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Sonntag, 2. Oktober 2022

Die nicht gelebten Werte

Ein Kommentar von Caitlin Johnstone.

Hinweis zum Beitrag: Der vorliegende Text erschien zuerst im „Rubikon – Magazin für die kritische Masse“, in dessen Beirat unter anderem Daniele Ganser und Hans-Joachim Maaz aktiv sind. Da die Veröffentlichung unter freier Lizenz (Creative Commons) erfolgte, übernimmt apolut diesen Text in der Zweitverwertung und weist explizit darauf hin, dass auch der Rubikon auf Spenden angewiesen ist und Unterstützung braucht. Wir brauchen viele alternative Medien!

Das Problem mit „westlichen Werten“ ist, dass der Westen sie nicht schätzt.

Die westlichen Werte erfahren eine permanente Entwertung. Das ist dem doppelzüngigen Umgang mit diesen Werten geschuldet. Ist Ihnen jemals aufgefallen, dass diejenigen, die am lautesten über die Tyrannei in fremden Ländern kreischen, immer dieselben sind, die die Zensur und Deplatforming (1) aller fordern, die das westliche Imperium kritisieren? Es ist ein allgegenwärtiger Geistesvirus in der gesamten westlichen Gesellschaft. Jeder — und ich meine wirklich jeden —, der die Außenpolitik der USA und ihrer Verbündeten vor einem größeren Publikum offensiv und konsequent kritisiert, wird von Apologeten des Imperiums als russischer Agent gebrandmarkt, und dieser Konsens wird von der stetig wachsenden Meinung begleitet, dass Russlands Agenten und ihre nützlichen Idioten von westlichen Plattformen verbannt werden sollten.

Die Verteidiger des westlichen Imperiums werden nicht zugeben, dass sie alle Kritiker des Imperiums zum Schweigen bringen wollen, aber das ergibt sich, wenn man a) die Tatsache, dass sie jeden, der das Imperium mit ausreichender Vehemenz kritisiert, als russischen Agenten betrachtet, mit b) ihrer Meinung kombiniert, dass diejenigen, die „russischem Einfluss unterliegen“, zensiert werden sollten.

Hier weiterlesen! Oder das Video anhören:  

 

Samstag, 1. Oktober 2022

Putin: "Sie wollen uns nicht als eine freie Gesellschaft sehen, sondern als einen Haufen seelenloser Sklaven"

Der russische Präsident Wladimir Putin sprach am Freitag im Kreml anlässlich der Unterzeichnungszeremonie für den Beitritt der Volksrepubliken Donezk und Lugansk (DVR und LVR), Saporoschje und Cherson zur Russischen Föderation.

Der Präsident fügte hinzu, der Westen entscheide nun selbst, wer das Recht auf Selbstbestimmung habe.

Die lokalen Regierungen der DVR und der LVR sowie die in Cherson und Saporoschje, die unter russische Kontrolle geraten sind, haben vom 23. bis 27. September Referenden abgehalten. Nach Angaben der regionalen Wahlkommissionen stimmten in Saporoschje 93,11 Prozent, in Cherson 87,05 Prozent, in der LPR 98,42 Prozent und in der DVR 99,23 Prozent für den Beitritt zu Russland.  

 

"Neuer Tiefpunkt einiger UN-Kollegen"

US-geführte Resolution gegen Russland-Referenden gescheitert

Zum Ärgernis der USA, die den Resolutionsentwurf vor dem UN-Sicherheitsrat vorgelegt haben, haben sich einige der bevölkerungsreichsten Länder dieser Welt geweigert, die Referenden zum Beitritt der DVR, LVR sowie den Gebieten Cherson und Saporoschje zu Russland zu verurteilen.

Brasilien, Gabun, Indien und China enthielten sich am Freitag bei der Abstimmung über die Resolution. Albanien, Großbritannien, Frankreich, Ghana, Irland, Kenia, Mexiko, Norwegen, die Vereinigten Arabischen Emirate, das Vereinigte Königreich und die Vereinigten Staaten stimmten für die Resolution. Russland hat mit seinem Veto die Resolution zur Verurteilung der Referenden blockiert.

Linda Thomas-Greenfield, die Ständige Vertreterin der USA bei der UNO, hat "weitere Schritte in der Generalversammlung" angekündigt, "um Moskau eine unmissverständliche Botschaft zu übermitteln, dass die Welt immer noch auf der Seite der Verteidigung der Souveränität und des Schutzes der territorialen Integrität steht".