Die Methoden großer Mineralwasser-Unternehmen stehen schon länger in der Kritik: In weit entfernten Ländern werden Ressourcen ausgebeutet. Doch auch vor unserer Haustür wird das "blaue Gold" nun knapp. Die Doku enthüllt, wie dreist Unternehmen politische Entscheidungen beeinflussen, wie sich Bewohner:innen dagegen wehren und welche irreversiblen Schäden bereits entstanden sind.
Volvic, Vittel, Lüneburg: Diese drei Orte stehen für den Kampf europäischer Bürger um ihr Trinkwasser. In der wasserreichen französischen Region Auvergne versiegen Bäche, Apfelbauern klagen über zu kleine Früchte und Europas älteste Fischzucht liegt auf dem Trockenen, während Danone genau dort für seine Marke Volvic jedes Jahr Milliarden Liter abpumpt. Vor der Kamera enthüllt ein Whistleblower, wie er nach Kritik an den Praktiken des Konzerns mundtot gemacht werden sollte. Und Anwohner beschweren sich darüber, dass ihnen Baugenehmigungen verwehrt wurden, weil angeblich unklar sei, ob in der Gegend noch genug Wasser für alle da ist.
Auch im ostfranzösischen Vittel wird das Wasser knapp. Dennoch verlassen jeden Tag Hunderte Lastwagen mit Vittel-Flaschen das örtliche Nestlé-Werk. Umweltschützer und Korruptionsexperten klagen gegen das Unternehmen, weil es offenbar nicht nur mit Sponsoring die lokale Wasserpolitik beeinflusst hat, sondern auch teils illegal Wasser abpumpe und verbotene Plastikmüllhalden betreibe.
Nun befasst sich sogar ein parlamentarischer Kontrollausschuss mit Volvic und Vittel. Arbeitsauftrag der französischen Kommission: „Untersuchung zum Wasser-Raubbau durch Konzerne und dessen Folgen“.
„Kein 2. Vittel“ heißt es auf Protestschildern im norddeutschen Lüneburg. Dort stellen sich viele Bewohner gegen eine von Coca-Cola geplante dritte Entnahmestelle. Sie befürchten, dass bei ihnen bald der Wasserhahn kräht, vor Trockenheit. Bei mehreren Großdemos gegen den neuen Coca-Cola-Brunnen beteiligten sich mehr als tausend Lüneburger aller Generationen.
Dokumentation von Jörg Daniel Hissen
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