In einem demokratischen System müsste man davon ausgehen, dass es bei historischen Grundrechtseinschränkungen zu einer Aufarbeitung dieser Zeit kommt. Führende Akteure und Entscheidungsträger müssten Stellung beziehen, und die Gerichte sollten mit der scharfen Klinge des Rechtsstaates die Aufarbeitung auch auf der juristischen Ebene voranbringen. Doch in Deutschland setzt ein derartiger Prozess nicht ein, es wird viel mehr relativiert, verharmlost und verdrängt. Es scheint kein öffentliches Interesse an einem solchen Prozess zu geben.
Über die ausbleibende Aufarbeitung dieser Zeit sprechen im Interview die Rechtsanwältin Karolin Ahrens sowie die Impfgeschädigte Katharina König. Dabei geht es zunächst um die persönlichen Erfahrungen von Katharina König, die von ihrem schweren Impfschaden berichtet. Karolin Ahrens ordnet diesen Fall juristisch ein und beleuchtet, welche rechtlichen Perspektiven existieren. Zu guter Letzt sprechen die beiden über die RKI-Files und einen sich abzeichnenden gesellschaftlichen Diskurs dieser prägenden Zeit.