Europaabgeordnete drohen der Präsidentin der EU-Kommission mit einem Misstrauensantrag. Völlig unnötig, sagen sie, habe sie den Weg für die Corona-Milliarden an Polen freigemacht. Und das ist nicht der einzige Ärger: Auch im Kreis der Mitgliedstaaten wundert man sich über von der Leyens Führungsstil.
Ursula von der Leyen wusste, auf welcher Klaviatur sie spielen musste, als sie am 16. Juli 2019 im EU-Parlament ans Rednerpult trat. Die Abgeordneten sollten sie an diesem Tag zur Präsidentin der EU-Kommission wählen. Aber viele, besonders unter den Linken und Grünen, misstrauten der gescheiterten deutschen Verteidigungsministerin und Duzfreundin von Angela Merkel.
Von der Leyen machte ihren Gegnern deswegen Avancen und versprach unter anderem einen Plan zur Klimaneutralität, Garantien für Mindestlöhne, eine Digitalsteuer sowie ein klares Bekenntnis zur Rechtsstaatlichkeit.