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Freitag, 3. November 2023

Hisbollah-Chef: "UNO, EU, Arabische Liga – alle ignorierten Probleme der Palästinenser"

Der Chef der libanesischen Hisbollah-Miliz Hassan Nasrallah hat heute erstmals seit Beginn der Eskalation im Oktober eine öffentliche Rede zu dem Krieg zwischen Israel und den Palästinensern gehalten. Für den Ausbruch der Feindseligkeiten macht Nasrallah Israel und seine Verbündeten verantwortlich, die die Probleme der Palästinenser ignoriert hätten.

Hisbollah ist schon am 8. Oktober in den Krieg eingetreten

In einer Rede am Freitag warnte Nasrallah, dass alle Optionen gegen Israel auf dem Tisch lägen. Mit Blick auf die Stationierung von US-Kriegsschiffen in der Region erklärte Nasrallah, die Hisbollah lasse sich nicht einschüchtern.

Das tägliche Feuergefecht mit den israelischen Streitkräften entlang der libanesischen Grenze möge "bescheiden" erscheinen, sei aber sehr wichtig. Der Hisbollah-Generalsekretär bezeichnete die gegenwärtige Lage als beispiellos seit 1948. Nasrallah fuhr fort, dass die Hisbollah ihre Operationen von Tag zu Tag ausweite und Israel zwinge, seine Streitkräfte in der Nähe der libanesischen Grenze und nicht nur im Gazastreifen oder im besetzten Westjordanland zu konzentrieren. Die Hisbollah binde damit Ressourcen Israels im Norden.

"Die große Operation der Hamas wurde zu 100 Prozent palästinensisch beschlossen und durchgeführt", sagte Nasrallah. Und die Hamas habe ihre Operation ohne Abstimmung mit Iran begonnen. 

Absolute Geheimhaltung habe den Erfolg der "Operation al-Aqsa-Flut" am 7. Oktober sichergestellt, fügte der Generalsekretär der libanesischen Widerstandsbewegung Hisbollah hinzu. Nasrallah sagt, die Hisbollah sei bereits am 8. Oktober in diesen Kampf eingetreten, einen Tag nach dem Beginn des Überraschungsangriffs der Hamas im Süden Israels. "Wir haben uns nicht daran gestört, dass die Hamas den Angriffsplan vom 7. Oktober verheimlicht hat", erklärte Nasrallah.

"Die 'Operation al-Aqsa-Flut' hat zu einem Erdbeben [in Israel] geführt", sagte er. "Sie hat strategische und existenzielle Auswirkungen und wird sich auf die Gegenwart und Zukunft auswirken", unterstrich er. Israel begehe einen Völkermord im Gazastreifen, ohne militärische Gründe vorzuweisen. Die USA trügen laut Nasrallah allein die Verantwortung für den Krieg in Gaza. In Washington sei man gegen einen Waffenstillstand. Nasrallah bezeichnete Israel lediglich als ein "Werkzeug" der US-Politik in dieser Region. 

 

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