Robert F. Kennedy Jr. hat mit einer überraschenden Ankündigung für Aufsehen gesorgt: Er beendet seine Präsidentschaftskampagne und unterstützt stattdessen den Republikaner Donald Trump. Dies gab er in seiner Rede an die Nation am 21. August 2024 in Arizona bekannt.
Er sieht darin die einzige Chance, sein Land zu retten, denn die demokratische Partei, die jahrzehntelang seine politische Heimat war, hat längst den demokratischen Pfad verlassen, den sie noch zur Zeit des politischen Wirkens seines ermordeten Onkels John F. Kennedy vertrat: "Die Demokraten waren die Partei der Verfassung und der Bürgerrechte. Heute sind sie die Partei des Krieges, der Zensur und der Korruption."
Nach einer Reihe von Gesprächen mit Trump habe er feststellen können, dass sie gemeinsame Ansichten und Ziele angesichts der dringendsten Probleme der US-Politik verfolgen: "Ich habe festgestellt, dass wir in vielen wichtigen Fragen übereinstimmen. Und bei diesen Treffen hat er [Trump] vorgeschlagen, dass wir unsere Kräfte in einer Einheitspartei bündeln sollten."
Zu diesen dringendsten Fehlentwicklungen zählen Kennedy zufolge die Rettung der Demokratie in den Vereinigten Staaten, die Lösung der massiven Gesundheitskrise im Land und eine Beendigung der auf Krieg ausgerichteten US-Außenpolitik.
Besonders kritisierte er in dem Zusammenhang den Krieg in der Ukraine, den er als "die vorhersehbare Antwort [Russlands] auf das rücksichtslose Projekt der Neokonservativen, die NATO auszuweiten, um Russland einzukreisen" bezeichnete: "Der Krieg in der Ukraine begann 2014, als US-geführte Institutionen die demokratisch gewählte Regierung der Ukraine stürzten und eine von ihnen ausgewählte pro-westliche Regierung einsetzten. Sie begannen einen mörderischen Bürgerkrieg gegen die ethnischen Russen in der Ukraine."
Kennedy warnt: "Wir stehen näher am Rande eines Atomkrieges als je zuvor seit 1962, und die Neokonservativen im Weißen Haus scheinen sich einen Dreck darum zu scheren. Unsere moralische Glaubwürdigkeit und unsere Wirtschaft liegen in Trümmern, und der Krieg hat die BRICS-Staaten hervorgebracht, die nun drohen, den Dollar als globale Reservewährung zu verdrängen. Das ist eine Katastrophe ersten Ranges für unser Land."
Innenpolitisch bezeichnete er die Gesundheitskrise als größte Herausforderung. Seuchenartig würden die chronischen Krankheiten in der Bevölkerung und vor allem auch bei Kindern zunehmen: "Zwei Drittel der amerikanischen Erwachsenen und Kinder leiden an chronischen Gesundheitsproblemen. Vor fünfzig Jahren waren es weniger als 1 Prozent. Wir sind also von 1 Prozent auf 66 Prozent gestiegen. [...] Der durchschnittliche Kinderarzt sah [früher] in seiner 40- oder 50-jährigen Karriere nur einen einzigen Fall von Diabetes. Heute ist jedes dritte Kind, das in seine Praxis kommt, diabetisch oder prädiabetisch. [...] Im Jahr 2000 lag die Autismusrate bei 1:1500, heute liegt sie laut CDC bei 1:36.[...] Wie können wir das zulassen? Warum lassen wir zu, dass das mit unseren Kindern geschieht?"
Die Ursache dafür liegt laut Kennedy in einem von Pharmaindustrien korrumpierten Gesundheitssystem sowie einer korrumpierten Lebensmittelbranche. Denn für erstere bedeute Krankheit Umsatz, und süchtig und krankmachende Lebensmittel begünstigen deren Entstehung: "Ein krankes Kind ist das Beste, was der Pharmaindustrie passieren kann. Denn kranke amerikanische Kinder oder chronisch kranke Erwachsene müssen ihr Leben lang Medikamente einnehmen."
In Trump sieht Kennedy die letzte Chance, die Demokratie im Land zurückzuholen, den Ukrainekrieg zu beenden und die amerikanischen Kinder wieder gesund werden zu lassen. Seine Rede schloss er deshalb mit einem Appell an seine moralische Verantwortung: "Ich fühle mich moralisch verpflichtet, diese Gelegenheit zu ergreifen, um vor allem Millionen amerikanischer Kinder zu retten".
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