Taumelt die NATO in einen Atomkrieg gegen Russland, oder wollte sich der französische Präsident Emmanuel Macron nur aufspielen mit seiner Forderung von NATO-Bodentruppen in der Ukraine? Alarmiert reagierten NATO-Staaten wie die USA, Großbritannien und Deutschland und widersprechen Macron. Russland hingegen stellt klar: NATO-Einheiten in der Ukraine seien die letzte "rote Linie" vor dem Atomkrieg. Der ehemalige US-Geheimdienstanalyst und UN-Waffeninspekteur, Scott Ritter, hinterfragt: "Versteht der durchschnittliche französische Bürger, dass Macron mit seinem Leben spielt? Verstehen die Deutschen das?" Denn ein Krieg gegen Russland bedeutet nicht nur den Untergang der NATO, sondern "die Zerstörung von ganz Europa".
Dieses Szenario ist jedoch keineswegs im Interesse Moskaus – im Gegenteil: Der Krieg in der Ukraine läuft zu Gunsten Russlands. Die aktuellen Entwicklungen in Transnistrien deutet Ritter: "Das Schicksal von Odessa ist bereits entschieden. Odessa wird eingenommen werden und es wird eine Landbrücke geben, die Transnistrien mit dem Rest Russlands verbindet". Und der Westen? "Die Quintessenz ist, dass der Westen nichts tun kann, wenn Russland Odessa einnehmen will".
Außerdem sprachen wir mit Scott Ritter über die politische Ausrichtung des US-Militärs, das Russland nun als "Feind" tituliert, über den Einfluss des militärisch-industriellen Komplex auf die Ausrichtung der US-Außenpolitik, sowie über die Möglichkeit für Deutschland aus der NATO und der EU auszutreten. Ritter bringt auf den Punkt: "Wenn ihr euch aus der NATO zurückzieht und die USA rausschmeißt, wären Leute wütend auf euch. Aber was könnten sie tun? [...] Ihr seid Deutschland. Ohne euch gibt es keine EU. Ohne euch gibt es keinen Euro. Deutschland hat also deutlich mehr Macht, als ihr vielleicht denkt. Aber Deutschland muss erwachsen werden und sich auch so benehmen".