Tief besorgt zeigt sich Sahra Wagenknecht über die aktuellen Entwicklungen in Deutschland und den Krieg in der Ukraine. In einer eindringlichen Abschlussrede zur Europawahl rechnet die BSW-Vorsitzende mit der Politik der Bundesregierung ab: "Das macht mir am meisten Angst. Die große Gefahr, dass aus dem Ukraine-Krieg ein großer europäischer Krieg wird. Und ich finde, alle diejenigen, die daran mittun, weil sie eine rote Linie nach der nächsten überschreiten, weil sie uns immer tiefer in diesen Krieg hineinziehen, ich finde all diejenigen, die handeln, doch verantwortungslos. [...] Wir können doch nicht ernsthaft glauben, dass wir hier einen Schritt nach dem nächsten machen und nie etwas passiert. Irgendwann wird es einen Punkt geben, wo etwas passiert."
Aus der Sicht Wagenknechts geht es wirtschaftlich, innen- und außenpolitisch bergab in Deutschland. Die Ursache dafür sei nicht in der angespannten geopolitischen Lage zu suchen, sondern im völlig ideologisierten Handeln der Regierungspolitiker von Bundeskanzler Olaf Scholz über Finanzminister Christian Lindner bis hin zu Außenministerin Annalena Baerbock. Statt den Interessen der Bürger zu dienen, erfüllten sie lieber die Wünsche mächtiger Lobbys. Die Situation vieler Bürger sei durch diese Politik inzwischen so prekär, dass sie sich fragen müssten, ob sie sich Obst und Gemüse vom Discounter überhaupt noch leisten könnten.
Während in Deutschland Preisexplosion und Wohlstandsverlust grassieren, bahnt sich außenpolitisch eine regelrechte Katastrophe an. Wagenknecht befürchtet, dass der Krieg in der Ukraine zu einer totalen Eskalation führt und sofort diplomatische Lösungen gefunden werden müssen. Die BSW-Vorsitzende wünscht sich ein Deutschland, dass sich wieder einer friedensorientierten Außenpolitik verschreibt – und nicht deutsche Waffen in die Ukraine liefert und Deutschland damit schrittweise in einen Krieg gegen Russland schlafwandeln lässt.
"Hören Sie auf, mit dem Feuer zu spielen. Wir müssen den Krieg in der Ukraine beenden und nicht immer weiter eskalieren. Das ist doch ein Wahnsinn. Und da haben wir eine Außenministerin - ich meine, das ist ja auch so ein Elend - da haben wir eine Außenministerin, Frau Baerbock, die uns ja ernsthaft erzählt, das ist ja ein Zitat von ihr, Waffen retten Menschenleben. [...] Das ist doch irre. Ich meine, auch in der Ukraine muss man sehen, was hat das letzte große Waffenpaket, das jetzt Washington noch mal freigegeben hat, ausgelöst? Hat es Menschenleben gerettet? Es hat ausgelöst, dass die Ukraine jetzt noch mal eine neue Welle der Rekrutierung mit noch rabiateren Methoden vorantreibt. [...] Das sind die Menschenleben, die angeblich unsere Waffen retten. Das heißt, es werden noch mehr junge Männer auf beiden Seiten dieser Front verheizt. Das ist doch wirklich überhaupt nicht erträglich, was da stattfindet. Kriege beendet man nicht mit Waffen. Kriege beendet man mit Friedensgesprächen!"