgehen werde, da Israel nicht in der Lage sei, einen umfassenden Bodenkrieg im Gazastreifen zu gewinnen. 

 

Ami go home: Der größte Raub aller Zeiten

Abschnitt aus dem Hörbuch: "Ami go home". Die USA stahlen nach Kriegsende hunderttausende deutsche Patente, ohne die ihr Aufstieg zur Weltmacht kaum möglich gewesen wäre – und entführten unsere besten Erfinder. Besonders einer von ihnen schrieb amerikanische Geschichte. 

 

Norman Finkelstein: Gaza ist ein Konzentrationslager

In einem Interview in der Jimmy Dore Show spricht der US-amerikanische Politikwissenschaftler Norman Finkelstein über Fakten und Hintergründe der Gewalteskalation im Nahen Osten. Mit der sachlichen Schärfe, die ihm seine Erfahrung in der Erforschung des israelisch-palästinensischen Konflikts und seine Familiengeschichte verleiht, legt er einige wesentliche, aber von den Mainstream-Medien vernachlässigte Hintergründe dar, die Israel und die Palästinenser in diesen jüngsten Teil des Konflikts geführt haben.

Dabei erzählt er knapp, aber wirkungsvoll die Entstehungsgeschichte des Gazastreifens, nämlich die Geschichte einer Belagerung durch Israel, die mit dem palästinensisch-arabischen Konflikt von 1948 begann und durch den demokratischen Sieg der Palästinenserorganisation Hamas im Jahr 2006 noch verschärft wurde.

Um die politische Tragweite zu verdeutlichen, verwies Finkelstein auf die Dimensionen des Gaza-Streifens, der mit rund 325 Quadratkilometern – weniger als die Hälfte der Fläche Hamburgs – dichter besiedelt sei als Tokio. Dort leben etwa 2 Millionen Menschen, mehr als die Hälfte davon Kinder.

"Wann immer man also von den teuflischen Plänen Israels hört, sollte man daran denken, dass eine Million oder mehr Kinder das Ziel dieser Pläne sind", gibt Finkelstein zu bedenken.

In dieser Lage der Verzweiflung und Entbehrung sollte die Eskalation der letzten Tage nicht überraschen, meint er.

"Ist es wirklich ein Schock, dass die Menschen in Gaza, von denen die meisten – denken wir daran – in diesem Konzentrationslager geboren wurden, vor ein paar Tagen etwas Verzweifeltes getan haben, um aus diesem Konzentrationslager auszubrechen?"