Der Drohnenangriff auf die US-Militärbasis Tower 22 in Jordanien hat vergangenen Sonntag die ersten US-Todesopfer seit Beginn von Israels Krieg im Gazastreifen im Oktober 2023 gefordert.
US-Präsident Joe Biden steht unter enormem Druck, sich im Wahljahr als Beschützer der US-Interessen zu präsentieren. Die Rückschläge in der Ukraine und die ungelösten Probleme mit den Huthi im Roten Meer und der Migrationskrise an der mexikanischen Grenze lasten innenpolitisch schwer auf Biden. Deswegen kündigte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin prompt eine massive Vergeltung an. Als Drahtzieher der Angriffe auf Tower 22 sieht Washington den Iran.
Und so schwelt trotz deutlicher Dementi aus Teheran eine anti-iranische Kriegshysterie in den USA – insbesondere bei den Republikanern, die versuchen, aus der Stimmung Wahlkampf zu machen. Hardliner wie die US-Senatoren Lindsey Graham (South Carolina) oder Tom Cotton (Arkansas) fordern nachdrücklich einen Angriff auf den Iran und die Bombardierung Teherans. Indes moniert der ehemalige US-Präsident und angehende Präsidentschaftskandidat Donald Trump ein völliges Versagen der US-Außenpolitik und warnt: "Wir stehen wir am Rande des Dritten Weltkriegs."