"Nein, das Imperium schlägt nicht zurück. Ich würde titeln: Das Imperium stolpert und fällt. Und Russland stampft sein Gesicht in den Matsch." – So bewertet der US-Analyst und ehemalige Waffeninspekteur der Vereinten Nationen, Scott Ritter, die aktuellen geopolitischen Spielzüge des Westens in Syrien und Georgien.
Aus seiner Sicht wurde die HTS-Offensive in Nordsyrien übereilt gestartet: "Was wir im Nahen Osten erleben, ist eine Verzweiflungstat von Israel und seinen Verbündeten, die die katastrophale Lage, in der sich Israel befindet, erkannt haben. [...] Die Offensive, die durchgeführt wurde, war eigentlich für den März nächsten Jahres geplant. Es war eine Offensive, die von der Türkei zusammen mit den Vereinigten Staaten, der Ukraine und Israel vorbereitet wurde. Ich glaube, sie sollte mit der ukrainischen Gegenoffensive zusammenfallen, von der die Ukrainer gesprochen hatten, um diese zu unterstützen, indem man eine zweite Front eröffnete, die eine Ablenkung der russischen Ressourcen bewirken würde. Aber der israelische Waffenstillstand mit der Hisbollah und das Gefühl der Panik auf israelischer Seite trieben die Offensive nun voran, und so fand die Offensive statt. Es ist ein Akt der Verzweiflung. Es ist nicht das Imperium schlägt zurück. Es ist das Imperium ist in Panik."
Außerdem sprachen wir mit Scott Ritter über die russische und iranische Unterstützung für Syrien, über die Rolle des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan, über die Gefahr eines russisch-türkischen Krieges, sowie über die Frage, ob Russland gleichzeitig in Syrien und Ukraine kämpfen kann. Meldungen, welche die Schwäche Russlands implizieren, hält Ritter für reine Fake News: "Das ist reine Propaganda. Das ist 100 prozentige Propaganda. Es gibt keinerlei Nachweise dafür, dass russische Operationen an der Kontaktlinie in Kursk, in Charkow oder im Donbass unter der Syrien-Krise gelitten haben."