Das geopolitische Ringen zwischen den USA und China verschärft sich. Beide Seiten kämpfen um eine politische Umkreisung des anderen und den Ausbau der eigenen Einflusssphäre. Die Volksrepublik China legt dabei besonderen Fokus auf Lateinamerika. Neben langjährigen Partnern wie Kuba, Nicaragua und Venezuela setzt Peking darauf, mehr und mehr Nationen aus dem US-Einfluss herauszubrechen. Mit Honduras ist China ein geopolitischer Schachzug gelungen. Vergangenes Jahr gab das mittelamerikanische Land sich zukünftig an China zu orientieren, im September tritt ein Freihandelsabkommen zwischen beiden Ländern in Kraft. Der honduranische Außenminister Eduardo Enrique Reina stellt klar, "dass dieses Abkommen dem honduranischen Volk zugute kommt".
Die USA kompensieren ihre Rückschritte in Lateinamerika mit ihrem wachsenden Engagement im Indo-Pazifik. Insbesondere die Philippinen stehen dabei im Fokus. Der Inselstaat liegt aktuell mit China in einem Konflikt über die Hoheit über mehrere Atolle im Südchinesischen Meer. Ende Juli besuchten US-Außenminister Antony Blinken und US-Verteidigungsminister Lloyd Austin die Philippinen und versicherten dort ihre "eiserne Verpflichtung", die Philippinen zu verteidigen im Falle einer chinesischen Aggression. Auf den Philippinen sollen auch US-Mittelstreckenraketen stationiert werden. Ein Schritt, der in Peking als einseitige Eskalation wahrgenommen wird. Das chinesische Außenministerium erklärt, "dass die philippinische Seite mit der Erlaubnis der Vereinigten Staaten, Raketen zu stationieren, mit extraterritorialen Kräften kooperiert, Spannungen und Konfrontationen in der Region schürt und geopolitische Konfrontationen und ein Wettrüsten provoziert. Die Region braucht Frieden und Wohlstand, nicht Aufrüstung und Konfrontation."