Referent Michael Limburg, Vizepräsident des Europäischen Instituts für Klima- und Energie, langjähriges Mitglied der Hayek-Gesellschaft von Beruf Dipl. Ing der E-Technik und Mess- und Regelungstechnik erläuterte dem interessierten und tlw. sehr fachkundigem Publikum, die extremen Kosten der Energiewende, bei gleichzeitig nicht erkennbarem Nutzen. Er erläuterte dies am Zustand des immer wackliger werdenden Stromnetzes, welches heute zwei völlig zueinander konträr laufende Erzeugersysteme, mit immer größer werdendem Aufwand, in Balance halten muss.
Da wären zum einen die 500 bis 700 grundlastfähigen, schnell regelbaren zentralen konventionellen Kraftwerke, für die das Netz eigentlich und nur dafür ausgelegt ist, und zum anderen die heute schon 2,5 Millionen Photovoltaik Erzeuger, und die ca. 30.000 Windkraftindustrieanlagen, deren Strom-Erzeugung von den Launen der Natur abhängt, die aber dank der gesetzlich vorgeschriebenen Vorrangeinspeisung immer und zu jeder Zeit in der Einspeisung dominieren. Um dessen extrem wichtige Stabilität zu gewährleisten - Stichwort Vermeidung von Blackout - müssen die Netzbetreiber in 24/7 Schichten ständig und immer mehr Ausgleichsmaßnahmen (Redispatch) vornehmen. Beliefen sich diese in den Nullerjahren dieses Jahrhunderts noch auf weniger als 10 pro Jahr, erreichten sie in 2022 bereits die unglaubliche Zahl von 12.500 und werden - verstärkt durch das Abschalten der letzten 3 Kernkraftwerke im April dieses Jahres - dieses Jahr die Schwelle von 14.500 erreichen oder sogar überschreiten. Das wären dann statt weniger als 10 pro Jahr knapp 40 pro Tag. Die Kosten dafür werden auf die Verbraucher umgelegt und erreichten in 22 bereits den astronomischen Wert von 3,5 Mrd €.
Und da es von seiten der Zuschaltung von weiteren Kraftwerken der Umgebungsenergien kein Ende abzusehen ist, denn die Zahl der Windkraftindustrieanlagen soll verdreifacht werden, und auch der Zubau der Photvoltaikanlagen soll um 6.000.000 Einheiten erhöht werden, ist der Blackout nur noch eine Frage der Zeit. Nach Meinung von Limburg wird dies zwangsläufig und sehr bald zu einem Kippen des Netzes führen, sodass dann Brown- und Blackouts an der Tagesordnung sein werden, mit allen furchtbaren finanziellen, sozialen und ökonomischen wie ökologischen Kosten.
Die wichtige Frage die Limburg am Schluss stellt und auch beantwortete war, was bringt das dem Klimaschutz? Die Antwort fällt vernichtend aus, denn an der CO2 Konzentration, dem vermuteten Treiber des Klimawandels, ändern diese Maßnahmen gar nichts. Das belegt Limburg an der Darstellung des steten Wachstums der CO2 Konzentration in der Atmosphäre, welches nicht mal die kleinste Delle zeigt, als in 2020 dank politisch verfügtem weltweiten Lockdown, die Wirtschaft in fast allen Ländern der Erde zusammenbrach.
Die Folge war ein schwerer Einbruch der CO2 Emissionen dessen Menge um 1,8 - 2,4 Gigatonnen abnahm. Das ist deutlich mehr, als Deutschland, Frankreich und Italien zusammen aufbringen. Das bedeutet - so Limburg - dass selbst die völlige wirtschaftliche Stilllegung der drei Kernländer Europas, nichts aber auch gar nichts am Anstieg der CO2 Konzentration ändern würde. Was wiederum bedeutet, dass die dafür eingeführte Gesetzgebung gegen das Gebot der Verhältnismäßigkeit verstößt, welches zwingend einen legitimen Zweck, die Geeignetheit der Maßnahme, die Erforderlichkeit der Maßnahme, und die Angemessenheit der Maßnahme vorschreibt.
Selbst der Zweck der Maßnahme ist, trotz vieler Gesetze nicht mehr legitim, da er auf das Wohl der Allgemeinheit gerichtet sein muss oder auch kein Zweck eines staatlichen Schutzauftrages nicht besteht. Alle anderen Bedingungen erfüllen diese Maßnahmen vorn vornherein nicht.
Eine weiterer Beleg für diese These war die Beleuchtung der gerade verabschiedeten Novelle des Gebäude Energiegesetzes, welche - verkürzt dargestellt- die Verwendung von Wärmepumpen für Heizungszwecke für jeden Haushalt vorschreibt. Limburg charakterisierte dieses Gesetz (168 Seiten) als den „Heizungshammer" mit 168 Seiten, als tiefen Eingriff in die Privatsphäre; wobei Gegenwehr fast unmöglich sei, weil „Im überragenden öffentlichen Interesse“ und irre Kosten zur Folge haben wird; es wäre ein bürokratisches Monstrum und letztendlich nicht durchführbar, wobei die Kosten sich garantiert in die Größenordnung von knapp 3 Billionen € bewegen dürften und damit CO2 Vermeidungskosten von bis zu 72.000 € pro Tonne CO2 erreichen würden.
Auch dafür zeigte Limburg, dass der Vollzug des sog. Green Deal der EU, zu der die GEG Gesetzgebung zählt, selbst bei Annahme, dass CO2 ein klimawirksames Gas wäre, nach Durchführung und nach Berechnung des IPCC Szenarios SSP 2 nur zu einer Absenkung der Erwärmung um 0,004 Grad C bis zum Jahre 2100 führen würde, dafür aber Kosten bis zu 5 Billionen € bis 2030 entstünden, also in keinerlei Verhältnis zum erwartbaren Ergebnis stünden.