Treibt der Westen die Eskalation mit Russland bis zum Atomkrieg? Beim Angriff auf die Krim am vergangenen Sonntag starben fünf Zivilisten – darunter drei Kinder. Über 150 Menschen wurden verletzt, als eine von den ukrainischen Streitkräften abgefeuerte US-Rakete vom Typ ATACMS auf den gut besuchten Strand von Sewastopol einschlug. Vier weitere Raketen wurden von der russischen Luftabwehr abgefangen. Für das russische Verteidigungsministerium steht fest, dass "die Verantwortung für die Angriffe in Washington liegt" – sowohl hinsichtlich der Ausrüstung der Ukraine, als auch bei der Koordination der Angriffe. Die Frage ist: Wie wird Moskau reagieren?
Schon Ende April hatte der russische Präsident Wladimir Putin betont: "Die Organisatoren jeglicher Provokationen, die die grundlegenden Interessen unserer Sicherheit bedrohen, werden bereuen, was sie getan haben. [...] Aber ich hoffe, dass niemand auf die Idee kommen wird, die sogenannte rote Linie gegenüber Russland zu überschreiten." Der Westen scheint die Warnungen Russlands jedoch nicht ernst zu nehmen – genauso wenig wie das von Putin unterbreitete Friedensangebot. Und so verlachten die westlichen Eliten dieses auf der von ihnen inszenierten Friedenskonferenz im Schweizer Resort Bürgenstock.
Doch während die EU und die NATO ihren Eskalationskurs gegen Russland verschärfen und NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg "mehr Waffen für die Ukraine" fordert, wollen längst nicht mehr alle Mitglieder mitziehen. Die Türkei ermahnt den Westen, den Dialog mit Russland zu suchen. Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán spricht sogar von einer "Notbremse", um den Kriegszug zu verlassen. Wo ist die rote Linie Russlands? Und braucht es eine Notbremse, um die Welt vor dem Atomkrieg zu bewahren?