Plant die israelische Regierung wirklich die gewaltsame Vertreibung von zwei Millionen Palästinensern aus dem Gazastreifen? Und wie wirkt es auf die Bevölkerung, wenn im israelischen Fernsehen über Tod und Leid der Menschen von Gaza gelacht wird? Im Gegenpol-Interview bringt der Historiker und Soziologe Prof. Dr. Moshe Zuckermann aus Tel Aviv auf den Punkt: "Das beweist wie dehumanisiert die Gaza-Bewohner und die Palästinenser insgesamt in den Anschauungen dieser Leute sind. Aber man muss auch sagen, wie entmenschlicht solche Leute wie Itamar Ben-Gvir (Minister für Nationale Sicherheit) sind. Sie dehumanisieren nicht nur die anderen, sondern sie selbst sind mittlerweile total entfremdet".
Moshe Zuckermann leitete das Institut für deutsche Geschichte an der Universität Tel Aviv. Mit seiner Lesart des "Antisemitismus" und seiner Kritik der Politik des Staates Israel und des Zionismus hat Zuckermann in den vergangenen Jahren für Schlagzeilen und heftige Kritik in Deutschland gesorgt. Offen spricht Zuckermann von einer "Apartheid in Israel" und bezeichnet sich selbst als "Nicht-Zionist".