"Das ukrainische Militär ist strategisch besiegt und die strategische Initiative ist an Russland übergegangen", sagt Scott Ritter, der ehemalige US-Geheimdienstanalyst und UN-Waffeninspekteur. In unserem letzten Interview in diesem Jahr blicken wir mit Scott Ritter zurück auf die wichtigsten Ereignisse in 2023 – in der Ukraine, aber auch in der globalen Entwicklung. Und wir schauen nach vorne, wie sich die Welt 2024 verändern wird. Für die Ukraine sagt Ritter eine "groß russische Offensive" im kommenden Jahr voraus, "die sich zu einer den Krieg beendenden Offensive entwickelt, die sich für das Frühjahr und den Frühsommer 2024 ankündigt".
Die USA hingegen werden Kiew fallen lassen und das Thema "Ukraine" möglichst noch vor der heißen Phase des US-Wahlkampfes vergessen: "Der Verlust der Ukraine wird sich so auf die nationale Sicherheit der USA auswirken, wie der Verlust Afghanistans. Nämlich ganz und gar nicht. Wir werden aus der Ukraine weglaufen, wie wir aus Afghanistan weggelaufen sind."
Deutschland hingegen klammert sich fest an seine Unterstützung der Ukraine und will diese "um jeden Preis" in die EU aufnehmen. Über einen derartigen Fanatismus spottet Ritter: "Holt sie herein, ladet sie ein, vereinigt euch mit ihnen. Sagt, wir sind eins mit der Ukraine. Aber ihr werdet es nicht tun, weil ihr die Ukraine nicht mögt, weil ihr die Ukraine nur benutzt … Deutschland – die Welt lacht über euch, statt euch zu bejubeln."