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Samstag, 12. Oktober 2024

TE Wecker am 12.10.2024

Heute: 

Einstürzende Bauten: Die Brücke von Dresden und die Energiewende 

Ein Bauwerk in Dresden zieht gerade die Aufmerksamkeit an, und zwar nicht aufgrund seiner architektonischen Schönheit wie so viele andere Bauwerke Dresdens, sondern weil es ganz einfach ziemlich spektakulär zusammengebrochen ist. Vor vier Wochen stürzte ein Teil der Carolabrücke ein. Die Carolabrücke ist eine Spannbetonbrücke, die 1971 fertig gestellt wurde. Damals eine moderne Bautechnik.

Was haben die eingestürzte Brücke in Dresden und die sogenannte Energiewende in Deutschland gemein? Erste Antwort: ziemlich viel. 

Ein Gespräch am Rande des Kraftwerkstechnischen Kolloqiums, das in dieser Woche in Dresden stattfand, mit Prof Sigismund Kobe - die peinlich in der Elbe liegenden eingestürzten Trümmer der Brücke plastisch vor Augen. Kobe war am Institut für theoretische Physik der TU Dresden und hält mit seiner Meinung selten hinter dem Berg. 

Ein kleiner Ausflug in die Physik der Brücke und der Energiewende. Denn auch bei der sogenannten Energiewende ist in diesem Jahr nämlich etwas spektakulär Neues geschehen. 

 

SCOTT RITTER: NATO STEHT FÜR NICHTS GUTES IN DER WELT

Während der neue NATO-Generalsekretär Mark Rutte dem ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskij die volle Unterstützung der Militärallianz versichert, gärt es hinter den Kulissen gewaltig. So betonte der ungarische Außenminister Péter Szijjártó jüngst, abseits der Öffentlichkeit teilen die meisten NATO-Staaten den Standpunkt Ungarns: Für zügige Friedensverhandlungen und gegen weitere Aufrüstung der Ukraine. GEGENPOL sprach mit Scott Ritter, US-Analyst und ehemaliger UN-Waffeninspekteur, über die Zukunft der NATO und die sichtbar werdenden Risse: "Ich denke, die Antwort ist, dass die NATO zerbricht. Wenn sich die Realität der Niederlage in der Ukraine in dem Kapitulationsdokument manifestiert, das Russland der Ukraine und damit auch dem Westen diktieren wird, dann ist das das Ende der NATO."

Für Europa ist das aber kein Verlust, analysiert Ritter: "Dieser Krieg hat die europäische Wirtschaft zerstört. Er hat die Glaubwürdigkeit Europas zerstört. Er hat die europäische Einheit im Namen der amerikanischen Hegemonie zerstört. Deshalb wird sich eine Nation nach der anderen ablösen. Wir sehen es. Wir sehen Ungarn, wir sehen die Slowakei. [...] Ich denke also, dass es mit der NATO vorbei ist. Und vielleicht ist es auch für die Europäische Union vorbei. Und das ist auch gut so, denn weder die NATO noch die Europäische Union haben irgendetwas Gutes, Positives für Europa getan. Alles, was sie getan haben, ist Europa zu zerstören."

Europa hingegen kann und sollte laut Ritter einen anderen Weg gehen: "Vielleicht ist es an der Zeit, dass Europa wieder zu dem wird, was es einmal war: ein Zusammenschluss souveräner Nationen, die zwar eine gemeinsame Geschichte haben, aber unterschiedliche Kulturen, Identitäten und Sprachen."

Die Ukraine hingegen hat für den US-Militärexperten keine Zukunft: "Lasst uns aufhören, über die Ukraine zu reden und uns einen Dreck darum zu scheren, was die Ukraine denkt. Sie ist nicht wichtig. Es ist nur eine Nation, die sterben wird. Das war's. [...] Russland hat so viele Menschenleben und so viel Geld investiert, um den Status zu erreichen, den es jetzt an der Schwelle zum totalen Sieg hat. Warum sollten sie es am Verhandlungstisch an einen Nazi namens Selenskij verschenken?"

Außerdem sprachen wir mit Scott Ritter über die Auswirkung des Ukraine-Konflikts auf den US-Wahlkampf, über die Frage von Friedensverhandlungen zwischen der Ukraine und Russland und über die Entwicklungen der Drohnen-Technologie durch die Erfahrungen der Schlachtfelder in der Ukraine und warum Russland dort dem Westen weit voraus ist. Ritter erklärt: "Heute gibt es nur zwei Armeen auf der Welt, die auf dem modernen Schlachtfeld überleben könnten, wenn ein Feind die volle Leistungsfähigkeit von Drohnen einsetzt, und das sind die Ukrainer und die Russen. Diese NATO-Armee, die gerade ausgebildet wird, wird sich tot, verwundet oder in alle Winde verstreut wiederfinden, wenn sie versucht, gegen eine Drohnenarmee in den Krieg zu ziehen." 

 

Ein Märchen zum Wochenende

Der blöde Peter

Es war einmal ein Knabe, den man allgemein den blöden Peter nannte. Seine Eltern waren frühzeitig gestorben, und so war er aufgewachsen, ohne etwas gelernt zu haben. Er verstand nur wie ein Singvogel zu schlagen und ahmte den Gesang der Lerchen täuschend nach.

Eines Tages hatte Peter einen gewaltigen Hunger, er ging deshalb in ein Bauernhaus und begehrte zu essen. Die Bäuerin gab ihm auch die Überreste der Mahlzeit, die er auf der Erde sitzend aß. Plötzlich kam ein Reiter daher, hielt bei dem Bauernhaus an und fragte, welcher Weg nach der Burg führe, die der stärkste Riese der Erde bewohne.

„Was wollt Ihr in der Burg machen?“ fragte die Bäuerin, die von der Burg wusste.

Der Reiter erwiderte: „Die goldene Schale holen, welche die Kraft hat, dass Kranke genesen, wenn sie aus ihr trinken, und dass Tote wieder erwachen, wenn man die Schale an ihre Lippen hält; dann die diamantene Lanze, die alles zerbricht und tötet, was man damit berührt.“

„Wem gehört denn die Burg?“ fragte Peter, und die Bäuerin gab zur Antwort: „Dem Riesen, einem Zauberer; es wohnt bei ihm noch ein Bruder, der ebenfalls ein Zauberer ist.“

Der Reiter aber sprach: „Mir hilft der Feind des Zauberers, jener hat mir alles gesagt, was ich tun soll.“

„Was hat er Euch denn gesagt?“ fragte Peter.

„Er hat mir gesagt“, erwiderte der Reiter, „zuerst müsse ich durch einen verzauberten Wald reiten, dann treffe ich auf einen Zwerg, der ein feuriges Schwert hat und einen Apfelbaum voll goldener Früchte bewacht, von welchen ich eine haben muss; dann finde ich die lachende Blume, die ein Löwe bewacht. Diese Blume muss ich pflücken und durch den Drachensee schwimmen und mit dem Riesen kämpfen, der eine Kugel hat, die nie ihr Ziel verfehlt. Nachher komme ich in einen Lustgarten, darf mich dort aber nicht verleiten lassen. Dann muss ich durch einen Fluss, an dessen anderem Ufer ich ein Weib finde. Das setze ich hinter mich aufs Pferd, und sie sagt mir dann, was ich weiter zu tun habe.“

Die Bäuerin zeigte dem Reiter den Weg, und er verschwand bald hinter den Bäumen.

Da kam der Bauer nach Hause und fragte den Peter, ob er bei ihm bleiben wolle, um das Vieh zu hüten. Peter sagte ja, und er wurde nun Viehhirte.

Eines Tages sah er einen Riesen daherreiten, der hatte eine diamantene Lanze. Peter hielt sie sogleich für die, von welcher der Reiter gesprochen hatte. Hinter dem Riesen lief ein Füllen. Peter sann weiter nicht darüber nach, und es vergingen mehrere Tage.

Da kam eines Abends ein alter Mann und blieb beim Wald stehen. Peter ging auf ihn zu und fragte: „Wer seid Ihr?“

Der Mann antwortete: „Ich bin ein mächtiger Zauberer, und mein Bruder ist ein Riese.“ Er machte dann in den Sand einige Kreise und murmelte mehrere Worte, und sogleich erschien das Füllen, das Peter früher gesehen hatte. Der Mann schwang sich auf dasselbe und jagte in den Wald.

Unserm Peter kam das sonderbar vor, aber er sagte keinem Menschen etwas von dem Gesehenen. Er versuchte ebenfalls das Füllen hervorzuzaubern; er machte deshalb ein paar Kreise in den Sand und murmelte einige Worte, aber das Füllen erschien nicht.

Als nun Peter den Riesen am nächsten Tag wieder in den Wald reiten sah, bekam er Lust, auch einmal nach jener Burg zu gehen. Er hielt deshalb immer einen Zaum samt einer Schlinge bereit, füllte einen Sack mit Federn und Vogelleim; auch streute er auf den Weg Brotkrumen, um das Füllen aufzuhalten, da er hoffte, dass der Riese am nächsten Tag wieder vorüberreiten werde. Der Riese erschien auch, das Füllen roch die Brotkrumen, blieb zurück und verzehrte sie. Als der Riese weit genug entfernt war, warf Peter dem Füllen geschwind den Zaum um und ließ sich von dem Füllen durch den verzauberten Wald tragen.

Bald erreichte Peter die Wiese, auf welcher der Apfelbaum stand. Diesen sah er von einem Zwerg bewacht, der ein feuriges Schwert hatte, welches alles vernichtete, was es berührte. Als der Zwerg den Peter sah, stieß er einen Schrei aus und schwang sein Schwert.

Peter aber zog die Mütze und sprach zu dem Zwerg: „Ich will zu der Burg, weil mich der Herr derselben bestellt hat.

„Wer bist du denn?“ fragte der Zwerg.

„Ich bin der blöde Peter, ein Vogelfänger, und muss nach der Burg, um Sperlinge zu fangen, denn der Herr derselben hat mich bestellt, und er gab mir darum sein Füllen.“

Der Zwerg erkannte das Füllen des Riesen und dachte, es müsse wohl wahr sein, und sprach zu ihm: „Nun, wenn du ein guter Vogelfänger bist, so fange mir einige, denn ich habe hier auch viele Sperlinge.“

Peter stellte sich nun, als ob er das Füllen an den Baum binden wollte; statt des Füllens aber band er die Schlinge an einem Zweig fest und rief dem Zwerg, er solle das andere Ende der Schlinge halten. Der Zwerg tat dies, Peter stieg auf den Baum, zog die Schlinge zu, und der Zwerg war gefangen. Peter pflückte geschwind einen Apfel, sprengte davon und ließ den an den Baum gebundenen Zwerg zappeln.

Nach einigen Stunden kam er auf eine Wiese, auf der es viele schöne Blumen gab. Aus der Mitte der Blumen ragte eine besonders schöne hervor, diese war die „lachende“. Der Löwe, der diese Blume bewachte, lief sogleich vom Feld herbei und zeigte Peter seinen Rachen. Peter zog seine Mütze, grüßte den Löwen und fragte, ob dieser Weg nach der Burg führe.

„Und was willst du denn dort?“ fragte der Löwe.

„Ich muss dem Herrn der Burg einen Sack Lerchen bringen.“ Der Löwe fragte abermals: „Wie viele hast du denn?“

„Den ganzen Sack voll“, erwiderte Peter und zeigte dem Löwen den Sack, welchen er mit Leim und Federn gefüllt hatte. Dann fing er an, den Gesang der Lerchen nachzuahmen, und dies täuschte den Löwen noch mehr.

„Zeig mir doch die Vögel“, sagte der Löwe, „ich will sehen, ob sie für unseren Herrn auch fett genug sind.“

„Sehr gern“, versetzte Peter, „aber wenn ich den Sack öffne, so fliegen sie mir davon.“

„So lass mich wenigstens ein wenig hineinschauen.“ Peter nahm den Sack, öffnete ihn ein wenig, und der Löwe fuhr gierig mit dem Kopf hinein, blieb aber zwischen dem Leim und den Federn stecken. Peter lief nun schnell zur lachenden Blume, pflückte sie und jagte davon.

Alsdann kam er zu dem Drachensee, den er durchschwimmen musste. Sogleich kamen die Drachen und öffneten ihre ungeheuren Rachen, um ihn zu verschlingen. Peter aber nahm schnell den aufbewahrten Speck aus der Tasche, warf jedem ein Stück in den Rachen und schwamm hurtig durch den See.

Als Peter an das andere Ufer des Sees kam, erblickte er sogleich den schwarzen Riesen mit der Kugel. Er saß an einem Felsen, seine Füße waren an demselben festgeschmiedet, und in der Hand hielt er die Kugel. In seinem großen Kopf hatte er sechs

Augen. Zum Glück für Peter waren gerade die zwei Augen geschlossen, welche nach ihm die Richtung hatten.

Peter stieg vom Füllen, verbarg sich hinter einem Gebüsch und fing nun wie eine Lerche zu singen an, wobei dem Riesen ein Auge zufiel. Darauf ahmte er den Schlag der Nachtigall nach, und es fielen dem Riesen noch zwei Augen zu. Dann pfiff er ein Liedchen auf seiner Pfeife, und das letzte Auge des Riesen schloss sich ebenfalls. Schnell eilte Peter zu seinem Füllen, zog es vor dem Riesen vorbei und gelangte so zu dem Lustgarten. Dies war ein Garten voll von schönen Früchten, Blumen, und an jedem Ende des Gartens standen gedeckte Tafeln voll der köstlichsten Speisen. Peter zog aber gleich seine Mütze über die Augen und gelangte so fort.

Nun musste er auch noch durch einen Fluss schwimmen. Am anderen Ufer saß ein Weib, das war schwarz gekleidet, und ihr Gesicht war gelb.

„Komm näher“, sagte sie, „dass ich mich zu dir auf das Pferd setzen kann.“

Peter ließ es geschehen und fragte: „Wie heißt Ihr denn?“ „Pest!“ versetzte das Weib.

Peter erschrak und wollte sich in den Fluss stürzen.

Die Pest aber sagte: „Bleib nur sitzen, denn ich helfe dir ja, dass der Zauberer stirbt. Du musst ihm den Apfel geben, den du von dem Baum gepflückt hast, der vom Zwerge bewacht war. Er wird davon kosten, dann berühre ich ihn, und er muss sogleich sterben.“

„Wie bekomme ich aber dann die Lanze und die Schale?“ fragte Peter.

„Die lachende Blume, welche du besitzt, öffnet dir alle Türen und selbst die eiserne Tür, welche das Zimmer schließt, in der die Lanze und die Schale liegen“, erwiderte das Weib.

Endlich erreichten sie die Burg. Der Zauberriese lag unter einem Thron und rauchte. Als er Peter sah, rief er: „Was, der blöde Peter reitet auf meinem Füllen?“

„Ja“, antwortete der, „ich bin es; dein Bruder gab mir das Füllen, um dir zwei Geschenke zu bringen, nämlich einen Apfel und dieses Weib, welches auf dem Pferd sitzt.“ Peter ließ das Weib absteigen und gab dem Riesen den Apfel. Der Riese aß sogleich von dem Apfel, da eilte die Pest hinzu, berührte ihn, und der Riese sank tot zu Boden. Peter aber durchwanderte alle Säle der Burg und kam endlich zu einer eisernen Tür; diese sprang vor der lachenden Blume auf, die er in der Hand hielt, und er fand dort die Schale und die Lanze.

Während er beides aufhob, erbebte die Erde, und die Burg war verschwunden. Peter befand sich in einem dichten Wald; er ging weiter, und bald erreichte er eine Stadt. Der König derselben war vom Feind belagert und versprach dem, welcher die Stadt retten werde, seine Tochter.

Peter ging sogleich zum König und erhielt die Erlaubnis, am Kampf teilzunehmen. Er stellte sich an die Spitze des Heeres, und alles fiel, was er mit seiner Lanze berührte. Wenn aber einer von den Seinigen gefallen war, so eilte er hin und hielt ihm die goldene Schale an die Lippen, und augenblicklich stand der Tote wieder auf.

So trugen sie den Sieg über ihre Feinde davon. Peter erhielt die Königstochter zur Gemahlin und wurde König über das ganze Land.

Quelle: Theodor Vernaleken