"Der Anschlag auf Donald Trump ändert alles in den USA", betont Scott Ritter – ehemaliger US-Geheimdienstanalyst und Waffeninspekteur der Vereinten Nationen. Es könnte der Auftakt sein für eine tiefgreifende Revolution, die das Land so dringend braucht: "Amerika ist verrückt geworden. Wir sind schon seit einigen Jahren verrückt. Wir sind eine tief gespaltene Gesellschaft". Trump ist laut Ritter ursprünglich angetreten, um diese Spaltung noch zu vertiefen. Erst das fehlgeschlagene Attentat gibt ihm nun die Möglichkeit, die USA wieder zu vereinen: "Das könnte alles ändern. Es könnte die Probleme zu Hause lösen. Es könnte die Art und Weise verändern, wie Amerika mit der Welt umgeht. Die Leute reden ständig davon, dass Amerika einen großen Neustart braucht, aber sie schlagen Gewalt, Bürgerkrieg und Revolution vor. Mit Donald Trump haben wir die Chance, eine gewaltfreie Revolution zu erleben, die uns reinigt."
Dennoch ist die US-Demokratie enorm gefährdet: Ein erdrutschartiger Sieg von Trump "schafft die Möglichkeit für einen radikalen Wandel, denn die Leute, die den Senat und das Repräsentantenhaus bevölkern werden, werden MAGA sein, nicht republikanisch, MAGA, was bedeutet, dass sie nicht dem Establishment und den vergangenen Praktiken der Partei gegenüber loyal sein werden, sondern dem Diktat von Donald Trump. Hier besteht die Gefahr. Wird dies eine Fortsetzung der amerikanischen Demokratie sein oder eine Quasi-Diktatur? Wir wissen es nicht. Sehr gefährliche Zeiten, sehr beunruhigende Zeiten."
Fraglich ist auch, wie sich eine mögliche Wahl von Trump als US-Präsident auf die US-Geopolitik auswirken wird. Klar ist nur eines: "Wir wissen, dass, wenn für Biden gestimmt wird, die bisherige Praxis fortgesetzt wird, die uns an den Rand eines Atomkriegs mit Russland und in einen Völkermord im Nahen Osten und einen möglichen Konflikt mit China geführt hat. Das sind drei Dinge, die sehr schlecht sind. Und eine Stimme für Biden garantiert, dass diese drei Dinge weiterhin auf dem Weg zu einer gewaltsamen Lösung sind."
Genau diese Politik scheint das Establishment aber unbedingt verfolgen zu wollen. Und weil das nicht im Sinne der Völker ist, muss das Establishment unbedingt alle Versuche, das System in Frage zu stellen oder gar zu verändern, unterbinden – zur Not gewaltsam: "In den Vereinigten Staaten wurde Donald Trump von Joe Biden und dem Establishment als eine existenzielle Bedrohung für die amerikanische Demokratie, für Amerika selbst und für die verfassungsmäßige Ordnung bezeichnet. Und wenn man so bezeichnet wird, lädt das zu Gewalt ein, lädt es zu einer gewalttätigen Lösung ein." Doch nicht nur in den USA – auch in Europa und global geraten politische Persönlichkeiten, die für einen Wandel auftretet ins Fadenkreuz. Ritter benennt etwa den slowakischen Ministerpräsidenten Robert Fico, auf dem am 15. Mai ein Attentat durchgeführt wurde, das Fico nur knapp überlebte.
Ritter argumentiert: "Das Establishment, das nicht nur die Vereinigten Staaten, sondern auch Europa umspannt, weigert sich, die Macht abzugeben, die es seit Jahrzehnten genießt. Sie haben vergessen, dass die Gesellschaften in demokratischen Nationen entscheiden, wer sie vertreten darf. Wenn die Institutionen keine Politik betreiben, die dem Volk nützt, wird das Volk das Establishment loswerden und es durch etwas ersetzen, das dem Volk nützt. Das Establishment kann das nicht zulassen. [...] Eure Außenministerin Baerbock sagt, 'es ist mir egal', Was ist ihnen sonst noch egal? Offensichtlich sind ihnen die Menschen egal. Welche andere Politik führen sie denn durch und wem dienen sie? Denn wenn Sie nicht dem deutschen Volk dienen, wem dienen sie dann? Sie dienen dem Establishment."